Montag, 30. September 2024Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Max Borowski
17:52 Uhr

Alle Branchen verlieren - Autobauer am heftigsten

Am Aktienmarkt geht es nach unten. Nach dem Rekordhoch im DAX zum Ende vergangener Woche werden jetzt Gewinne mitgenommen. Der DAX verliert 0,76 Prozent auf 19.324,93 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gibt 1,31 Prozent nach auf 26.853,74 Punkte.

Alle Branchen-Indizes notieren im Minus, was für die Breite der Abwärtsbewegung steht. Den größten Branchenverlierer aber stellen die Automobilwerte, deren Sektor-Index 3,6 Prozent einbüßt. Gewinnwarnungen von Aston Martin und Stellantis haben die Krise der Branche noch einmal verschärft.

Für den zu Ende gehenden September - häufig ein schwacher Börsenmonat - ergibt sich beim Dax ein Kursgewinn von gut 2 Prozent und für das dritte Quartal ein Anstieg um 6 Prozent. Seit Jahresbeginn steht ein Plus von mehr als 15 Prozent zu Buche.

17:15 Uhr

Lagarde-Aussagen lassen Euro-Kurs wieder nachgeben

Der Euro kommt nach dem Anstieg infolge der Inflationsdaten aus den Bundesländern am Vormittag schnell wieder zurück. Er notiert aktuell bei 1,1153 Dollar, nach Ständen knapp über 1,12 Dollar im Tageshoch.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,17

Für Druck sorgen Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde, die eine Zinssenkung im Oktober wahrscheinlicher werden lassen. Lagarde betonte bei ihrer Anhörung vor dem EU-Parlament, dass die zuletzt gefallene Inflation bei der Oktober-Sitzung Berücksichtigung finde.

16:48 Uhr

US-Werk überflutet - Aktie von deutscher Medizintechnikfirma rutscht ab

Für die Aktie von Gerresheimer geht es nach einer Gewinnwarnung um 15,4 Prozent steil nach unten. Die Prognosen 2024 für den Umsatz, das bereinigte EBITDA sowie das bereinigte Gewinnwachstum wurden gesenkt.

Ein Grund für die verschlechterte Prognose ist die vom Hurrikan Helene verursachte aktuelle Überschwemmung des Werks für Injektionsfläschchen in Morganton.

Es wird nun ein bereinigtes EBITDA zwischen 415 und 430 Millionen Euro erwartet nach zuvor 430 bis 450 Millionen Euro. Hier liegt der Konsens der Analysten bei 434 Millionen Euro. Da auch gleich die Prognose für das kommende Jahr gesenkt wurde, geht es für die Aktie deutlich nach unten.

16:07 Uhr

Ganze Autobranche wird abverkauft - Kurssturz bei Stellantis und Aston Martin

In Europa haben sich Stellantis (-13,9%) und Aston Martin (-23%) in die Reihe warnender Automobil-Hersteller eingereiht. Vorausgegangen in dieser Hinsicht waren unter anderem ja schon BMW (-2,3%) und Mercedes-Benz (-2,2%).

DaxSector Automobil
DaxSector Automobil 1.837,58

Institutionelle Investoren zögen sich mit Beginn des letzten Quartals des Jahres weltweit aus der Autobranche zurück, heißt es dazu im Handel.

Die erneute VW-Gewinnwarnung drückt die Aktien um 2,3 Prozent. Im Zuge der Volkswagen-Gewinnwarnung musste auch Großaktionär Porsche SE seinen Ausblick für das Gesamtjahr zurücknehmen. Die Aktie verliert 3,4 Prozent.

16:05 Uhr

Dow Jones zieht sich von Rekordhoch zurück

Nach der jüngsten Rally sind die Anleger an der Wall Street vorsichtig in die Woche gestartet.

Der Dow-Jones-Index gibt in den ersten Handelsminuten um 0,5 Prozent auf 42.104 Punkte nach und zieht sich damit von seinem vor Wochenschluss erzielten Rekordhoch zurück. Der breiter gefasste S&P 500 fällt leicht auf 5725 Punkte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq dreht minimal ins Plus auf 18.142 Zähler.

15:39 Uhr

Bundeskartellamt nimmt Microsoft an die kurze Leine

Nach Amazon, Google und Meta hat das Bundeskartellamt auch für Microsoft eine "überragende marktübergreifende Bedeutung für den Wettbewerb" festgestellt. Mit dieser Feststellung ist die Bonner Behörde nun in der Lage, den weltgrößten Softwarekonzern einer schärferen Aufsicht zu unterziehen und Geschäftspraktiken, die den Wettbewerb gefährden, zu untersagen.

Der Chef des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, sagte, die Produkte von Microsoft seien in Unternehmen, Behörden und Privathaushalten allgegenwärtig.

"Historischer Ausgangspunkt des Unternehmens ist das Betriebssystem Windows, mit dem Microsoft seit vielen Jahren eine beherrschende Stellung einnimmt." Dazu kämen die Office-Anwendungen und weitere vielfältig miteinander verbundene Software-Angebote. "Das Ökosystem Microsoft ist heute verwobener und stärker als je zuvor, denn über alle Bereiche wölben sich zunehmend Cloud und Künstliche Intelligenz, Schlüsseltechnologien, in denen Microsoft durch eigene Entwicklungen und durch Kooperationen seine starke Position untermauert hat."

