Gegen Nachtflugverbot am BER Zypries schlägt Alternative vor
03.05.2014, 14:50 Uhr
Ex-Ministerin Zypries spricht sich für einen durchgehenden Flugverkehr aus.
(Foto: picture alliance / dpa)
Für die Luftfahrtbeauftragte der Bundesregierung, Zypries, greift ein komplettes Nachtflugverbot am neuen Hauptstadtflughafen zu weit. Sie macht den besorgten Anwohnern einen anderen Vorschlag, der den Fluglärm begrenzen soll.
Die Luft- und Raumfahrtkoordinatorin der Bundesregierung, Brigitte Zypries (SPD), hat sich beim künftigen Hauptstadtflughafen BER gegen ein komplettes Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr ausgesprochen. "Eine entsprechende Regel griffe zu weit", sagte die SPD-Politikerin dem "Tagesspiegel am Sonntag". Sie verwies auf die relativ dünne Besiedelung in Berlin und Brandenburg. Flugzeuge am BER würden "über Gebieten starten und landen können, die sicher nicht so dicht besiedelt sind wie zum Beispiel rund um den Flughafen Frankfurt".
Als alternativen Lärmschutz schlug Zypries vor, dass man "zum Beispiel zu Nachtzeiten nur noch Maschinen starten und landen lässt, die modern und relativ leise sind". Die Flugzeug- und Triebwerkstechnologien hätten hier in den vergangenen Jahren "glücklicherweise gewaltige Fortschritte gemacht". So habe zum Beispiel das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt gute Vorschläge erarbeitet, die bei Airbus und anderen schon umgesetzt würden.
Planer für Entrauchung muss gehen
Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung entließ die Berliner Flughafengesellschaft unterdessen im anhaltenden Streit um die Entrauchungsanlage am Flughafen vor wenigen Tagen den Planer der Anlage. Ihm und seinen Mitarbeitern sei ein Baustellenverbot erteilt worden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf einen Unternehmenssprecher.
Nach Informationen der "Bild"-Zeitung soll die Kündigung damit begründet worden sein, dass sich der Planer geweigert habe, eine Verschwiegenheitserklärung zu unterzeichnen. Hierzu wollte sich der Sprecher nicht äußern. Das Blatt zitiert den Planer mit den Worten: "Es gibt bisher gar keine Messung, die beweist, dass die Anlage nicht funktioniert. Sie ist schlicht immer noch nicht fertiggestellt." Der neue Technik-Leiter Jochen Großmann bewerte die Anlage hingegen als Fehlkonstruktion, hieß es in dem Bericht.
Die Probleme mit der Entrauchungsanlage sind eine der Hauptursachen dafür, dass die Eröffnung des Flughafens immer wieder verschoben werden musste. Inzwischen wurde Siemens beauftragt, die Entrauchungsanlage fertigzustellen. Ein neuer Termin für die Inbetriebnahme ist derzeit nicht bekannt.
Quelle: ntv.de, ddi/AFP/dpa