Mittwoch, 18. Oktober 2023Der Börsen-Tag

Heute mit Jan Gänger und Thomas Badtke
17:40 Uhr

Bange DAX-Blicke Richtung Nahost und 15.000

Sorgen um die Lage im Nahen Osten setzen auch dem deutschen Aktienmarkt zu. Der DAX verabschiedet sich zur Wochenmitte mit Verlusten in den Feierabend und gibt 1,0 Prozent auf 15.095 Zähler ab. Am Morgen noch leicht fester gestartet, notierte er am Mittag kaum verändert, gab dann aber am Nachmittag deutlich nach, auch weil die Wall Street schwach eröffnet. Vergleichsweise gute chinesische Konjunkturdaten konnten nicht stützen: Die chinesische Wirtschaft ist im dritten Quartal mit einem Plus von 4,9 Prozent stärker gewachsen als erwartet, auch von der Industrieproduktion und den Einzelhandelsumsätzen kamen bessere Zahlen.

Die Explosion in einem Krankenhaus in Gaza-Stadt mit möglicherweise Hunderten Toten erschwert die Bemühungen um eine Eindämmung des eskalierenden Konflikts. Die im Gazastreifen herrschende radikal-islamische Hamas sprach von einem israelischen Luftangriff. Israel erklärte dagegen, es habe sich um einen Fehlstart einer Rakete des Islamischen Dschihad gehandelt. Die Extremistengruppe dementierte. "Dies bringt die befürchtete Unruhe in die gesamte Region und erschwert die diplomatischen Bemühungen um eine Lösung des Konflikts", sagt Jürgen Molnar, Stratege vom Broker RoboMarkets. Damit bleibe die Nervosität an der Börse.

"Es gab einigen Gegenwind für den DAX", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. "Da ist die allgemeine Gemengelage rund um Israel und den gaza-Streifen", erläutert er. "Da sind aber auch die wieder steigenden Ölpreise und die nach wie vor hohen US-Anleiherenditen. Das alles ergibt ein durchaus schwieriges Marktumfeld."

Bei den DAX-Einzelwerten gewinnen Adidas etwa drei Prozent. Der Konzern hat vorzeitig Ergebnisse vorgelegt, die auf den ersten Blick überzeugen. Einfach sind die Zahlen aber nicht zu interpretieren, da die Umsätze und Erträge aus dem Yeezy-Verkauf kaum zu schätzen sind. Die Analysten von Jefferies attestieren Adidas ein starkes drittes Quartal, wobei der Umsatz leicht oberhalb ihrer Schätzung ausgefallen sei, das EBIT dagegen deutlich darüber liege. Dies habe die Grundlage geliefert für die Anhebung des Ausblicks, wobei das Unternehmen zudem von einem guten Start in das laufende Quartal berichtete. Im Fahrwasser legt die Aktie von Puma rund 1,5 Prozent zu.

Auf der Gegenseite befinden sich wieder einmal die Anteilsscheine von Sartorius. Sie fallen weiter wie ein Stein und verlieren weitere knapp vier Prozent. Technisch besteht Abwärtspotenzial bis auf 200 Euro. Aktuell halten die Papiere noch die 250-Euro-Marke.

DAX
DAX 23.830,99

 

17:32 Uhr

Siemens liefert 200 Schnell-Ladesäulen in die Türkei

Siemens soll bis Mitte Februar 200 Schnell-Ladesäulen für Elektroautos in die Türkei liefern. Die Infrastruktur-Sparte des Münchner Technologiekonzern hat nach eigenen Angaben einen Großauftrag von Astor Enerji erhalten. Der türkische Hersteller von Trafos und Schaltanlagen will ein Netz von Ladestationen an Autobahnen und vor Einkaufszentren errichten, mindestens 150 davon sollen noch in diesem Jahr in Betrieb gehen, wie Siemens mitteilt. Astor Enerji erwarte, dass in zehn Jahren auf türkischen Straßen 2,5 Millionen E-Autos unterwegs sein werden. Teil des Auftrags sei auch Software für die Überwachung und Steuerung der Ladesäulen. Zum Auftragswert äußerte sich das Unternehmen nicht.

