Geldspritzen der Notenbanken treiben Kurse Dax schließt auf neuem Rekordhoch
20.05.2013, 17:45 Uhr
An der Frankfurrter Börse regieren weiter die Bullen: Der Dax hat ein neues Allzeithoch markiert.
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Der Höhenflug geht weiter: Die Geldschwemme der Notenbanken treibt den Dax selbst am handelsschwachen Pfingstmontag den vierten Tag in Folge auf einen neuen Höchststand. Auch wenn die Gewinne zwischenzeitlich wieder abschmelzen.
Der Höhenflug des Dax geht weiter: Der deutsche Leitindex hat den Pfingstmontag mit einem Plus von gut 0,7 Prozent bei 8455,83 Punkten beendet. Gleich zur Eröffnung war der Leitindex den vierten Tag in Folge auf ein neues Rekordhoch geklettert, war dann aber wieder zurückgegangen. Der MDax gewann 0,6 Prozent auf 14.163,68 Punkte. Der TecDax zog um gut 0,4 Prozent auf 971,28 Punkte an.
Auch der EuroStoxx50 notierte mit 2826,30 Punkten zeitweise so hoch wie zuletzt im Juli 2011, verlor dann aber 0,4 Prozent. Auch der Londoner Auswahlindex FTSE stieg auf ein Fünfeinhalb-Jahres-Hoch von 6740,19 Punkten. Zuvor war bereits der japanische Nikkei-Index auf den höchsten Stand seit Dezember 2007 geklettert.
"Riskante Anlagen werden ihre Rally fortsetzen, da die Zentralbanken ihre Geldschleusen geöffnet halten", schrieben die Analysten der Societe Generale. Dank der ultra-lockeren Geldpolitik von EZB, Fed & Co. hat der Dax in den vergangenen Wochen rund 1000 Punkte zugelegt. Die Strategen von Morgan Stanley gingen zwar insgesamt von weiter steigenden Notierungen aus. Charttechnisch stünden die Signale auf "Kaufen", und mit einer weiteren Erholung der Konjunktur sei zu rechnen.
Das größte Risiko droht den Märkten derzeit aber von der Federal Reserve. Zuletzt hatten Äußerungen von US-Notenbankern die Befürchtung aufkommen lassen, dass die Fed könne noch in diesem Jahr ihre Geldspritzen für die Wirtschaft zurückfahren. Sollte die Fed ihre Anleihenkäufe von derzeit 85 Milliarden Dollar pro Monat verringern, würde ein wichtiger Treiber für die Kursrally an den Aktienmärkten ausfallen.
Auto- und Finanzwerte gefragt
Besonders gefragt waren neben Commerzbank-Aktien, die 8,7 Prozent zulegten, Autohersteller. BMW-Papiere verzeichneten ein Plus von 2,9 Prozent. Die Aktien von VW legten 3,2 Prozent zu. Und auch die Anteilsscheine von Daimler gewannen rund 2,8 Prozent. Im Minus lagen dagegen die Papiere Fresenius Medical Care, die gut 0,7 Prozent verloren. Das lag aber vor allem daran, dass der Gesundheitskonzern seine Jahresdividende in Höhe von 1,10 Euro je Anteil ausschüttete und die Anleger die Papiere deshalb traditionell mit einem Abschlag handelten.
Ryanair stiegen an der Börse Dublin um bis 9,8 Prozent auf ein Rekordhoch von 6,95 Euro. Das zog auch andere Airlines mit nach oben: Ryanair-Rivale EasyJet legte in London 3,9 Prozent zu. Lufthansa-Papiere notierten 3,6 Prozent fester. Air Berlin-Aktien gaben ihre anfänglichen Gewinne dagegen fast vollständig ab. Angesichts des langen Pfingstwochenendes verlief der Handel eher ruhig, auch weil keinerlei Unternehmens- oder Konjunkturzahlen auf der Agenda standen, die Impulse geben konnten.
Quelle: ntv.de, dpa/rts