15:05 Uhr

"Inflation ist keine Gefahr mehr für die Deutsche Wirtschaft"

Die Inflationsrate in Deutschland ist im September weiter gefallen. Die Verbraucherpreise erhöhten sich nur noch um durchschnittlich 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, deutlich unter dem 2-Prozent-Ziel der EZB. Was heißt das für die Zinsen im Zusammenhang mit der lahmenden Konjunktur? Die Ökonomen sind gespalten.

Sebastian Dullien vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung fordert beispielsweise schnelle, große Zinsschritte nach unten:

"Die Inflation ist derzeit klar keine relevante Gefahr mehr für die deutsche Wirtschaft. [...] Jetzt zeigt sich erneut, dass die Europäische Zentralbank bisher mit ihrem Lockerungskurs zu langsam und zu zurückhaltend war. Die Teuerung ist absehbar kein drängendes Problem mehr, und die Konjunktur kommt – auch wegen der hohen Zinsen – nicht in Gang. Es ist an der Zeit, übertriebene Vorsicht in der Geldpolitik etwas zurückzunehmen und die Finanzierungsbedingungen wieder zu lockern. [..] Sie sollte nun bis zum Jahresende zügig weitere Zinssenkungen beschließen, um ihr übertriebenes Zögern der vergangenen Monate auszugleichen."

Jörg Krämer von der Commerzbank ruft dagegen zur Vorsicht bei Zinssenkungen auf:

"Ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel liegt die Inflation noch immer zwischen zweieinhalb und drei Prozent - was mit Blick auf die stark steigenden Löhne nicht überrascht. Die EZB sollte sich gut überlegen, ob sie wirklich den Terminmärkten folgt, die bereits für Oktober die nächste EZB-Zinssenkung erwarten."

14:22 Uhr

Absatz dramatisch eingebrochen: Mercedes gibt Taxi-Markt auf

Noch vor wenigen Jahren war Mercedes nicht nur Marktführer als Fahrzeugmarke auf dem deutschen Taximarkt: Über die Hälfte aller deutschen Taxis stammte noch 2019 von dem Hersteller. Nun hat Mercedes allerdings eine dramatische Wende vollzogen, wie das "Handelsblatt" berichtet, und diesen Markt praktisch aufgegeben. Die Taxi-Zulassungen von Mercedes-Autos seien in den ersten acht Monaten dieses Jahres um gut 70 Prozent eingebrochen. Bei E- und B-Klasse-Modellen seien es sogar 90 bis 95 Prozent. Hinter diesem Einbruch steckt eine gezielte Strategie. Konzernchef Källenius hat alle Sonderausstattungen und Sonderkonditionen für das Taxigewerbe gestrichen. Laut "Handelsblatt" sind die Margen in dem Markt zu gering.

13:14 Uhr

Stellantis-Aktien brechen ein - Wall Street geht die Puste aus

Mit leichten Abgaben dürfte die Wall Street in die neue Handelswoche starten.

Nach der jüngsten Rekordjagd, der Dow-Jones-Index hatte am Freitag erneut ein Allzeithoch markiert, ist dem Markt etwas die Puste ausgegangen. Die Investoren seien weiterhin unsicher, ob die US-Notenbank bei ihrer Sitzung im November erneut einen großen Zinsschritt von 50 Basispunkten vollziehe, oder lediglich eine Senkung um 25 Basispunkte erfolge, heißt es. Daher werden die anstehenden US-Konjunkturdaten auf mögliche Hinweise abgeklopft.

Das Highlight der Woche steht aber erst am Freitag auf der Agenda - der US-Arbeitsmarktbericht für den September. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist einer der entscheidenden Faktoren für den weiteren Zinskurs der Fed.

Bei den Einzelwerten steigen die Hinterlegungsscheine des chinesischen Elektroautobauers Nio vorbörslich um 12,7 Prozent. Das Unternehmen erhält von der Muttergesellschaft und Investoren eine Finanzspritze in Höhe von fast 2 Milliarden US-Dollar.

Dagegen fallen die Aktien von General Motors (-3,8%) und Ford (-3,5%). Marktteilnehmer verweisen hier auf den gesenkten Ausblick von Stellantis. Die Aktien von Stellantis brechen an der Nyse um 13,2 Prozent ein.

13:29 Uhr

2.964.000.000.000 Euro: Deutsches Auslandsvermögen wächst und wächst

Deutschland hat sein Auslandsvermögen auch im vergangenen Jahr vergrößert.

Es belief sich Ende 2023 auf 2,964 Billionen Euro und entsprach gut 70 Prozent des nominalen Bruttoinlandsprodukts, wie die Bundesbank mitteilte. Im Ergebnis war das Netto-Auslandsvermögen damit um 206 Milliarden Euro höher als ein Jahr zuvor. "Dieser Anstieg war wesentlich auf den Überschuss der deutschen Leistungsbilanz und damit einhergehende Netto-Kapitalexporte zurückzuführen."

Die Forderungen gegenüber dem Ausland stiegen im Vorjahresvergleich um 381 Milliarden Euro oder 3,1 Prozent auf knapp 12,58 Billionen Euro, während die Verbindlichkeiten um 175 Milliarden Euro oder 1,9 Prozent auf etwa 9,62 Billionen Euro kletterten.

Deutschland ist damit wie bisher traditionell Nettogläubiger gegenüber anderen Staaten.