Siemens
Siemens 237,90

17:27 Uhr

Procter & Gamble punktet mit Quartalszahlen

Ermutigende Geschäftszahlen lassen die Aktien von Procter & Gamble (P&G) gut sieben Prozent steigen. Gestützt auf eine stabile Nachfrage nach Körperpflegeprodukten und Reinigungsmitteln trotz Preiserhöhungen schnitt der Konsumgüterriese bei Umsatz und Ergebnis im Quartal besser ab als von Analysten erwartet. Das Ergebnis je Aktie lag bei 1,83 Dollar, Experten hatten im Schnitt mit 1,72 Dollar gerechnet. P&G schraubte allerdings seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2024 etwas herunter und erwartet nun ein Wachstum zwischen zwei und vier Prozent nach zuvor drei bis vier Prozent.

Procter & Gamble
Procter & Gamble 129,94

17:14 Uhr

Sartorius-Aktie fällt wie ein Stein

Die Sartorius-Aktie fällt weiter wie ein Stein. Am Mittwoch verliert der Titel weitere 4,1 Prozent auf 252,50 Euro und führt damit die Verliererliste im DAX an. Technisch besteht Abwärtspotenzial bis auf 200 Euro.

Sartorius
Sartorius 229,90

17:10 Uhr

Schwere Kursgewinne - Volvo-Aktie zieht auf Rekordhoch

Nach einem überraschend stark gestiegenen Gewinn im Quartal greifen Anleger bei Volvo zu. Die Aktien des schwedischen Lkw-Bauers, der auch Baumaschinen und Motoren herstellt, legen in Stockholm bis zu 4,2 Prozent auf 223,65 Kronen zu und markieren damit ein Rekordhoch. Der Betriebsgewinn war im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 61 Prozent auf 19,1 Milliarden Kronen gewachsen. Die bereinigte Betriebsgewinnmarge stieg von 10,3 auf 14,4 Prozent, da Preiserhöhungen die höheren Kosten kompensierten.

16:48 Uhr

Logistiker spüren Konjunkturschwäche

Die deutsche Logistikwirtschaft blickt wegen der schwachen globalen Konjunktur skeptischer nach vorn. Die sogenannten Logistikweisen senkten ihre Prognose im Vergleich zum Frühjahr und rechnen 2023 nun mit einem nominalen Branchenwachstum von 2,5 Prozent und für das nächste Jahr mit plus 0,8 Prozent, wie das Expertengremium der Branche mitteilt. Dies geht jedoch vor allem auf steigende Kosten und Preise zurück. Denn inflationsbereinigt (real) entspreche dies einem Minus von 2,0 Prozent, das sich 2024 auf 3,5 Prozent vergrößern dürfte.

Diese Zahlen basieren auf der Annahme, dass im nächsten Jahr die Bauaktivitäten weiter einbrechen, die Nachfrage im Maschinenbau leicht zurückgeht und die Chemie- sowie Autobranche stagnieren. Die Nachfrage nach Gütern des täglichen Bedarfs bleibe ebenfalls stabil. "Einzig die Elektronikbranche verspricht positive Impulse", heißt es. Ein Hoffnungsschimmer könnte im zweiten Halbjahr 2024 bei Gebrauchsgütern der Privathaushalte zu sehen sein. Zudem dürfte das Weihnachtsgeschäft im kommenden Jahr die Konjunktur beleben.

16:29 Uhr

Polster der deutschen Industrie schmilzt ab

Das Polster der deutschen Industriebetriebe wird dünner: Die Reichweite des Auftragsbestands sank im August auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Sie nahm auf 7,1 Monate ab, nachdem sie im Juli noch 7,2 Monate betragen hatte. Das ist der niedrigste Wert seit Juni 2021. Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Aufträge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Bestellungen abzuarbeiten.

Der Bestandsrückgang resultiert auch aus gesunkenen Neuaufträgen", sagt der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG, Alexander Krüger. Diese fielen im August um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat und damit zum zweiten Mal in Folge, weil vor allem die Nachfrage nach Waren "Made in Germany" aus dem Ausland nachließ. Verglichen mit dem Vorjahresmonat gab es sogar ein reales Minus von 4,7 Prozent. "Eine Trendwende bei der Produktion wird damit weiter aufgeschoben", sagte Krüger. Unter einem schwachen Auftragsbestand werde auf Dauer auch die Investitionstätigkeit leiden.

16:15 Uhr

Wall Street hat Nahen Osten im Blick

Die Verunsicherung wegen des Konflikts im Nahen Osten drückt die Wall Street ins Minus. Der Dow-Jones-Index notiert zunächst knapp im Minus bei 33.960 Punkten. Der S&P-500 verliert 0,4 Prozent auf 4357 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq bröckelt 0,7 Prozent auf 13.440 Stellen ab.

