Sommerflaute im Handel Dow kommt nicht voran
12.08.2013, 22:30 Uhr
Im Dow Jones domieren die grünen Vorzeichen.
(Foto: AP)
An der Wall Street in New York lähmt die Urlaubszeit den Handel. Die Umsätze sind gering. Es gibt weder gute noch schlechte Nachrichten, die dan Markt bewegen. Das Interesse richtet sich auf die Papiere zweier Smartphone-Hersteller und auf Traktorenbauer.
Die Gewinner an der Wall Street sind zum Wochenbeginn aus den Reihen der Technologiewerte gekommen. So verteuerten sich die Aktien von Blackberry um 10,5 Prozent, nachdem sich das Unternehmen selbst zum Verkauf gestellt hatte. Der Kurs von Apple verbesserte sich um 2,8 Prozent. Aus informierten Kreisen war verlautet, das Unternehmen werde am 10. September sein neues iPhone vorstellen.
Der technologielastige Nasdaq-Composite-Index stieg um 0,3 Prozent. Standardwerte waren dagegen weniger gefragt. Der Dow-Jones-Index notierte zum Handelsschluss sechs Punkte niedriger bei 15.420 Punkten. Der S&P-500 verlor 0,1 Prozent. Das Umsatzvolumen war wegen der Urlaubssaison dünn.
Kaum Daten zur Orientierung
Wichtige Konjunkturdaten, an denen der Markt sich hätte orientieren können, wurden am Montag nicht veröffentlicht. Die Anleger hätten daher eine erste Bilanz der gerade auslaufenden Berichtssaison zum zweiten Quartal gezogen, sagte ein Händler. Mit Gewinnsteigerungen um schätzungsweise durchschnittlich 2,2 Prozent im Vorjahresvergleich hätten die US-Unternehmen nicht so gut abgeschnitten wie im ersten Quartal, in dem das Plus 3,4 Prozent betragen habe.
Der Aktienmarkt habe in diesem Jahr in relativ kurzer Zeit kräftig zugelegt, sagte Jason Pride vom Vermögensverwalter Glenmede. Nun fragten sich die Anleger, ob sich dieser Anstieg vor dem Hintergrund der fundamentalen Situation nicht zu schnell vollzogen habe. Die US-Wirtschaft laufe recht gut, aber eben nicht überragend. Und auch die Ertragslage der Unternehmen stelle sich bislang zwar als solide dar, von einem Erfolgsjahr könne aber keine Rede sein.
Pride setzt vor allem auf Technologiewerte. Die Unternehmen der Branche verfügten über relativ starke Bilanzen, und ihre Aktien seien in diesem Jahr bislang schlechter gelaufen als der Durchschnitt.
An der Börse waren neben Technologieaktien die Titel von Traktorherstellern gesucht, nachdem das US-Landwirtschaftsministerium seine Ernteprognosen für Getreide gesenkt hatte. Anleger spekulierten, dass die Landwirte aufgrund des geringeren Angebots höhere Getreidepreise und damit höhere Einnahmen erzielen würden, von denen sie sich wiederum neue Traktoren leisten könnten. Deere & Co stiegen um 2,0 Prozent und AGCO um 1,5 Prozent.
Gewinnmitnahmen beim Öl
Der Kurs von Vical brach um fast 60 Prozent ein. Das Unternehmen stellt die Entwicklung des Krebsmedikaments Allovectin ein, nachdem das Mittel in Tests nicht die Erwartungen erfüllt hat.
US-Staatsanleihen gaben anfängliche Kursgewinne wieder ab. Die Rendite zehnjähriger Treasurys stieg auf 2,60 Prozent. Viele Marktteilnehmer setzten auf eine steilere Zinsstrukturkurve, das heißt einen größeren Abstand zwischen den Renditen zwei- und zehnjähriger Titel, sagte ein Beobachter. Er verwies darauf, dass der Markt mit einem baldigen Ausstieg der US-Notenbank aus ihrem Anleihekaufprogramm rechnet. Derzeit kauft die Federal Reserve jeden Monat Anleihen und Hypothekenpapiere im Volumen von 85 Milliarden Dollar, um die langfristigen Zinsen niedrig zu halten. Da die US-Wirtschaft aber klar auf Erholungskurs ist, dürfte sie die Unterstützung der Notenbank nicht mehr nötig haben. Daneben hätten am Anleihemarkt Spekulationen die Runde gemacht, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt am Mittwoch besser als erwartet ausfallen könnte.
Der Ölpreis litt zeitweise unter Gewinnmitnahmen und einem festeren Dollar. Als sich der Euro aber von seinem zwischenzeitlichen Fall unter die Marke von 1,33 Dollar erholte, machte auch das Öl wieder Boden gut. Das Barrel Leichtöl der Sorte WTI stieg zum Settlement um 0,1 Prozent bzw 0,14 Dollar auf 106,11 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent legte um 0,7 Prozent bzw 0,75 Dollar auf 108,97 Dollar zu. Der Euro kostete im späten US-Handel knapp über 1,33 Dollar.
Der Goldpreis zog um 1,7 Prozent auf 1.334,20 Dollar an nach einem Vortagesschluss von 1.315 Dollar. Getrieben wurde der Preis von börsennotierten Goldfonds, die erstmals seit Juni ihre Bestände erhöht hatten. Marktteilnehmer verwiesen auf mögliche Wirtschaftsstimuli in China, die Inflationsängste schürten.
Quelle: ntv.de, jwu/DJ