Europas Probleme drücken Asien wieder im Minus
24.04.2012, 08:32 UhrEuropas Schuldenprobleme rücken an den asiatischen Börsen wieder in den Fokus. Börsianer befürchten, dass die Regierungskrisen in den Niederlanden und Tschechien dazu führen, dass Sparmaßnahmen nicht umgesetzt werden.
Die anhaltenden politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten in der Eurozone belasten auch die Märkte in Fernost. "Die zersplitterte Politik in der Euro-Zone über die Umsetzung des Sparkurses hat heute die Stimmung zerstört", sagte Ashraf Laidi von City Index. Hinzu kamen schlechte Nachrichten von der Konjunktur. Die Wirtschaft in der Euro-Zone beschleunigt überraschend ihre Talfahrt. Sowohl die Industrie als auch die Dienstleister verbuchten im April schwächere Geschäfte als im März. "Die wieder aufkeimende Unsicherheit ist Gift für die Wirtschaft im Euro-Raum, die sich seit dem Herbst 2011 erneut in einer Rezession befindet", sagte Commerzbank-Analyst Christoph Weil.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss um 0,8 Prozent tiefer bei 9468 Punkten und damit den vierten Tag in Folge mit Verlusten. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 0,7 Prozent auf 803 Punkte. Auch die Märkte in Südkorea, Taiwan und Shanghai lagen im Minus. Gewinne gab es lediglich in Singapur und Australien. Dem australischen Markt halfen Konjunkturdaten auf die Sprünge. Die Preise stiegen zuletzt weniger stark als erwartet.
Zu den Verlierern in Japan gehörten insbesondere Finanztitel. Aktien der Sumitomo Mitsui Financial Group gaben um 2,3 Prozent nach, die Papiere von Mitsubishi UFJ Financial Group büßten ebenfalls 2,3 Prozent ein.
Dagegen stiegen die Papiere des Chipausrüsters Advantest um 4,5 Prozent. Die Zeitung "Nikkei" hatte über einen Absatz-Anstieg bei Testgeräten für Smartphone-Chips berichtet. Bei Shinko Electric Industries ging es um 3,3 Prozent nach oben. Der Hersteller von Chip-Paketen und Trägerstreifen minderte seinen Betriebsverlust im abgelaufenen Finanzjahr. Toshiba -Anteilsscheine schlossen 0,9 Prozent im Plus. Das Unternehmen soll sich Kreisen zufolge aus dem Bieterrennen um den insolventen japanischen Chiphersteller Elpida zurückgezogen haben.
Der Euro stagnierte in Fernost. Ein Euro wurde mit 1,3151 Dollar bewertet und zeigte sich damit kaum verändert zum späten New Yorker Handel. Der Dollar wurde mit 80,86 Yen.
Quelle: ntv.de, rts