Die Explosion in einem Krankenhaus in Gaza-Stadt hatte die Bemühungen um eine Eindämmung des eskalierenden Nahostkonflikts erschwert. Die im Gazastreifen herrschende radikal-islamische Hamas sprach von einem israelischen Luftangriff. Israel erklärte dagegen, es habe sich um einen Fehlstart einer Rakete des Islamischen Dschihad gehandelt. "Die jüngsten Ereignisse im Nahen Osten belasten durchaus die Märkte", sagte Chris Giamo, Finanzexperte bei der TD Bank.

15:52 Uhr

Chinesischen Tesla-Rivalen zieht es verstärkt nach Europa

Der chinesische Elektroauto-Hersteller Nio zieht Insidern zufolge zum Ausbau seines Europageschäftes den Vertrieb über Händler in Betracht. Das Unternehmen wolle damit den Absatz ankurbeln, auch wenn E-Autos aus China mit Markthürden wie Zöllen belegt werden könnten, sagen drei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der Konzern gehört zu den chinesischen Autobauern, die in Europa schon präsent sind. Bislang betreibt er sechs Filialen in Deutschland, Norwegen, Schweden, Dänemark und den Niederlanden. Weltweit gibt es 137 "Nio Houses", wie die Niederlassungen in zentralen städtischen Lagen genannt werden.

Nio
Nio 5,74

Das Unternehmen lote derzeit aus, welche Händler in den wichtigsten europäischen Märkten als Partner infrage kommen. Im Fokus stehen dabei einem der Insider zufolge Vertriebsnetze für Fahrzeuge der Marke Nio und des Projekts "Firefly", einer erschwinglichen E-Auto-Marke, die der Autobauer ab 2025 nach Europa exportieren will. Nio hat auf dem europäischen Markt bisher vorwiegend auf Autoabonnements, Leasing und Direktvertrieb gesetzt.

Hintergrund der Überlegungen seien die unter den Erwartungen liegenden Verkäufe der Marke Nio bislang, wie Insider weiter sagten. Der europäische Markt habe seine "Eigenheiten", merkt eine der Personen an.

15:37 Uhr

US-Wohnbaugeschäft belebt sich

Das Wohnungsbaugeschäft in den USA hat sich im September belebt. Die Zahl der neu begonnenen Projekte stieg hochgerechnet auf das gesamte Jahr um 7,0 Prozent auf 1,358 Millionen, wie das Handelsministerium mitteilt. Experten hatten mit 1,380 Millionen gerechnet, nach abwärts revidiert 1,269 Millionen im August. Die Zahl der Genehmigungen, die für das künftige Baugeschehen wichtig sind, sank im September um 4,4 Prozent auf annualisiert 1,473 Millionen. Experten hatten sogar einen Rückgang auf 1,450 Millionen erwartet.

Mit den Zinserhöhungen durch die Notenbank Federal Reserve (Fed) haben sich Hypothekenkredite verteuert - ein massiver Belastungsfaktor für das Baugeschäft in den USA: Die Nachfrage der Amerikaner nach Baukrediten ist auf den niedrigsten Stand seit fast drei Jahrzehnten gesunken, wie der Branchenverband Mortgage Bankers Association mitteilt.

15:22 Uhr

Wo bleibt die Zinswende nach unten?

In den vergangenen Wochen hat so mancher auf fallende Zinsen gesetzt – und lag damit falsch. Denn die Notenbanken möchten sich alle Optionen offen halten, von einer Zinssenkung über das Beibehalten des derzeitigen Zinsniveaus bis hin zu weiteren Zinserhöhungen. Friedhelm Tilgen spricht darüber mit Anja Schneider von der Société Générale.

15:04 Uhr

P&G profitiert von Preiserhöhungen

Der US-Konsumgüterriese Procter & Gamble (P&G) hat dank Preiserhöhungen und einer regen Nachfrage nach seinen Pflege- und Reinigungsprodukten im abgelaufenen Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Im ersten Quartal des Bilanzjahres 2023/24 legten die Nettoerlöse um sechs Prozent auf 21,9 Milliarden Dollar zu und der Gewinn je Aktie um 17 Prozent auf 1,83 Dollar, wie der Hersteller etwa von Pantene, Blendax oder Gilette mitteilt. Analysten hatten mit einem Umsatz von 21,58 Milliarden Dollar gerechnet. P&G hat in den vergangenen Monaten die Preise für seine Produkte stetig angehoben. Das sorgte zwar für geringere Verkaufsmengen, da einige kostenbewusste Käufer auf günstigere Alternativen zurückgriffen. Doch die höheren Preise haben dazu beigetragen, die Gewinne des Konzerns zu steigern.