13:18 Uhr

Autowerte ziehen nach unten - DAX bricht Rekordjagd ab

Die Euphorie der Anleger in Europa nach den jüngsten Konjunkturmaßnahmen in China ist zunächst vorbei. Der DAX notiert gegen Mittag ein halbes Prozent schwächer bei 19.376 Punkten. Der EuroStoxx50 verlor knapp ein Prozent auf 5024 Zähler.

Vergangene Woche waren die Indizes um jeweils rund vier Prozent gestiegen, nachdem die chinesische Zentralbank das umfassendste Maßnahmenpaket seit der Pandemie angekündigt hatte. Nun will sie dem kriselnden Immobiliensektor in der Volksrepublik weiter auf die Beine helfen.

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"Das chinesische Konjunkturprogramm hat für einigen Wirbel gesorgt, aber das könnte später zu Enttäuschungen führen, wenn die Maßnahmen nicht fortgesetzt werden", sagte Matt Tickle, Chefanleger bei der britischen Beratungsfirma Barnett Waddingham. Die Anleger sollten daher die Füße stillhalten, solange es nicht sicher sei, was als Nächstes käme. Wichtig seien dabei nicht nur die Entscheidungen der chinesischen Zentralbank, sondern auch die nächsten Schritte anderer wichtiger Notenbanken.

Im Fokus der Anleger steht daher die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, mit ihrer turnusmäßigen Anhörung im Europaparlament am Nachmittag. Die Währungshüter hatten im Juni die Zinswende eingeläutet und die Geldpolitik im September erneut gelockert. Lagarde hat klargemacht, dass der Zinspfad nach unten führt. Wegen der Zinsspekulationen verfolgen Investoren die konjunkturellen Entwicklungen besonders aufmerksam.

Wichtig dabei sind unter anderem die deutschen Verbraucherpreisdaten. Die EZB versucht, mit erhöhten Zinsen die Teuerungsrate auf den Zielwert von zwei Prozent zu drücken. Im September ging die Inflation in Deutschland voraussichtlich erneut zurück. Dies signalisieren die am Montag veröffentlichten Daten aus den Bundesländern.

US-Notenbankchef Jerome Powell könnte dann am Abend Anlegern Hinweise auf den Zinspfad der Fed geben, wenn er auf einer Finanzkonferenz in Nashville im Bundesstaat Tennessee spricht. Sein Haus hatte im September die Zinswende vollzogen und den Schlüsselsatz kräftig gesenkt. Die US-Notenbanker fassen weitere Schritte nach unten fest ins Auge.

DaxSector Automobil
DaxSector Automobil 1.837,58

Eine Reihe an Prognosesenkungen belastete den Automobilsektor. Die größten Verlierer im europäischen Branchenindex waren Aston Martin: Die Aktien des britischen Sportwagenherstellers brachen um mehr als 20 Prozent auf 126 Pence ein und waren damit so billig wie seit November 2022 nicht mehr.

Die Rivalen Stellantis und Volkswagen hatten ebenfalls ihre Ziele zurückgeschraubt, die Papiere verloren daraufhin knapp 15 und drei Prozent. Die Autobauer leiden unter einem allgemeinen Rückgang der Nachfrage und einer starken Konkurrenz auf dem Markt in China. "Die Gewinnwarnung von VW sollte nach den Prognosen von BMW und Mercedes-Benz keine Überraschung sein. Man muss sie auch im Zusammenhang mit den verstärkten Kostensenkungen sehen", kommentierte ein Händler. "

12:52 Uhr

Wirtschaftsweise: Regierung soll sich bei Commerzbank-Übernahme raushalten

Monika Schnitzer, Vorsitzende des Sachverständigenrats für Wirtschaft, hält die in der Debatte um eine mögliche Übernahme der Commerzbank durch die italienische Unicredit vorgebrachten Einwände für nicht überzeugen. "Grundsätzlich ist nichts dagegen einzuwenden, wenn eine deutsche Bank von einer ausländischen Bank übernommen wird", sagte die Chefin der Wirtschaftsweisen der Nachrichtenagentur AFP. Die Bundesregierung sollte sich in der Frage heraushalten.

"Die im konkreten Fall von manchen vorgebrachten Einwände, damit würden Arbeitsplätze verloren gehen und deutsche mittelständische Unternehmen von ihrer Finanzierung abgeschnitten, können nicht überzeugen", führte Schnitzer aus. "Eine Steigerung der Produktivität ist angezeigt, um international stärker konkurrenzfähig zu werden. Und auch eine ausländische Bank will Geschäfte machen, also Kredite vergeben, das ist ja das Ziel der Übernahme."

12:03 Uhr

Aktuelle Inflationsdaten stützen den Euro

Der Euro notiert etwas fester, nachdem Daten aus den deutschen Bundesländern darauf schließen lassen, dass die Gesamtinflation im September gesunken ist, die Kern- und die Dienstleistungsinflation jedoch beständig bleiben.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,17

Der Euro notiert nach den Daten bei 1,1199 Dollar von 1,1175 Dollar zuvor.

"Die deutschen Daten deuten darauf hin, dass ein etwaiger Rückgang der Dienstleistungsinflation, auf die die Europäische Zentralbank besonderes Augenmerk legt, nur geringfügig ausfallen und/oder hauptsächlich durch die Umkehrung des durch die Olympischen Spiele in Paris ausgelösten Impulses bedingt sein könnte", so Franziska Palmas, Ökonomin bei Capital Economics.

