Mit Vollgas in die Verlustzone Sharp verbrennt Milliarden
27.04.2012, 10:49 Uhr
Triste Realität: Der Erfolg bleibt aus, die laufenden Ausgaben nehmen keine Rücksicht.
(Foto: picture alliance / dpa)
Das Ende des Flachbildschirmbooms brockt dem japanischen TV-Gerätehersteller Sharp gewaltige Verluste ein. Der Umsatz sackt im abgelaufenen Geschäftsjahr um fast ein Fünftel ab, die Kosten laufen nahezu ungebremst weiter. Fieberhaft arbeiten die Japaner an einer Trendwende.

Das Ende der Fahnenstange? Mitte April präsentierte Sharp den Riesenflachbildschirm der "Aquos Quattro"-Reihe mit einer Diagonale von etwas mehr als 203 Zentimetern.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der japanische Elektronikkonzern Sharp rutscht bemerkenswert steil in die roten Zahlen ab. Die schwache Nachfrage nach Fernsehern macht dem Elektronikhersteller schwer zu schaffen.
Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2011/12 musste der Konzern einen Rekordverlust von 376 Mrd. Yen bekannt geben. Umgerechnet entspricht das einem Minus von 3,5 Mrd. Euro.
Sharp führte das Riesenloch in der Bilanz unter anderem auf die Flaute im Geschäft mit und bei sowie auf die Umstrukturierung seines zurück.
Der Umsatz sank um 18,7 Prozent auf 2,46 Billionen Yen. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte noch ein Gewinn von 19,4 Mrd. Yen (rund 180 Mio. Euro) in den Büchern gestanden. Um Anleger auf den Schock vorzubereiten, hatte Sharp einen Verlust in dieser Größenordnung bereits angekündigt.
Auch im laufenden Geschäftsjahr rechnet das in Osaka ansässige Unternehmen mit anhaltenden Verlusten. Allerdings soll sich der Fehlbetrag auf 30 Mrd. Yen deutlich reduzieren. Der Umsatz müsste dazu allerdings um 9,9 Prozent auf 2,7 Billionen Yen steigen.
Mehr Smartphones, weniger TV?
Sharp und die heimischen Wettbewerber und leiden unter dem Einbruch im Geschäft mit Fernsehern. Sharp findet deswegen immer weniger Abnehmer für seine LCD-Bildschirme.
Zusammen haben die drei Konzerne im jüngst abgelaufenen Finanzjahr geschätzt Fehlbeträge von insgesamt fast 16 Mrd. Euro angehäuft.
Quelle: ntv.de, dpa/rts