Procter & Gamble
Procter & Gamble 129,94

14:47 Uhr

Düstere Wolken über Chip-Aktien

Chip-Werte könnten an der Wall Street im heutigen Geschäft unter Druck geraten. Der Grund laut Marktteilnehmern: Die USA haben eine weitere Verschärfung ihrer Beschränkungen der Ausfuhren hochmoderner Halbleiter nach China angekündigt.

Nvidia
Nvidia 157,20
Marvell Technology
Marvell Technology 75,40

 

14:36 Uhr

Fusionsgeschäft bremst Morgan Stanley

Das maue Geschäft mit Übernahmen und Fusionen hat den Gewinn von Morgan Stanley im abgelaufenen Quartal gedrückt. Die US-Großbank erzielte von Juli bis September einen Überschuss von 2,4 Milliarden Dollar, wie Morgan Stanley mitteilt. Im Vorjahresquartal waren es noch 2,6 Milliarden Dollar.

Morgan Stanley
Morgan Stanley 158,67

Andere US-Banken hatten bereits vorher ihre Zahlen vorgelegt. Auch der Gewinn der führenden US-Investmentbank Goldman Sachs schrumpfte wegen hoher Abschreibungen auf Immobilien-Investments und auf das GreenSky-Fintech-Geschäft kräftig um rund 33 Prozent. Die Großbanken JPMorgan und Wells Fargo profitierten hingegen von der Serie an Zinserhöhungen der US-Notenbank und erzielten satte Gewinnsprünge.

14:12 Uhr

Volvo erwartet schwache Nachfrage

Der schwedische LKW-Bauer AB Volvo rechnet mit einer Talfahrt der Märkte für Schwerlaster in den USA und Europa im kommenden Jahr. Derzeit laufe das Geschäft noch sehr gut, da hohe Auftragsbestände abgearbeitet werden, so Vorstandschef Martin Lundstedt. "Aber wir prognostizieren ein niedrigeres Marktniveau für das nächste Jahr." Der Konzern rechnet in Europa und Nordamerika für 2024 mit einer Nachfrage nach jeweils 290.000 Schwerlastern nach 340.000 in Europa und 330.000 in Nordamerika in diesem Jahr. Der Auftragseingang im dritten Quartal lag 27 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

13:52 Uhr

Just Eat Takeaway überzeugt Anleger

Für die Aktie von Just Eat Takeaway geht es zeitweise mehr als sieben Prozent nach oben. Während der Umsatz aufgrund der Schwäche in Nordamerika und Südeuropa im dritten Quartal zurückblieb, weisen die Analysten der Citi auf die Ertragsentwicklung hin. So habe das Unternehmen die EBITDA- und FCF-Prognosen für 2023 hochgenommen. Darüber hinaus habe das Management einen neuen Aktienrückkaufplan in Höhe von bis zu 150 Millionen Euro angekündigt. Die Analysten von Barclays weisen darauf hin, dass es wenig neues zu Grubhub gebe und sich die Entscheidung noch bis ins Jahr 2024 hinziehen könne.

13:17 Uhr

Puma-Kurs klettert - aber es bleiben Fragen

Im Windschatten von Adidas erholen sich auch Puma. Der Kurs steigt 2,4 Prozent. Das Unternehmen hatte laut Händlern kürzlich ein schwaches viertes Quartal angedeutet, daraufhin war der Kurs stark gefallen. Den Ausblick für das dritte Quartal hatte Puma allerdings bereits bekräftigt.

Adidas
Adidas 192,60
Puma
Puma 21,13

 

12:42 Uhr

Siemens-Rivale erzielt Gewinnsprung

Der Elektrotechnikkonzern ABB ist auch im dritten Quartal kräftig gewachsen. Getrieben von Preiserhöhungen zog der Umsatz der Schweizer Siemens-Rivalen von Juli bis September auf vergleichbarer Basis um elf Prozent auf 7,97 Milliarden Dollar an, wie ABB bekannt gibt. Dank Volumensteigerungen verbesserte sich auch das operative Ergebnis. Im Vorjahreszeitraum hatten zudem Rückstellungen für ein Kraftwerksprojekt in Südafrika den Gewinn geschmälert. Unter dem Strich kletterte der Gewinn um 145 Prozent auf 882 Millionen Dollar. Analysten hatten zufolge im Durchschnitt mit einem Gewinn von 919 Millionen Dollar und einem Umsatz von 8,11 Milliarden Dollar gerechnet.

