Marktberichte

Tippeln auf neue Höhen Dax vor neuem Rekord?

Wie weit werden sich die Anleger heute vorwagen?

Wie weit werden sich die Anleger heute vorwagen?

(Foto: dpa)

In Rekordstimmung sind die Anleger zwar nicht, aber dennoch könnte der Dax ein neues Hoch markieren. Je näher die Sitzung der US-Notenbank Fed rückt, desto mehr gewöhnt sich der Markt an ein Ende der lockeren Geldpolitik. Bei den Unternehmen droht Lanxess ein Rücksetzer, aber im MDax ist Musik drin.

Marktteilnehmer rechnen am Mittwoch vor dem Ende der zweitägigen Sitzung der US-Notenbank Fed mit geringen Umsätzen an den europäischen Märkten. Die Grundtendenz am breiten Aktienmarkt, schreibt Stan Shamu von IG Markets, dürfte jedoch positiv sein. Auch die Analysten der Credit Suisse sprechen von einem "stabilen Sentiment" im Vorfeld der Entscheidung. Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge könnte der Leitindex zur Eröffnung gar sein Allzeithoch von 8626,11 Punkten überspringen. IG Markets erwartet den Dax zum Handelsbeginn 27 Punkte fester bei 8.624 Punkten.

Die meisten Marktteilnehmer erwarten, dass Fed-Präsident Ben Bernanke gegen 20.30 Uhr MESZ eine Drosselung der Anleihekäufe der Fed noch in diesem Monat ankündigen wird. Die meisten Investoren rechnen damit, dass künftig zwischen 5 und 15 Milliarden Dollar weniger pro Monat für Bondkäufe ausgegeben werden. "Der Markt hat sich auf eine große Bandbreite möglicher Ergebnisse eingestellt", sagt Paul Nolte vom Investmenthaus Dearborn Partners.

In Asien handelt der Nikkei sehr fest, die weiteren asiatischen Börsen liegen überwiegend leicht im Minus. Der Yen entfernt sich zunehmend wieder der 100-Dollar-Marke. Der Euro notiert mit 1,3362 Dollar ungefähr auf Vortagsniveau. Analysten gehen davon aus, dass eine deutlich höher als erwartete Drosselung der Anleihekäufe den Dollar gegenüber Euro und Yen kräftig verteuern wird. Der Goldpreis fällt am Morgen auf 1.297 Dollar je Feinunze. Er dürfte weiter nachgeben, sollte der Betrag, um den die Käufe reduziert werden, deutlich über den Markterwartungen liegen.

Kurzfristig negativ bewerten Händler das Sparprogramm bei Lanxess. Das Unternehmen hat die Prognosen zwar bestätigt, aber unter Vorbehalt wegen der Vorratsbewertung gestellt. Um Kosten zu senken sollen mit Hilfe von Abfindungszahlungen und Vorruhestandsregelungen rund 1000 Stellen abgebaut werden. "Das Sparprogramm kostet zunächst einmal Geld", sagt ein Händler. Nach der kräftigen Kurserholung von knapp 43 Euro auf 52 Euro seit Anfang August könnte nun ein Rücksetzer anstehen. Sollte der Kurs unter den Vortagesschlusskurs von 51,40 Euro fallen, wäre auch der kurzfristige Aufwärtstrend beendet.

Mit steigenden Kursen bei den MDax-Neulingen rechnen Marktteilnehmer vor deren Aufstieg am Freitagabend. Osram haben am Dienstag einen neuen Höchstkurs markiert. Der Aufwärtstrend ist damit intakt, er verläuft bei etwa 32 Euro. Evonik stehen unmittelbar vor dem August-Hoch bei 28,93 Euro, ein Anstieg darüber ist laut Händlern zu erwarten und wäre ein neues Kaufsignal, das den Kurs zunächst knapp über die 30er Marke treiben könnte. Bei RTL könnte sich die jüngste Konsolidierung um 75 Euro als trendbestätigende Flagge entpuppen, wenn der Kurs über den Konsolidierungsabwärtstrend bei 74,70 Euro steigt.

Mit dem Näherrücken der MDax-Aufnahme dürfte das Kaufinteresse steigen, heißt es am Markt. Bei den Absteigern könnte der Druck dagegen anhalten: Aus technischer Sicht sehen BayWa zunehmend gedeckelt aus, Puma neigen seit Wochen zur Schwäche, und bei SGL deutet das Bearish Engulfing Pattern vom Dienstag zumindest auf eine Pause in der Erholung und nachgebende Kurse in den kommenden Tagen hin.

Weiter aussichtsreich wird vor dem Eintritt in den Euro-Stoxx-50 die Aktie der Deutschen Post gesehen. Die relative Stärke seit Jahresbeginn könnte mit neuen Jahreshochs zum Index-Eintritt abgeschlossen werden, heißt es am Markt.

Die Analysten von Goldman Sachs haben sich die Aktien aus dem europäischen Bausektor genauer angeschaut. Hochgestuft haben sie die Aktien von HeidelCement und Bilfiger. Beide Aktien legen im Frankfurter Spezialistenhandel jeweils um über 2 Prozent zu. Mit Abschlägen reagieren die Aktie von Hochtief auf die Abstufung, das Papier büßt über 1 Prozent ein.

Quelle: ntv.de, sla/rts/DJ

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