Entspannte Börsianer Dax vor solidem Start
02.10.2013, 07:42 UhrDer Haushaltsstreit in den USA sorgt an den Börsen nicht für Unruhe. Der Frankfurter Aktienmarkt wird wohl kaum verändert in den Tag gehen.
Börsianer rechnen mit weiter steigenden Kursen an den europäischen Aktienmärkten. "Die Märkte haben den Haushaltsstreit in den USA abgeschüttelt, damit sind Risikoanlagen auf breiter Front unterstützt", sagt Gary Yau, Analyst des Credit Agricole. Dax und Euro-Stoxx-50 hätten die jüngsten Konsolidierungen am Dienstag mit Kaufsignalen beendet, das deute auf Anläufe an die Jahreshochs hin. Auch der Dollar hat den Haushaltsstreit als Belastungsfaktor abgestreift und liegt auf Erholungskurs. Zu Eröffnung indiziert Lang&Schwarz den Dax knapp im Minus.
"Der Haushaltsstreit hat auch sein Gutes", sagt ein Händler. Ein schnelles Einschränken der Anleihenkäufe durch die US-Notenbank sei nun unwahrscheinlicher geworden. Zumal eine Einigung im Haushaltsstreit weiterhin nicht in Sicht sei.
"Ein solider ADP-Arbeitsmarktbericht könnte die Stimmung stützen", so Credit-Agricole-Analyst Yau. Der Bericht gilt nun als besonders wichtig, da wegen des Zwangsurlaubs der US-Regierungsbehörden der offizielle monatliche Arbeitsmarktbericht am Freitag nicht bekanntgegeben wird. Erwartet werden bei den ADP-Daten knapp 180.000 neue Stellen in der Privatwirtschaft. Andererseits dürfte der Haushaltsstreit das Potenzial der Börsen nach oben auch begrenzen. Nachhaltige neue Jahreshochs seien angesichts der Gefahr eines US-Staatsbankrotts am 17. Oktober eher unwahrscheinlich, meint Yau.
Daneben steht die Regierungskrise in Italien im Blick. Sollte Regierungschef Letta das Vertrauen durch Abweichler der Berlusconi-Partei erhalten, wofür sich die Signale zuletzt mehrten, könnte das die Anleihen der Peripherie, die Aktienmärkte und auch den Euro stützen. Letta redet am Vormittag im Parlament und wird vermutlich im Anschluss die Vertrauensfrage stellen.
Von der Europäischen Zentralbank wird derweil eine Bestätigung des geldpolitischen Kurses erwartet. Sie tagt wegen des Feiertags am 3. Oktober in Deutschland bereits am heutigen Mittwoch und zwar nicht in Frankfurt, sondern in Paris. Impulse könnten auch von neuen spanischen Arbeitsmarktdaten kommen, sie werden zur Börseneröffnung bekanntgegeben.
Quelle: ntv.de, DJ