Für das gesamte Jahr erhöht der Konzern die Prognose. ABB rechnet nun mit einer operativen Marge zwischen 16,5 Prozent und 17,0 Prozent. Bisher hatte der Konzern mehr als 16 Prozent angepeilt. Der Umsatz solle im niedrigen Zehn-Prozent-Bereich zulegen.

Healthineers
Healthineers 47,78
ABB
ABB 63,62

12:24 Uhr

Politik bremst Wall Street aus

An den US-Börsen zeichnen sich kleine Verluste ab. Die Futures auf die großen Aktienindizes tendieren vorbörslich etwas leichter. Auf der Stimmung lastet die jüngste Entwicklung im Krieg zwischen Israel und der Hamas. Am Dienstag war es in einem Krankenhaus in Gaza zu einer heftigen Explosion gekommen, bei der nach palästinensischen Angaben mindestens 500 Menschen getötet wurden. Israel und die Hamas weisen sich gegenseitig die Schuld für die Explosion zu. An den Finanzmärkten wird befürchtet, dass andere Länder der Region in den Konflikt eingreifen könnten. Hoffnungen, dass die Nahostreise von US-Präsident Joe Biden eine diplomatische Lösung mit herbeiführen könnte, haben zunächst einen Dämpfer erhalten, nachdem Jordanien ein Treffen von Biden mit den politischen Führungen von Jordanien und Ägypten sowie Palästinenser-Präsident Mahmoud Abbas abgesagt hat.

Ungeachtet der jüngsten Zuspitzung im Nahen Osten verharren die Renditen der US-Anleihen auf ihrem jüngst erreichten Niveau. Die Zehnjahresrendite stieg am Dienstag auf den höchsten Stand seit September 2007. Am Anleihemarkt dominieren Inflationssorgen, die am Vortag neue Nahrung erhalten hatten von überraschend deutlich gestiegenen Einzelhandelsumsätzen.

Heute werden konjunkturseitig zunächst die September-Daten zu den Baubeginnen und -genehmigungen veröffentlicht. Um 20.00 Uhr MESZ folgt der Wirtschaftsbericht "Beige Book" der US-Notenbank. Daneben läuft die Bilanzsaison weiter. Unter anderem werden Procter & Gamble, Travelers und Morgan Stanley Zahlen vorlegen. Aktien der Fluggesellschaft United Airlines sacken vorbörslich um 5 Prozent ab. Die Gesellschaft rechnet aufgrund des Nahostkriegs und der Streichung von Flügen in die Region damit, ihr viertes Geschäftsquartal mit einem Verlust abzuschließen. Im dritten Quartal hat UAL mehr verdient und umgesetzt, als Analysten im Konsens prognostiziert hatten.

12:11 Uhr

DAX sucht die Kauflaune

Der DAX zeigt sich am Mittag nahezu unverändert. Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell im Bereich von 15.265 Zählern. "Düstere Zahlen aus dem deutschen Bausektor auf der einen Seite, positive Vorgaben aus Asien auf der anderen", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Nancy Lanzendörfer. "Dazu steigen die Ölpreise wieder, die US-Renditen sind hoch, die Lage im Nahen Osten spitzt sich weiter zu", erläutert sie. "Da will keine Kauflaune aufkommen."

DAX
DAX 23.830,99

11:39 Uhr

Euroraum-Inflation schwächt sich ab

Die Inflation im Euroraum ebbt im Zuge der Serie von Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) mehr und mehr ab. Die Verbraucherpreise legten im September um 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistikamt Eurostat mitteilt. Damit bestätigt es eine erste Schätzung von Ende September. Das ist das niedrigste Inflationsniveau seit Oktober 2021. Im August hatte die Teuerung noch bei 5,2 Prozent gelegen. Die Kerninflation, in der die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise sowie Alkohol und Tabak ausgeklammert bleiben, nahm im September ebenfalls kräftig auf 4,5 Prozent ab nach 5,3 Prozent im August. Auch bei dieser Zahl wurde die erste Schätzung von Ende September bestätigt.

11:26 Uhr

Deutscher Autozulieferer leuchtet mit Wachstum

Der Autozulieferer Hella hat in den ersten neun Monaten kräftig zugelegt. Der Umsatz stieg um 12,6 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro, währungsbereinigt um 16,8 Prozent auf 6,2 Milliarden, wie die unter der Dachmarke Forvia agierende Firma mitteilt. "In 2023 sind wir sehr erfolgreich unterwegs. Wir wachsen in allen Bereichen und in allen Regionen", sagt Konzernchef Michel Favre. Der vollständige Bericht soll am 7. November veröffentlicht werden.

