Trotz erneuten Störfeuers aus Spanien erwarten Händler am deutschen Aktienmarkt positive Vorzeichen. Impulsgeber sind die asiatischen Börsen - und neue Hoffnungen auf chinesische Konjunkturprogramme. Am Nachmittag könnten weitere Stimuli von US-Konjunkturseite kommen.

Gute Vorlagen aus Asien dürften laut Händlern auch den deutschen Aktienmarkt anschieben. Die Kurse in Asien steigen mit der Hoffnung auf chinesische Konjunkturprogramme. "Davon sollte die deutsche Wirtschaft wegen der starken Exporte nach China besonders profitieren", meint Heino Ruland von Ruland Research. "Allerdings müssten sich die Dinge dazu konkretisieren."

Der Euro bleibt mit Kursen nur knapp über 1,25 Dollar angeschlagen und dürfte damit auch den Dax belasten. Der Leitindex hatte am Pfingstmontag bei extrem dünnen Umsätzen mit 6323 Punkten 0,3 Prozent niedriger geschlossen.

Laut Shanghai Securities News könnte Peking vor allem die Nachfrage nach Autos stimulieren. UBS sagt allerdings, mögliche Impulse dürften vor allem Mini-Busse und Kleinlaster betreffen. Das würde dann besonders einheimische Hersteller stützen. Aber auch Bau- und Infrastruktur-Aktien sind in China gefragt.

Größte potenzielle Bremse bleibt die Entwicklung in Spanien. "Steigende Renditen könnten den Dax schnell zurückwerfen", meint ein Händler. Auch das Banken-Thema in Spanien bleibt auf der Agenda. Der Euro steht wenig verändert bei 1,2535 US-Dollar. Daneben könnten US-Daten wie der Case-Shiller-Hauspreis-Index und das Verbrauchervertrauen Impulse liefern.

Aus charttechnischer Sicht liegt der deutsche Leitindex in einer Range zwischen knapp 6250 und knapp 6450 Punkten. Allerdings steht ein sehr volatiler Handel bevor: Die Optionsprämien auf Dax-Optionen preisen eine Schwankungsbreite von 93,31 Punkten oder 1,48 Prozent um den Schlusskurs vom Vortag ein. Das entspricht einer Dax-Bewegung auf bis zu 6417 Punkte nach oben und 6230 Punkte nach unten.