Die Märkte rechneten mit einer 93-prozentigen Wahrscheinlichkeit mit einer Zinssenkung der EZB im Oktober, was angesichts der Daten zu hoch sein könnte, meint die Analystin.

11:35 Uhr

Uhren, E-Bike, Boot … Auktionshaus bietet Benkos privaten Luxus an

René Benko ist pleite – sowohl persönlich als auch sein Unternehmenskonglomerat Signa. Der einstige Immobilienwunderknabe hinterlässt einen Schuldenberg von weit über zwei Milliarden Euro. Eine Hoffnung, wenigstens an einen signifikanten Teil ihrer Forderungen zu kommen, besteht für die Gläubiger in dem Versuch, auf das Vermögen zuzugreifen, das Benko in Privatstiftungen eingebracht hat.

Deutlich geringer dürfte die Summe sein, die der Insolvenzverwalter in Österreich jetzt durch eine Versteigerung von Luxusgegenständen aus Benkos Privatvermögen erlösen will. Unter den – virtuellen – Hammer beim Auktionshaus Aurena kommen unter anderem eine Patek Philippe Nautilus 5980 mit einem Schätzwert von 65.000 Euro, eine Rolex Oyster, die 32.500 Euro wert sein dürfte, eine Reihe von Manschettenknöpfen teurer Luxusmarken, in die zum Teil das Monogramm RB eingraviert ist. Auch ein Sportboot, ein Jetski, Armreifen und ein E-Bike werden versteigert.

11:18 Uhr

Regierungsmaßnahmen entfachen Euphorie an Chinas Börsen

Chinas Regierung versetzt die Anleger mit neuen Konjunkturmaßnahmen in Euphorie. Die Börsen des Landes verzeichneten den größten Tagesgewinn seit 32 Jahren.

Die Börse in Shanghai notierte zum Handelsschluss 7,3 Prozent fester bei 3313 Punkten. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen kletterte um 7,8 Prozent auf 3993 Zähler.

Bereits vergangene Woche waren sie um gut zwölf und mehr als 15 Prozent gestiegen, nachdem die chinesische Zentralbank das umfassendste Maßnahmenpaket seit der Pandemie angekündigt hatte. Nun will sie dem kriselnden Immobiliensektor in der Volksrepublik weiter auf die Beine helfen. Wie weithin an den Finanzmärkten erwartet, wies die Notenbank alle Geschäftsbanken an, die Zinsen auf laufende Wohnungsbaudarlehen zu senken.

10:40 Uhr

Dänemark bestellt für Hunderte Millionen Euro bei Rheinmetall

Rheinmetall hat einen Rüstungsauftrag aus Dänemark erhalten. Wie der Konzern mitteilte, liefert er für die mobile Flugabwehr des Landes 16 "Skyranger"-Türme sowie Fahrzeugausstattung. Der Auftragswert liegt im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Hinzu komme Munition im niedrigen zweistelligen Millionenbereich. Die Lieferungen sollen bis 2028 erfolgen.

Rheinmetall
Rheinmetall 1.661,50

11:13 Uhr

Opel-Mutter folgt VW und kappt Ziel

Die chinesische Konkurrenz und eine insgesamt schwächelnde Nachfrage machen dem französisch-italienischen Autobauer Stellantis zu schaffen. Daher kassiert der Vorstand sein Jahresziel und erwartet 2024 nun eine Gewinnmarge von 5,5 bis 7,0 Prozent statt einer zweistelligen Rendite, wie der Konzern bekanntgibt. Der Autoabsatz sei in der zweiten Jahreshälfte bislang schwächer ausgefallen als erwartet. Zudem habe sich der Wettbewerb sowohl infolge eines wachsenden Angebots als auch der zunehmenden chinesischen Konkurrenz intensiviert.

Vergangene Woche hatte bereits der Rivale VW seine Prognose zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten gesenkt. Das Unternehmen stimmte am Freitag die Anleger auf einen rückläufigen Absatz und eine geringere Rendite ein und verwies auf ein herausforderndes Marktumfeld. Dies erhöht den Druck auf die Europäische Union, die Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge plant.

10:22 Uhr

VW-Warnung enthält auch Positives

Im Handel kann man auch Positives in der jüngsten-Gewinnwarnung von Volkswagen ausmachen. Damit werde der Druck auf Gewerkschaften und die Politik mit Blick auf die Tarifverhandlungen und die Debatte um Werkschließungen noch einmal erhöht. "Ich würde mich nicht wundern, wenn die VW-Aktie heute noch ins Plus dreht", so ein Marktteilnehmer.

 

10:13 Uhr

DAX-Ausbruch Richtung 20.500?

Nach dem sehr gelungenen Ausbruch nach oben gibt es für den DAX nach Einschätzung von Marcel Mußler weiterhin keinerlei Potenzialprobleme. Der Charttechniker verweist auf den neuen mittelfristigen Aufwärtstrendkanal bei 20.500. "Nach unten darf selbstredend nur eines nicht mehr passieren, nämlich ein Rückfall unter die Ausbruchshorizontale bei 18.893. Das zeichnet sich angesichts der Ausbruchsdynamik aber auch nicht ab", heißt es.