Hella
Hella 82,00

11:12 Uhr

Lanxess streicht 870 Jobs

Der Spezialchemiekonzern Lanxess will angesichts schwacher Geschäfte im Zuge seines Sparprogramms weltweit 870 Stellen abbauen. Davon betroffen seien 460 Stellen in Deutschland an den Standorten Köln, Leverkusen, Krefeld-Uerdingen und Mannheim, so ein Unternehmenssprecher. Der Stellenabbau solle "schnellstmöglich" erfolgen, die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern seien bereits abgeschlossen. Betroffen seien vorwiegend Arbeitsplätze in der Verwaltung. Weltweit beschäftigt Lanxess derzeit 13.000 Mitarbeiter, rund die Hälfte davon in Deutschland.

Lanxess
Lanxess 21,32

Vorstandschef Matthias Zachert hatte bereits im August angekündigt, dass er das Unternehmen nach einem Gewinneinbruch im zweiten Quartal mit einem Sparprogramm wetterfest machen will. Dazu gehöre auch ein Stellenabbau, der "sozialverträglich" ablaufen soll. Zur Zahl der betroffenen Stellen äußerte sich Zachert damals aber nicht. Mit dem Programm, zu dem neben Stellenstreichungen auch ein europaweiter Einstellungsstopp und die Schließung energieintensiver Betriebe gehören, will Lanxess 2023 einmalig rund 100 Millionen Euro je zur Hälfte durch Kostensenkungen und verringerte Investitionen einsparen. Ab 2025 sollen die jährlichen Kosten dauerhaft um rund 150 Millionen reduziert werden.

10:55 Uhr

Amazon fährt bereits 10.000 Rivians

Der US-Onlinehändler Amazon setzt nach eigenen Angaben bereits 10.000 Elektro-Lieferwagen des Herstellers Rivian für die Auslieferung seiner Waren in den USA und Europa ein. Amazon habe bereits 150 Millionen Lieferungen mit Rivian-Transportern durchgeführt, teilt das Unternehmen mit. Bis 2030 sollen mindestens 100.000 elektrische Lieferwagen auf den Straßen unterwegs sein. Im August hatte Rivian seine Produktionsprognose für das Gesamtjahr 2023 auf 52.000 Fahrzeuge angehoben.

Amazon ist an dem Elektroautohersteller beteiligt. Das in Seattle ansässige Unternehmen arbeitet auch mit Volvo zusammen, um seine Lieferflotte für mittlere Entfernungen um schwere Elektro-LKW zu erweitern.

Amazon
Amazon 213,04
Rivian
Rivian 11,34

10:22 Uhr

Lieferando-Mutter hebt erneut Ziel an

Europas größter Essenslieferant Just Eat Takeaway hat nach florierenden Geschäften in Großbritannien und Nordeuropa seine Gewinnprognose erneut angehoben. Die Lieferando-Mutter peile 2023 operativ nun ein Ergebnis (EBITDA) von 310 Millionen Euro an, teilte die Firma mit. Im April hatte Just Eat bereits sein Gewinnziel um 50 Millionen auf 275 Millionen Euro angehoben. Im dritten Quartal verzeichnete die Firma in Nordeuropa einen Anstieg des Bruttotransaktionswertes (GTV) um sechs Prozent, in Großbritannien und Irland um vier Prozent, allerdings in Nordamerika einen Rückgang um elf Prozent.

Der Vorstand geht davon aus, dass der GTV, ein Richtwert für E-Commerce-Unternehmen, 2023 um etwa vier Prozent schrumpfen und damit am unteren Ende der bisherigen Spanne von minus vier bis minus zwei Prozent liegen werde. Er kündigt zudem ein neues Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu 150 Millionen Euro an.

10:05 Uhr

"Akute" Rezessionsgefahr in Deutschland

Die Gefahr einer Rezession in Deutschland bleibt einer Studie zufolge sehr groß. Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt im Zeitraum Oktober bis Dezember bei 73 Prozent, wie das gewerkschaftsnahe Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) zu seinem Indikator mitteilte. Anfang September lag sie mit 74,0 Prozent sogar noch ein wenig höher. Der nach dem Ampelsystem arbeitende Indikator - der Daten zu den wichtigsten wirtschaftlichen Kenngrößen bündelt - steht damit weiter auf "rot". Das signalisiert eine "akute" Rezessionsgefahr. Mögliche Folgen des Nahostkriegs auf die wirtschaftliche Entwicklung sind dabei in den Daten noch nicht abgebildet, weil diese vor dem Angriff auf Israel erhoben wurden.

