Marktberichte

US-Börsen auf Fünfjahreshoch Dow knackt die 14.000

Das ist sie, die Zahl, mit der US-Anleger ins Wochenende gehen: Der Dow schließt jenseits der 14.000er-Marke.

Das ist sie, die Zahl, mit der US-Anleger ins Wochenende gehen: Der Dow schließt jenseits der 14.000er-Marke.

(Foto: dpa)

Eine Serie freundlicher Konjunkturdaten schiebt die New Yorker Aktienmärkten in neue Höhen: Der Dow-Jones-Index mit seinen 30 Industrieschwergewichten schließt so stark wie zuletzt im Oktober des Jahres 2007.

Ein verträumter Blick auf die 14.000 auf der Kursanzeige und dann weiter mit der Abrechnung.

Ein verträumter Blick auf die 14.000 auf der Kursanzeige und dann weiter mit der Abrechnung.

(Foto: dpa)

Ein klarer Blick auf die Daten aus dem offiziellen Bericht zur Lage am US-Arbeitsmarkt haben die Börsianer an der Wall Street in ihrer Zuversicht bestärkt. Zwar waren in der US-Wirtschaft im Januar etwas weniger Stellen entstanden als zuletzt. Allerdings wurden die Zahlen für November und Dezember nach oben korrigiert.

"Die Revision nach oben ist erfreulich", sagte Mark Luschini, Chef-Investmentstratege bei Janney Montgomery Scott. Die Januar-Zahl deute gerade noch darauf hin, dass der Arbeitsmarkt an Fahrt gewinne. Gleichzeitig seien die Zahlen jedoch nicht so stark, dass die Notenbank Fed sich gezwungen sähe, ihre Konjunkturmaßnahmen wieder zurückzufahren.

Diese Mischung aus Erholungsansätzen und Aussichten auf anhaltende Unterstützung schien Anleger zu überzeugen: Der Dow-Jones-Index schloss 1,1 Prozent höher auf 14.009 Punkten und damit auf dem höchsten Stand seit Mitte Oktober 2007. Im Handelsverlauf bewegte sich das Marktbarometer zwischen 13.860 und 14.019 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 verzeichnete ein Plus von einem Prozent auf 1513 Zähler. Der Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq kletterte um 1,2 Prozent auf 3179 Punkte.

Im Wochenvergleich rückte der Dow um 0,8 Prozent, der S&P um 0,7 Prozent und der Nasdaq um 0,9 Prozent vor. In Frankfurt war der Dax am Freitag 0,7 Prozent höher bei 7833 Punkten aus dem Handel gegangen. Zum Monatswechsel achteten Börsianer zudem auch auf die Januar-Bilanz an der Wall Street: Im ersten Monat des neuen Jahres summierte sich der Gewinn des US-Leitindex Dow auf beachtliche 5,8 Prozent. Dies war der höchste Dow-Anstieg in einem Januar seit 1994.

Auf Unternehmensseite standen erneut Bilanzen im Mittelpunkt. Der US-Pharmakonzern Merck übertraf mit seinen Zahlen zwar die Erwartungen von Analysten, blickt aber vorsichtig auf das Jahr 2013. Die Aktie fiel mehr als drei Prozent.

Der Ölmulti Exxon Mobil steigerte seinen Gewinn im vierten Quartal um sechs Prozent. Zwar fiel die Produktion von Öl und Gas, doch die Margen im Raffineriegeschäft legten zu. Die Exxon-Papiere notierten zuletzt kaum verändert. Dagegen kam der Bericht von Konkurrent Chevron gut an. Die Anteilsscheine legten 1,2 Prozent zu.

Gefragt waren Dell-Aktien, die sich um drei Prozent verteuerten. Der schwächelnde PC-Pionier steht offenbar kurz vor der Übernahme durch seinen Gründer und Chef Michael Dell sowie den Finanzinvestor Silver Lake.

Der weltgrößte Arzneimittelhersteller Pfizer brachte seine Tiermedizinsparte erfolgreich an die Börse. Die Aktien der unter dem Namen Zoetis auftretenden Tochterfirma sprangen bei ihrem Handelsdebüt 21 Prozent auf 31,50 Dollar in die Höhe. Sie schlossen auf 31 Dollar. Die Anteilsscheine waren zu einem Preis von 26 Dollar und damit oberhalb der vorgesehenen Spanne von 22 bis 25 Dollar ausgegeben worden. Pfizer nahm mit der Erstemission 2,2 Mrd. Dollar ein. Es ist der größte Börsengang seit Facebook im Mai vergangenen Jahres. Pfizer-Papiere verteuerten sich um 1,3 Prozent.

Parallel dazu sorgte eine gut bestückte Konjunkturagenda für kräftige Impulse: Die US-Industrie gewann zum Jahresstart so kräftig an Schwung wie seit neun Monaten nicht mehr. Der an den Finanzmärkten stark beachtete Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager stieg im Januar auf 53,1 von 50,2 Punkten im Dezember. Damit liegt das Barometer wieder deutlich über der Marke von 50 Zählern, ab der es Wachstum signalisiert. Experten hatten im Schnitt nur mit einem Anstieg auf 50,6 Punkte gerechnet.

Die US-Verbraucherstimmung hellte sich zu Beginn des neuen Jahres überraschend auf. Das entsprechende Barometer stieg im Januar nach endgültigen Berechnungen auf 73,8 Punkte nach 72,9 Zählern im Dezember, wie Thomson Reuters und die Universität Michigan nach endgültigen Berechnungen mitteilten. In einer ersten Schätzung waren nur 71,3 Punkte veranschlagt worden. Daten zu den Bauausgaben rundeten die Reihe positiver Konjunkturdaten ab.

Euro drückt nach oben

Die Aussichten für den US-Aktienmarkt bleiben nach Auffassung einer Portfolio-Managerin damit auf mittlere bis lange Sicht positiv. "Viele Unternehmen in den USA sind bilanziell gut aufgestellt und der Immobilienmarkt erholt sich", sagte sie. Zudem stütze die weiterhin lockere Geldpolitik der US-Notenbank. Voraussetzung für weitere Kursgewinne sei aber, dass der US-Haushaltsstreit gelöst werde.

Der Euro fiel im späten US-Handel von seinem Tageshoch über 1,37 Dollar ab, stand zuletzt aber immer noch klar im Plus bei 1,3652 Dollar. Am Markt für Staatsanleihen fielen richtungweisende zehnjährige Papiere um 10/32 Punkte auf 96 14/32 Punkte und rentierten mit 2,03 Prozent.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 760 Mio. Aktien den Besitzer. 2304 Werte legten zu, 678 gaben nach und 96 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von zwei Milliarden Aktien 1800 im Plus, 687 im Minus und 96 unverändert.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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