Marktberichte

Madrid macht Sorgen Dax bekommt "spanische Grippe"

Verschnupft? Der Dax könnte es sein.

Verschnupft? Der Dax könnte es sein.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Eurokrise meldet sich am deutschen Aktienmarkt zurück. Sorgen um die finanzielle Situation Spaniens lasten auf den Gemütern der Anleger. Zudem sind die Vorgaben aus Übersee deutlich negativ - sowohl von der Wall Street als auch aus Tokio.

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Die Furcht vor einer Eskalation der Euro-Krise dürfte am Montag weiter für Verstimmung am deutschen Aktienmarkt sorgen. "Sie drückt übergeordnet alles", sagteein Händler. Banken und Broker rechnen zum Handelsstart mit Abschlägen im Dax, nachdem er am Freitag wegen der wachsenden Zweifel an der Finanzkraft Spanien bereits um 2,4 Prozent auf 6583 Zähler abgerutscht war.

Die Indikation mit rund minus 40 Punkten würde den Dax-Futures auf Wochentief starten lassen. "Das könnte dann wieder für eine Welle von Stop-Losses sorgen", so ein weiterer Marktteilnehmer.

Frankreich als belastender Faktor

Druck könnte es zudem vom Euro geben, der kurz davor steht, die 1,30er-Marke zum US-Dollar zu durchbrechen. Hier hatte in Asien die Ausweitung des Yuan-Wechselkursbandes für weitere Euro-Verkäufe gesorgt. In Europa steht am Nachmittag die Auktion französischer Staatsanleihen im Fokus.

Da gleichzeitig der neue Futures auf französische Anleihen an der Eurex startet, könnte über die Arbitrage Bewegung in den Markt kommen, sagt ein Händler: "Frankreich könnte dann gleich wieder zum belastenden Thema neben Spanien hochgespielt werden".

Druck, Zahlen und HV

Druck auf die Lufthansa-Papiere erwarten Händler wegen den steigenden Unsicherheit um den Verkauf der Tochter BMI. Der Konkurrent Virgin Atlantic will den Verkauf von BMI an International Consolidated Airline Group (IAG) anfechten. Virgin war im Vorjahr als Kaufinteressent für BMI von IAG überboten worden. "Das erhöht die Unsicherheit, ob der Verkauf zustande kommt", sagt ein Händler. Möglicherweise sei diese Befürchtung bereits der Grund für den ungebremsten Kurssturz der Lufthansa am Freitag gewesen. Die Aktie war dabei durch die wichtige 10-Euro-Marke gebrochen.

Für leichten Druck auf Fraport sorgen die schwachen Verkehrszahlen für März. Vor allem  der erneut starke Rückgang im Cargo-Bereich mit fast 11 Prozent zum Vorjahr sehe negativ aus, sagt ein Marktteilnehmer: "Das sollte das Sentiment belasten". Fraport begründet den Rückgang unter anderem mit dem Nachtflugverbot.

Die Nachrichtenlage auf Unternehmensseite ist dünn. Im Fokus steht hier die Hauptversammlung bei Henkel und die Zahlen der Citigroup am Mittag. Bei den US-Konjunkturdaten wird vor allem auf die US-Einzelhandelsumsätze und den Empire State Index geachtet.

Miese Vorgaben

Auch in Asien machten die Sorgen um Europa den Anlegern zu schaffen. Der Nikkei-Index verlor 1,7 Prozent, der Shanghai-Composite 0,1 Prozent.

Die Börsen in den USA waren am Freitag ebenfalls mit deutlichen Abschlägen aus dem Handel gegangen. Der Dow-Jones-Index gab 1,1 Prozent, der S&P-500 1,3 Prozent nach. Der Nasdaq-Composite fiel um 1,5 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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