Kurs steigt um 30 Prozent Großaktionär unterstützt Hanjin-Reederei
22.09.2016, 11:21 Uhr
Hanjin muss einen Sanierungsplan vorlegen, danach entscheidet das Gericht über die Zukunft der Reederei.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die siebtgrößte Reederei der Welt in Südkorea ist insolvent, Anleger bangen um ihr Geld. Doch nun gibt Großaktionär Korean Air eine Millionensumme frei. Ein wichtiger Schritt zur Ausarbeitung eines Sanierungsplanes.
Nach langem Zögern hat der größte Aktionär die insolvente südkoreanische Reederei Hanjin nun mit umgerechnet fast 50 Millionen Euro unterstützt. Der Verwaltungsrat von Korean Air gab ein Darlehen von 60 Milliarden Won (48,2 Millionen Euro) frei, das in einen Unterstützungsfonds von insgesamt 100 Milliarden Won fließt. Die Anleger reagierten erleichtert: Der Kurs der Hanjin-Aktie schoss um fast 30 Prozent nach oben.
Hanjin, die siebtgrößte Reederei weltweit, hat geschätzt sechs Billionen Won (4,8 Milliarden Euro) Schulden. In Südkorea und in den USA stellte das Unternehmen Antrag auf Gläubigerschutz, um sich in Ruhe sanieren zu können.
Anfang September legte der Mutterkonzern Hanjin einen Unterstüzungsfonds auf, um einen geordneten Geschäftsbetrieb zu gewährleisten. 40 Milliarden Won steuerte der Chef der Gruppe und größte Aktionär bei, Cho Yang-ho. Die restlichen 60 Milliarden Won fließen nun.
Zahlreiche Kunden von Hanjin Shipping haben Aufträge storniert. Häfen weigern sich, Fracht von Hanjin-Schiffen zu löschen, weil sie fürchten, auf den Kosten sitzen zu bleiben. Ein Gericht in Seoul ordnete am Montag an, die gecharterten Schiffe den Eigentümern zurückzugeben, um so die Chartergebühren zu sparen.
Hanjin hat bis 25. November Zeit, einen Sanierungsplan vorzulegen. Ein Gericht wird dann entscheiden, ob es die Reederei unter Gläubigerschutz stellt - oder dem Untergang weiht.
Quelle: ntv.de, sro/AFP