Marktberichte

Nachfrage sinkt Industriemetalle auf Talfahrt

Die jüngste Rally am Markt für Basismetalle löst Analysten zufolge Sorgen über eine preisbedingt sinkende Nachfrage aus. Die Folge sind fallende Notierungen für Kupfer, Zinn und andere vor allem industriell verwendete Metalle.

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(Foto: REUTERS)

Die Tonne Kupfer verbilligte sich in London um bis zu 1,4 Prozent auf ein Drei-Wochen-Tief von 9705 Dollar. "Der Preis muss auf rund 7500 bis 8000 Dollar je Tonne fallen", sagte Fondsmanager Scott Hobart vom auf Metalle spezialisierten Vermögensverwalter HFZ Capital Management in Hongkong. "Er muss fallen, damit China wieder beginnt, seine Kupfer bestände aufzustocken und Bestände am physischen Markt zu kaufen. Ohne eine Wiederaufstockung Chinas, worauf die Märkte setzen, werden die Lagerbestände weiter steigen." Die Lagerbestände an der Londoner Metallbörse LME steigen seit Mitte Dezember kontinuierlich an. Mit 407.200 Tonnen erreichten sie am Donnerstag den höchsten Stand seit einem halben Jahr.

Die Erwartung eines anhaltenden Wachstums der chinesischen Wirtschaft hatte den Kupfer preiskürzlich auf ein Rekordhoch von 10.170,25 Dollar getrieben. China ist der weltweit größte Kupfer verbraucher vor den USA.

Auch der wegen Spekulationen auf Versorgungsengpässe jüngst kräftig gestiegene Zinnpreis ging wieder auf Talfahrt. Die Tonne des unter anderem für die Herstellung von Konservendosen verwendeten Metalls verbilligte sich um bis zu 5,2 Prozent auf 30.801 Dollar. Das wichtige Zinn-Exportland Indonesien lieferte im Januar offiziellen Angaben zufolge im Januar gut acht Prozent mehr von dem Metall aus als im Vorjahresmonat. Zuletzt war am Markt darüber spekuliert worden, dass das Land Förderung und Export von Zinn beschränken könne.

Inflationssorgen stützen Ölpreis

Hingegen blieb Gold bei Anlegern gefragt. Analysten begründeten dies mit den anhaltenden Unruhen im Nahen Osten und Inflationssorgen. Die Feinunze des Edelmetalls verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 1377,86 Dollar beziehungsweise um 0,4 Prozent auf 1016,88 Euro. "Aufgrund des starken Wirtschaftswachstums besteht insbesondere in den asiatischen Ländern die Gefahr, dass sich die Inflation in dieser Region weiter ausbreitet", heißt es in einem Marktkommentar der Commerzbank. "Dies dürfte die physische Nachfrage nach Gold als Inflationsschutz in diesen Ländern weiter erhöhen."

Der Preis für Nordseeöl der Sorte Brent hielt sich mit 103,62 Dollar in der Nähe seines am Mittwoch erreichten Zwei-Jahres-Hochs von 104,52 Dollar. Händler führten das hohe Niveau ebenfalls auf die Spannungen in Nahost zurück, was Sorgen vor Lieferengpässen ausgelöst habe. Nach Tunesien und Ägypten forderten nun auch die Bürger von Libyen und Bahrain demokratische Reformen. Für etwas Beruhigung sorgte, dass iranische Kriegsschiffe entgegen israelischen Befürchtungen nicht den Suez-Kanal Richtung Mittelmeer passierten. Wegen anhaltend hoher US-Lagerbestände verbilligte sich WTI-Öl um 0,3 Prozent auf 84,74 Dollar.

Quelle: ntv.de, rts

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