DAX
DAX 23.830,99

 

09:50 Uhr

Aston Martin hat ein Problem

Aston Martin DB7.jpg

Unterbrochene Lieferketten und eine Schwäche in China setzen dem britischen Sportwagenhersteller Aston Martin zu. Der Vorstand erwarte im Gesamtjahr daher einen niedrigeren Kerngewinn als bislang in Aussicht gestellt, teilt Aston Martin mit. Zudem werde der Cash Flow im ersten Halbjahr wohl nicht positiv ausfallen. Aston Martin verzeichne zunehmend verspätete Komponenteneingänge aufgrund von Störungen bei mehreren seiner Zulieferern. Daher werde der Konzern sein Großhandelsvolumen im Jahr 2024 um etwa 1000 Fahrzeuge kürzen, um die Probleme anzugehen.

09:32 Uhr

Importpreise steigen weiter

Die Preise für die von Deutschland aus aller Welt importierten Waren sind im August erneut gestiegen. Sie erhöhten sich um durchschnittlich 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Ökonomen hatten mit plus 0,3 Prozent gerechnet. Im Juli hatte es mit 0,9 Prozent noch den größten Anstieg seit Februar 2023 gegeben.

Im Juni hatte es mit 0,7 Prozent das erste Plus seit mehr als einem Jahr gegeben, nachdem die Einfuhrpreise zuvor 15 Monate in Folge gefallen waren. Von Juli auf August fielen die Preise um 0,4 Prozent. Hier hatten die befragten Ökonomen mit einem Rückgang um 0,3 Prozent gerechnet.

09:17 Uhr

"Im Blick steht heute die VW-Aktie"

Der DAX, der in der Vorwoche an die 19.500er-Marke angeklopft hatte, startet zunächst etwas schwächer in den Handel zum Wochenauftakt. Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell 0,2 Prozent im Minus bei Kursen um 19.430 Punkte. Am Freitag war das Börsenbarometer um 1,2 Prozent oder etwa 235 Zähler auf 19.474 Stellen geklettert, hatte im Verlauf mit 19.491,93 ein neues Allzeithoch markiert.

VW Vorzüge
VW Vorzüge 91,20

"Im Blick steht heute die VW-Aktie", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf und verweist auf die Gewinnwarnung vom Freitag nach Börsenschlusss. "Die Jahresziele wurden gekappt, wie zuvor auch schon bei BMW und Mercedes-Benz", erläutert sie. "Begründet wurde das mit einer schwachen Nachfrage. Das drückt auf den Kurs, der allein im bisherigen Jahresverlauf rund 13 Prozent eingebüßt hat."

08:59 Uhr

Frankreich prüft Steuer auf Aktienrückkäufe

Frankreichs neuer Premierminister Michel Barnier erwägt offenbar eine vorübergehende Erhöhung der Körperschaftssteuer für die größten Unternehmen des Landes sowie eine Steuer auf Aktienrückkäufe. Mit den Einnahmen solle ein klaffendes Loch in den öffentlichen Finanzen gestopft werden, berichtet die Zeitung "Le Monde". Barnier, der sein Amt Anfang des Monats angetreten hat, sieht sich bereits mit einer wachsenden Haushaltskrise konfrontiert, da die Steuereinnahmen schwächer als erwartet und die Ausgaben höher als geplant sind. Frankreichs Glaubwürdigkeit bei den Finanzmärkten, wo seine Kreditkosten in die Höhe geschnellt sind, und bei seinen Partnern in der Europäischen Union steht auf dem Spiel.

Laut Zeitung könnte der Haushalt 2025 eine Erhöhung der Körperschaftssteuer um 8,5 Prozentpunkte für Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens einer Milliarde Euro  vorsehen. Die Steuer wäre befristet und könnte im Jahr 2025 rund acht Milliarden Euro einbringen. Weitere mögliche Maßnahmen wären eine Steuer auf Aktienrückkäufe. Barnier muss den Haushaltsentwurf für 2025 in wenigen Tagen fertigstellen und ihn spätestens Mitte Oktober den Abgeordneten vorlegen.

Frankreichs Gesamtverschuldung liegt bei fast 3,2 Billionen Euro oder 110 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Das Haushaltsdefizit des öffentlichen Sektors steuert auf 6,2 Prozent der Wirtschaftsleistung im kommenden Jahr zu. Damit verstößt Frankreich nicht nur gegen EU-Regeln, sondern wird von Rating-Agenturen auch im Hinblick auf seine Kreditwürdigkeit beäugt. Bei einer Verschlechterung der Bonität müsste das Land tendenziell höhere Zinsen für seine Staatsanleihen zahlen.

08:43 Uhr

Geopolitische Sorgen treiben Ölpreise

Auf dem Rohstoffmarkt sorgen die anhaltenden israelischen Angriffe im Libanon für zusätzliche geopolitische Unsicherheit. Die Spannungen im Nahen Osten wogen die Sorgen um eine mögliche Angebotsausweitung Saudi-Arabiens auf. Nordseeöl der Sorte Brent verteuert sich um 61 Cent auf 72,59 Dollar pro Barrel, US-Rohöl der Sorte WTI um 44 Cent auf 68,60 Dollar pro Barrel.

 

08:28 Uhr

Extreme Kursbewegungen an Asien-Börsen

Extreme Kursbewegungen kennzeichnen das Bild an den Aktienmärkten in Ostasien. In Tokio bricht der Nikkei-Index um 4,7 Prozent ein auf 37.962 Punkte, in Shanghai und in Hongkong geht die Hausse aus der Vorwoche weiter. Der Composite-Index in Shanghai schießt um 5,7 Prozent nach oben, der HSI in Hongkong macht einen weiteren Satz um 3,3 Prozent.