"Die deutsche Wirtschaft schafft es weiterhin nicht, sich freizuschwimmen", so IMK-Konjunkturexperte Peter Hohlfeld. "Das Verharren der Rezessionswahrscheinlichkeit auf hohem Niveau deutet darauf hin, dass die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal allenfalls geringfügig zunimmt." Viele Experten gehen davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt von Europas größter Volkswirtschaft in der zweiten Jahreshälfte schrumpfen dürfte.

09:40 Uhr

Baugenehmigungen brechen ein

Der Rückgang der Baugenehmigungen in Deutschland setzt sich in rasantem Tempo fort. Im August wurde nach Angaben des Statistischen Bundesamts der Bau von 19.300 Wohnungen bewilligt - knapp ein Drittel (31,6 Prozent) oder 8900 Genehmigungen weniger als im Vorjahreszeitraum.

In den ersten acht Monaten 2023 sank die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen binnen Jahresfrist damit um 28,3 Prozent, ein Minus um 69.100 auf 175.500 Wohnungen. "Zum Rückgang der Bauvorhaben dürften weiterhin vor allem steigende Baukosten und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen beigetragen haben", teilten die Statistiker mit.

09:12 Uhr

BYD-Aktien rauschen nach oben

An der Börse in Hongkong heben die Aktien des Elektroautobauers BYD nach einem ermutigenden Ausblick ab. Die Titel gewinnen 6,7 Prozent. Das in Shenzhen ansässige Unternehmen hatte gestern bekannt gegeben, dass es aufgrund robuster Umsätze und effektiver Kostenkontrolle mit einem Gewinnanstieg im dritten Quartal rechnet. Der Nettogewinn könne bis auf 11,55 Milliarden Yuan (rund 1,5 Milliarden Euro) wachsen und sich damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppeln.

BYD
BYD 11,70

09:06 Uhr

DAX startet kaum verändert 

Der DAX geht mit minimalen Verlusten in den Tag. Der Leitindex verliert 12 Punkte auf 15.239 Zähler.

08:43 Uhr

Chipausrüster mit unerfreulichen Nachrichten

Der Chipausrüster ASML hat im dritten Quartal bei den Bestellungen die Schwäche der Branche voll zu spüren bekommen. Der Wert der Neuaufträge sei im Vergleich zum Vorquartal um 42 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro eingebrochen, teilt das EuroStoxx-50-Schwergewicht mit. Der Umsatz sank um etwas mehr als drei Prozent auf knapp 6,7 Milliarden Euro.

"Unsere Kunden gehen davon aus, dass der Wendepunkt bis Ende des Jahres erreicht sein wird", hieß es. Die Chiphersteller seien aber weiter unsicher, wie die Nachfrageerholung aussehen werde. "Wir erwarten daher, dass 2024 ein Übergangsjahr sein wird." Der Umsatz werde auf der Höhe des laufenden Jahres erwartet. Für 2025 prognostiziert der Konzern wieder ein signifikantes Wachstum.

ASML
ASML 876,90

08:15 Uhr

Was macht der DAX?

Heute wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge kaum verändert starten. Lang & Schwarz sieht ihn 0,1 Prozent im Plus.

DAX
DAX 23.830,99

Gestern hatte der deutsche Leitindex leicht im Plus bei 15.251,69 Punkten geschlossen. "Die Lage in Israel, Konjunktur- und Zinssorgen prägen das aktuelle Geschehen", sagt Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank.

Darüber hinaus läuft die Quartalsberichtssaison, es stehen nach Börsenschluss in den USA unter anderem die Zwischenberichte des Software-Riesen SAP, des E-Autobauers Tesla und des Streamingdienstes Netflix an. Die US-Notenbank Fed legt am Abend ihren Konjunkturbericht, das sogenannte Beige Book, vor.

Aus China kommen ermutigende Signale: Die Wirtschaft dort ist im dritten Quartal dank der anziehenden Binnennachfrage stärker gewachsen als erwartet.

07:50 Uhr

Ölpreise steigen nach Raketentreffer deutlich

Der verheerende Raketeneinschlag in einer Klinik im Gazastreifen treibt den Ölpreis nach oben. Ein Fass der Nordseesorte Brent kostet 91,76 Dollar und damit 2,1 Prozent mehr als gestern. Der Preis für ein Fass der US-Referenzsorte WTI steigt um 2,4 Prozent auf 88,72 Dollar.

