Marktberichte

Kauflaune hält an Dax bleibt auf dem Gipfel

Der Start in die neue Woche ist dem Dax fulminant geglückt. Das Börsenbarometer steigt auf den höchsten Stand seit Sommer 2008. Als ein Zugpferd betätigen sich Volkswagen, die um fast sieben Prozent zulegen. Zu den wenigen Verlierern gehören MAN.

Der Markt richtet es sich auf dem Gipfel ein.

Der Markt richtet es sich auf dem Gipfel ein.

Die Aussicht auf starke Bilanzen der Dax-Firmen macht immer mehr Investoren Appetit auf deutsche Aktien. Der Dax kletterte am Montag um 0,5 Prozent auf 6639 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit Sommer 2008. Der EuroStoxx50 gewann 0,2 Prozent auf 2555 Zähler.

Rund drei Viertel der Unternehmensergebnisse aus den USA lagen über den Markterwartungen, was auch hierzulande für Optimismus sorge, sagte ein Händler. "Nach dem guten Lauf der vergangenen Tage versuchen zudem offenbar möglichst viele, noch auf den Zug aufzuspringen", sagte LBBW-Aktienstratege Steffen Neumann. Nach Ansicht von Marktanalyst Guiseppe Amato von Lang & Schwarz werden vor allem die bislang in Aktien unterinvestierten Versicherer wieder etwas aufstocken. "Nachdem die Marktentwicklung jetzt gegen sie gelaufen ist, müssten sie mit Blick auf ihre Jahresperformance etwas an ihren Aktienquoten schrauben", sagte er. Seiner Meinung nach hat der Index bis Monatsende noch Luft bis 6800 Punkte.

Zuversichtlich stimmten viele Händler die am Freitag vorgelegte Gewinnverdreifachung von Volkswagen. Nach zahlreichen Kurszielerhöhungen führten VW-Aktien den Dax mit einem Plus von 6,8 Prozent auf 103,35 Euro an, bereits am Freitag hatten sie 3,2 Prozent zugelegt.

Zusätzlichen Rückenwind erhielt der deutsche Aktienmarkt vom Ausgang des Treffens der G20-Finanzminister. Die Finanzminister der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer hatten sich am Wochenende unter anderem darauf verständigt, einen Wettlauf der Währungsabwertung zu verhindern und auf eine Harmonisierung des Welthandels hinzuarbeiten. An den Märkten werde das Ergebnis so interpretiert, dass der Status Quo an den Finanzmärkten erhalten bleibe, sagte ein Börsianer. An der Aussicht für weitere Geldspritzen der US-Notenbank für die schwächelnde US-Konjunktur habe sich damit nichts geändert. Die Lage am Immobilienmarkt hat sich im September indes etwas entspannt: Rund zehn Prozent mehr Häuser wechselten im Vergleich zum Vormonat den Besitzer.

Der Verzicht der Bundesregierung auf eine Streichung der Ökosteuer-Privilegien für energieintensive Industrien gab den Aktien dieser Branchen Auftrieb. Die beiden Stahlkocher ThyssenKrupp und Salzgitter legten jeweils mehr als zwei Prozent zu. Die im MDax gelisteten Papiere der Kupferhütte Aurubis gewannen 2,7 Prozent auf 39,33 Euro. Parallel dazu verbuchte Baustoff-Hersteller HeidelbergCement ein Kursplus von 1,5 Prozent.

Die geplante Milliarden-Übernahme der australischen Börse ASX durch die Börse Singapur (SGX) weckte auch in Europa Übernahmefantasien. Die Papiere der London Stock Exchange(LSE) schnellten rund fünf Prozent auf 743 Pence in die Höhe. Die LSE stand bereits mehrfach im Visier von Investoren. Deshalb profitiere die Börse besonders vom Milliarden-Deal in Asien, auch wenn sie aktuell nicht reif für eine Übernahme sei, erläuterte Analyst Christian Muschick von Sylvia Quandt Research. Die Aktien der Deutschen Börse stiegen nur um 0,4 Prozent. DZ-Bank-Analyst Matthias Dürr betonte, ein Geschäft wie in Asien mit Beteiligung der Deutschen Börse sei nicht absehbar. Finanzwerte zählten europaweit ansonsten nicht zu den Favoriten: der europäische Bankenindex verlor 0,6 Prozent.

In der zweiten Börsenliga waren Hochtief-Aktien gefragt: die australische Tochter Leighton will sich nun aktiv in den Abwehrkampf gegen ACS einbringen. Hochtief-Aktien kletterten 2,1 Prozent auf 64,80 Euro. Händler verwiesen auch auf Berichte, wonach sich Hochtief um Unterstützung aus dem Emirat Katar bemühe. Das erhöhe die Spannung, ob ACS zum Zuge komme. ACS-Aktien fielen um 1,4 Prozent auf 37,84 Euro.

Auf der Verkaufsliste im Dax fand sich Scania-Großaktionär MAN wieder. Die Titel des Lastwagenbauers gaben wegen enttäuschender Auftragseingänge und Quartalsumsätze von Scania 0,9 Prozent nach. Die Aktien des schwedischen Lkw-Bauers fielen um 4,6 Prozent auf 145,30 Kronen.

Quelle: ntv.de, sla/rts

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