Nikkei
Nikkei 47.582,15

D as Kursdebakel in Tokio hatte sich am Freitag unmittelbar nach Börsenschluss bereits abgezeichnet, als der Yen mit dem Wahlsieg von Shigeru Ishiba zum neuen Chef der Regierungspartei LDP und damit designierten japanischen Premier massiv angezogen hatte und auch die Futures auf den Nikkei-225 eingeknickt waren. Ishiba hatte - anders als Wettbewerber um das Amt des LDP-Chefs - im Vorfeld für steigende Zinsen in Japan plädiert. Der Yen machte einen Satz von gut 146 je Dollar auf rund 143 und liegt aktuell mit 142,24 nochmal etwas höher. Das verteuert zum einen japanische Exporte, zum anderen verringert das die im Ausland erzielten und in Yen umgerechneten Gewinne der Unternehmen.

An den chinesischen Börsen stützen derweil weiter die diversen Stimuli für die maue Konjunktur, die in der Vorwoche mittels diverser gesenkter Zinssätze durch die chinesische Notenbank bereits beschlossen wurden beziehungsweise die vom Politbüro angekündigt wurden. Die jüngste Maßnahme ist die Ankündigung vom Wochenende, Hauskäufern die Refinanzierung ihrer Hypotheken zu ermöglichen. Der Schritt markiert einen Wandel in der Art und Weise, wie Chinesen ihre Hauskredite abbezahlen, und könnte es ermöglichen, dass die Maßnahmen zur Bekämpfung der langanhaltenden Verlangsamung des Immobiliensektors effektiver durchschlagen. Bisher konnten viele chinesische Hauskäufer mit bestehenden Hypotheken nicht unmittelbar von den Zinssenkungen profitieren.

Die Rally kann sich kurzfristig fortsetzen, weil eine Neubewertung Chinas im Gange ist, die das Risiko eines stärkeren wirtschaftlichen Abschwungs und höherer Bewertungen bei sinkenden Zinssätzen verringert", kommentiert das Phillip Securities Research Team die aktuelle Lage. Verstärkt werden dürfte die Aufwärtsbewegung in Shanghai und in Hongkong, dass dort ab Dienstag eine Feiertagspause ansteht. In Shanghai dauert diese sogenannte Goldene Woche sogar bis einschließlich Montag der nächsten Woche. Viele Anleger dürften daher versucht sein, noch auf den längst ins Rollen gekommenen Börsenzug aufzuspringen.

08:13 Uhr

DAX-Rally: Das darf jetzt nicht passieren

Nach der Rally an den Börsen in der vergangenen Woche, dürften die Aktienmärkte wenig verändert starten. Das Einsetzen von Gewinnmitnahmen wäre keine Überraschung. Wichtig ist dabei, dass im DAX das Niveau um 19.000 Punkte nicht wieder unterschritten wird. Die Börsenstimmung bleibt derweil gut, mit der Ankündigung massiver Stützungsmaßnahmen der chinesischen Behörden für die schwächelnde Wirtschaft.

DAX
DAX 23.830,99

Daran ändert auch die Veröffentlichung schwacher chinesischer Einkaufsmanagerindizes am Morgen nichts. Die neuesten Konjunkturdaten für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor werden die Forderung nach stärkeren politischen Maßnahmen zur Bewältigung der Wirtschaftskrise vielmehr untermauern. Die Nikkei-Schwäche steht derweil mit der Wahl von Shigeru Ishiba zum neuen Premier im Zusammenhang, der als ein Kritiker der lockeren Geldpolitik der Bank of Japan gilt.

An Wirtschaftsdaten steht die Bekanntgabe der deutschen Verbraucherpreise für September im Fokus. Die HVPI-Prognose lautet auf eine unveränderte Lesung im Monatsvergleich. Im weiteren Wochenverlauf steht dann die Veröffentlichung der europaweiten Zahlen an. Die Inflationsrate im Euroraum dürfte im September laut der Commerzbank von 2,2 auf 1,8 Prozent gefallen sein. Damit würde sie das erste Mal seit über drei Jahren unter dem EZB-Ziel von 2 Prozent liegen.

07:56 Uhr

"Geht der Wall Street im Oktober die Puste aus?"

Statistisch gesehen, ist der September der schlechteste Börsenmonat des Jahres. 2024 dürfte die berühmte Ausnahme von der Regel sein: Die Wall Street feiert die dritte Gewinnwoche in Serie, der Dow-Jones-Index schließt auf Rekordniveau. Was steht nun an? ntv-Börsenkorrespondent Jens Korte blickt kurz zurück und dann voraus.

 

07:39 Uhr

Baywa erhält weitere Finanzspritze

Der angeschlagene Agrar- und Baustoff-Konzern Baywa bekommt eine weitere Finanzspritze über eine halbe Milliarde Euro und hat bis zum Jahresende Zeit, seine Finanzen auf gesunde Füße zu stellen. Die wichtigsten Gläubigerbanken stellten bis Ende Dezember weitere 500 Millionen Euro an Überbrückungskrediten zur Verfügung, teilt die Baywa mit. Sie verlängerten zudem die Stillhaltevereinbarung, die bestehenden Kredite nicht fällig zu stellen, um drei Monate, ebenfalls bis zum Jahresende. "Damit würde es gelingen, die Finanzierung der Baywa AG bis Ende des Jahres 2024 zu sichern und die Grundlage für eine daran anschließende langfristige Finanzierungslösung bis Ende 2027 zu schaffen", heißt es. Die Eckpunkte dafür würden aber noch unter anderem mit den Banken und den Eigentümern verhandelt.