Am Markt wird befürchtet, dass der Iran oder andere Länder der an Öl reichen Region sich an dem Konflikt beteiligen werden.

07:48 Uhr

Euro bewegt sich kaum

Der Euro hat sich wenig verändert und damit die Kursgewinne zum US-Dollar der vergangenen beiden Handelstage gehalten. Am Morgen wird die Gemeinschaftswährung bei 1,0578 Dollar gehandelt und damit etwa auf dem gleichen Niveau wie am Vorabend.

Zu Beginn der Woche hatte der Euro-Kurs noch bei 1,05 Dollar gestanden und konnte in den beiden vergangenen Tagen von einer allgemein freundlichen Stimmung an den Finanzmärkten profitieren. Nach einem Raketeneinschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen droht die Lage im Nahen Osten aber zu eskalieren.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

07:19 Uhr

Kursverluste nach Raketeneinschlag

Weiterhin blicken die Anleger in den Nahen Osten, wo sich der Krieg zwischen Israel und der Hamas fortsetzt. Gestern Abend war es zu einem Raketeneinschlag in einem Krankenhaus in Gaza-Stadt mit vermutlich Hunderten von Toten gekommen.

Der Nikkei fällt um 0,3 Prozent auf 31.955 Punkte, belastet vor allem von Aktien aus den Sektoren Pharma und Elektronik. In Hongkong wurden höhere Verluste im Startgeschäft nach guten chinesischen Konjunkturdaten zum großen Teil aufgeholt.

Dagegen verharrt der Markt in Schanghai weiter im Minus mit 0,6 Prozent. Die Aktien von Hard- und Softwareunternehmen führen die Indizes abwärts.

Nikkei
Nikkei 47.582,15

06:56 Uhr

China übertrifft Erwartungen

Die chinesische Wirtschaft ist im dritten Quartal dank der anziehenden Binnennachfrage stärker gewachsen als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg von Juli bis September um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Statistikamt mitteilte.

Auch das Wachstum der Einzelhandelsumsätze, ein Indikator für den Konsum, übertraf die Erwartungen.

Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zeigt dank einer Reihe von politischen Maßnahmen erste Anzeichen einer Stabilisierung, doch die anhaltende Immobilienkrise, die Unsicherheit über Beschäftigung und Haushaltseinkommen sowie das geringe Vertrauen der privaten Unternehmen stellen Risiken für einen nachhaltigen Aufschwung dar.

06:30 Uhr

Das wird für den DAX heute wichtig

Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag wieder eine Bremsung vollzogen. Die aufgehellten Konjunkturerwartungen der ZEW-Finanzexperten in Deutschland gaben dem DAX keine Impulse. Ähnliches galt für die Quartalszahlen der US-Banken Bank of America und Goldman Sachs sowie die überraschend deutlich gestiegenen US-Einzelhandelsumsätze.

Was steht heute an? Mitten in einer Produkt-Offensive rund um Künstliche Intelligenz (KI) legt SAP nach Börsenschluss in den USA seine Zwischenbilanz vor. Wegen eines starken Cloud-Wachstums im Vorjahreszeitraum werde es für das DAX-Schwergewicht schwierig, positiv zu überraschen, sagt Analyst Charles Brennan von der Investmentbank Jefferies.

Die Augen sind zudem auf Tesla gerichtet. Der selbst angezettelte Preiskrieg in China dürfte tiefe Spuren in den Büchern des Elektroautobauers hinterlassen. Von LSEG befragte Analysten gehen davon aus, dass der Gewinn im abgelaufenen Quartal deutlich gesunken ist, und auch im laufenden Schlussquartal dürften die Gewinnmargen unter Druck bleiben. Tesla hat die Preise für seine Fahrzeuge gesenkt, um angesichts der zunehmenden Konkurrenz durch Unternehmen wie BYD Marktanteile zu behaupten.

Die weltweit schwächelnde Konsumlaune und der seit Monaten andauernde Streik der Hollywood-Schauspieler werden sich wohl auch auf die Zahlen des Streaming-Dienstes Netflix auswirken. Bereits im Vorquartal hatte das Zahlenwerk des Unternehmens enttäuscht. Den Analysten des Brokerhauses MoffettNathanson zufolge scheint der verstärkte Kampf gegen die Weitergabe von Passwörtern die Marke Netflix zu beschädigen. In einer Umfrage in den USA habe eine große Zahl der Befragten abgelehnt, ein eigenes Abonnement abzuschließen.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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