Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag Schuldentheater: Roms Etatpläne geben Anleihen Auftrieb

Der Rentenmarkt schwankt zwischen Hoffen und Bangen: Die Haushalts-Kalkulationen in Rom geben schlicht Rätsel auf.

Nach großen Risikoaufschlägen im Sommer ermuntert die Aussicht auf eine doch relativ geringe Neuverschuldung Italiens 2019 nun Anleger zum Kauf von Staatsanleihen. Das drückt die Rendite der zehnjährigen Titel auf 2,227 von 2,950 Prozent.

Laut Insidern peilt die Regierung in Rom ein Defizit von weniger als zwei Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung an. Befürchtungen, die Regierung aus der populistischen 5-Sterne-Bewegung und der rechtsextremen Lega könnte mit massiven Ausgabensteigerungen eine neue Schuldenkrise verursachen, hatten im Sommer Anleger nervös gemacht. Italiens Haushaltsplan soll heute stehen. Am Donnerstag muss Rom die Haushaltsplanung an die EU-Kommission melden.

Die Commerzbank erwartet, dass Italien ein Defizit von 2 bis 2,5 Prozent anstreben wird. De facto werde das Defizit aber wohl bei bis zu 4 Prozent liegen, was indes erst 2020 festgestellt werde. Grund seien die vielen Sonderposten, mit denen das Defizit gestaltet werden könne.

Für Zündstoff sorgen insbesondere Pläne der römischen Regierung für ein sogenanntes Bürgereinkommen, das armen Italienern ein Einkommen von bis zu 780 Euro pro Monat garantieren soll.

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Quelle: ntv.de

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