Baywa
Baywa 16,50

Die Banken und die Großaktionäre hatten die mit mehr als fünf Milliarden Euro verschuldete Baywa erst Mitte August mit zusammen 547 Millionen Euro gestützt. Damals hatten sich Fremd- und Eigenkapitalgeber die Belastung geteilt, diesmal stehen die Banken allein ein. Dass der durch steigende Zinsen und das lahmende Geschäft der Wind- und Solar-Projekttochter Baywa r.e. in Schieflage geratene Konzern kurzfristig mehr Geld brauchen würde, hatte sich abgezeichnet. Denn die Getreideernte, die die Baywa als Agrarhändler im Herbst von den Landwirten aufkauft, kostet erst einmal Geld, ehe sie weiterverkauft werden kann.

Die Unterschriften der wichtigsten Kreditgeber unter den neuen Überbrückungskredit und das verlängerte Stillhalteabkommen seien in den nächsten Tagen zu erwarten, erklärte das Unternehmen.

07:23 Uhr

Spur der Verwüstung: Schäden in Milliardenhöhe durch Hurrikan Helene

Im Südosten der USA beginnen nach dem verheerenden Hurrikan Helene die Aufräumarbeiten. Millionen von Menschen sind ohne Strom, Straßen und Brücken wurden zerstört und von Florida bis Virginia erstrecken sich schwere Überschwemmungen. US-Präsident Joe Biden will noch in dieser Woche in die betroffenen Gebiete reisen, sobald dies die Rettungs- und Hilfsmaßnahmen nicht behindere, teilt das US-Präsidialamt mit. Die Schätzungen für die entstandenen Schäden reichen von 15 Milliarden bis über 100 Milliarden Dollar, wie Versicherer und Prognostiker mitteilten. Das genaue Ausmaß der Schäden und der wirtschaftlichen Verluste wird sich erst in den kommenden Tagen zeigen.

In South Carolina, dem am stärksten betroffenen Bundesstaat, appellierte Gouverneur Henry McMaster an die Bevölkerung: "Es ist ein verheerender Schlag, aber wir werden das überstehen. Hilfe ist auf dem Weg, aber es wird dauern". Die Bundesbehörde für Katastrophenschutz (FEMA) berichtet von schweren Schäden an Wasserversorgungssystemen, Kommunikationsnetzen und wichtigen Verkehrswegen in der gesamten Region. Nach Angaben des US-Energieministeriums waren am Sonntag noch rund 2,7 Millionen Haushalte ohne Strom. Besonders betroffen war die Golfküste Floridas, wo der Hurrikan am Donnerstagabend auf Land traf. In der Küstenstadt Perry wurden Sturmfluten von bis zu 4,5 Metern gemessen - höher als bei vielen Hurrikans der letzten Jahre.

Nach vorläufigen Angaben hat der Sturm in den Bundesstaaten South Carolina, Florida, Georgia, North Carolina und Virginia bislang mindestens 89 Menschenleben gefordert. Die meisten Todesopfer wurden mit 25 aus South Carolina gemeldet. Viele von ihnen starben durch umstürzende Bäume. Die Behörden befürchten, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigen könnte.

07:06 Uhr

Japans Industrieproduktion sinkt überraschend

Die japanische Industrieproduktion ist im August stärker als erwartet eingebrochen. Die Produktion im verarbeitenden Gewerbe sei im Vergleich zum Vormonat um 3,3 Prozent gesunken, teilt das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie mit. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Rückgang um 0,9 Prozent gerechnet. Der Rückgang sei vor allem auf einen Produktionsrückgang in der Automobilindustrie zurückzuführen. Zudem sei die Herstellung von Halbleiteranlagen wegen der schwächeren Auslandsnachfrage zurückgefahren worden. Insbesondere die Exporte von Chipmaschinen nach Taiwan seien im August deutlich gesunken.

Für die kommenden Monate zeigen sich die Hersteller dennoch optimistisch: Laut einer Umfrage des Ministeriums rechnen sie für September mit einem Produktionsanstieg von 2,0 Prozent und für Oktober sogar mit einem kräftigen Plus von 6,1 Prozent. Die Produktion werde im September durch die Nachholproduktion der Autohersteller angekurbelt, deren Bänder wegen des Taifuns im August teilweise stillstanden, erklärt das Ministerium zu den Daten.

06:47 Uhr

Autoaktien stürzen in Asien ab

Die asiatischen Aktienmärkte finden keine einheitliche Richtung. Während die Spannungen im Nahen Osten für Zurückhaltung sorgen, stützen weitere Konjunkturmaßnahmen in China die Stimmung. In Japan bricht der Leitindex Nikkei 4,64 Prozent ein. Auslöser für den Kursrutsch in Tokio sind Sorgen um einen möglichen geldpolitischen Kurswechsel unter dem neuen Ministerpräsidenten Shigeru Ishiba. Dieser hatte sich in der Vergangenheit kritisch zur lockeren Geldpolitik der Bank of Japan (BOJ) geäußert. "Um ehrlich zu sein, dachte ich, dass ein viel größerer Rückgang des Nikkei heute nicht ungewöhnlich wäre", sagt Kazuo Kamitani von Nomura Securities. "Aber die psychologische Marke von 38.000 scheint eine Art Boden zu sein." Autohersteller erleiden starke Verluste, wobei Honda um 6,78 Prozent nachgeben. Auch Aktien aus dem Halbleitersektor brechen ein, angeführt von einem Minus von 7,41 Prozent beim Chip-Riesen Tokyo Electron.

Honda Motor
Honda Motor 8,56

In China kündigt die Zentralbank an, die Banken anzuweisen, die Hypothekenzinsen für bestehende Kredite bis Ende Oktober um voraussichtlich durchschnittlich 50 Basispunkte zu senken. Diese Maßnahme zur Stützung des angeschlagenen Immobilienmarktes wurde von den Investoren begrüßt. Der Shanghai Composite stieg um 4,4 Prozent, nachdem er in der Vorwoche bereits um 13 Prozent zugelegt hatte.

06:30 Uhr

Yen im Aufwind

Am asiatischen Devisenmarkt belastet der stärkere Yen die Erträge vieler großer japanischer Exportunternehmen. Der Yen erreicht mit 142,04 pro Dollar den höchsten Stand seit dem 20. September.

US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen 150,61

 

06:15 Uhr

Rückschlag für Chinas Industrie

Die chinesische Wirtschaft kämpft weiterhin mit Schwierigkeiten. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe stieg im September zwar leicht auf 49,8 Punkte an, blieb aber den fünften Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten, wie Daten des Nationalen Statistikbüros (NBS) zeigen. Auch der Dienstleistungssektor verliert an Schwung. Der PMI für den Dienstleistungssektor fiel auf 49,9 und verzeichnete damit den ersten Rückgang seit Dezember letzten Jahres, während der PMI für das Baugewerbe von 50,6 im Vormonat auf 50,7 stieg.

Chinas Wirtschaft steht unter Druck: Angesichts schwacher Konjunkturdaten in wichtigen Bereichen werden drei Monate vor Jahresende Forderungen nach neuen Konjunkturhilfen lauter, um die Wachstumsziele für das kommende Jahr zu erreichen. Die chinesische Regierung kündigte bereits am Wochenende neue Maßnahmen an, nachdem sie in der vergangenen Woche das größte Konjunkturpaket seit der Corona-Pandemie vorgestellt hatte.

05:59 Uhr

DAX-Rekordhunger ist noch nicht gestillt

Die zum Monatsende erst richtig in Gang gekommene Rekordfahrt an den Börsen dürfte Börsianern zufolge im Oktober anhalten. "Obwohl einige Gewinnmitnahmen zu erwarten sind, gibt es derzeit keine starken rückläufigen Signale, die darauf hindeuten, dass ein Markthoch unmittelbar bevorsteht", sagt Marktanalyst Fawad Razaqzada vom Brokerhaus City Index. "Tatsächlich finden Anleger offenbar mehr Gründe, investiert zu bleiben oder sogar ihr Engagement zu erhöhen, da die Zentralbanken nicht nur die Zinsen lockern, sondern auch frische Stützungsmaßnahmen für die Konjunktur einführen."

China öffnete in der abgelaufenen Woche seine Geldschleusen und will seine Wirtschaft wiederbeleben, die mit einem starken Deflationsdruck zu kämpfen hat und Gefahr läuft, die Wachstumsziele der Regierung zu verfehlen. Investoren weltweit hoffen nun auf wachsende Nachfrage der zweitgrößten Volkswirtschaft. Der Dax konnte daraufhin die psychologisch wichtige Marke von 19.000 Punkten hinter sich lassen und kletterte zeitweise auf ein Rekordhoch von 19.491,93 Zählern. In den vergangenen Tagen legte er dabei insgesamt rund vier Prozent zu - das größte Wochenplus seit eineinhalb Monaten.

Allerdings herrscht an den Finanzmärkten nach wie vor Verunsicherung, wie es nach den jüngsten Zinssenkungen weitergeht. Im Fokus der Anleger steht daher heute EZB-Chefin Christine Lagarde mit ihrer turnusmäßigen Anhörung im Europarlament. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte im Juni die Zinswende eingeläutet und die Geldpolitik im September erneut gelockert. Lagarde hat klargemacht, dass der Zinspfad nach unten führt.

US-Notenbankchef Jerome Powell könnte heute ebenfalls Anlegern Hinweise auf den Zinspfad der Fed geben, wenn er auf einer Finanzkonferenz in Nashville im Bundesstaat Tennessee spricht. Sein Haus hatte im September die Zinswende vollzogen und den Schlüsselsatz kräftig gesenkt. Die US-Notenbanker fassen weitere Schritte nach unten fest ins Auge.

Wegen der Zinsspekulationen verfolgen Investoren die konjunkturellen Entwicklungen dies- und jenseits des Atlantiks besonders aufmerksam. Den Auftakt machen die deutschen Verbraucherpreis-Daten, die heute veröffentlicht werden. Sinkende Energiepreise hatten die Inflation im August erstmals seit mehr als drei Jahren unter die Zwei-Prozent-Marke gedrückt, die sich die EZB als Ziel gesetzt hat. Morgen folgen die entsprechenden Zahlen für die Euro-Zone. Hier erwarten Analysten für September einen Rückgang auf zwei von zuvor 2,2 Prozent.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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