Marktberichte

Google so teuer wie nie Dow drückt nach oben

Stechender Blick: Der Weißkopfseeadler. das Wappentier der USA.

Stechender Blick: Der Weißkopfseeadler. das Wappentier der USA.

(Foto: REUTERS)

Durchwachsene Konjunkturdaten lassen den US-Anlegern wenig Spielraum - aber die nutzen ihn. Alle drei Indizes legen zu. Bei den Einzelwerten sticht der Internetkonzern Google hervor.

Die US-Börsen haben am Mittwoch trotz enttäuschender Konjunkturdaten ihren Aufwärtstrend fortgesetzt. Die US-Unternehmen drosselten ihre Produktion im April unerwartet deutlich. Sie fiel um 0,5 Prozent zum Vormonat, von Reuters befragte Ökonomen hatten nur ein Minus von 0,2 Prozent erwartet. Insgesamt seien die Bedingungen für einen Aufschwung an den Börsen aber recht gut, sagte Analyst Peter Cardillo von Rockwell Global Capital: "Wir haben eine Wirtschaft, die nicht heiß läuft, die sich nicht abkühlt, sondern moderat wächst." Zudem gebe es keine Inflation und niedrige Zinsen. 

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte legte bis zum Schluss 0,4 Prozent auf 15.275 Punkte zu. Im Handelsverlauf bewegte sich das Marktbarometer zwischen 15.175 und 15.301  Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 gewann 0,5 Prozent auf 1658 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verbesserte sich um 0,3 Prozent auf 3471 Stellen. Der Dax rückte um 0,3 Prozent vor und schloss erneut auf einem Rekordstand bei 8362 Punkten, nachdem er im frühen Handel sogar auf 8368 Zähler geklettert war.

Von Deere bis Boeing

Der weltgrößte Traktoren-Hersteller John Deere rechnet zwar mit einem Rekordgewinn in diesem Jahr, weil der Absatz von Fahrzeugen für die Landwirtschaft floriert. Die Anleger zeigten sich aber erschreckt über die Prognose für das schwächelnde  Baumaschinengeschäft. Der Deere-Kurs brach 4,4 Prozent ein.

Die Anleger interessierten sich für den Flugzeugbauer Boeing, der nach viermonatiger Zwangspause wegen Batterie-Problemen seinen Prestigeflieger 787 Dreamliner wieder auslieferte. Die japanische All Nippon Airways (ANA) erhielt eine Maschine mit neuem Batterie-System. Die Boeing-Aktien notierten rund 1 Prozent im Plus.

Auf den Einkaufslisten der Börsianer standen auch die Dividendentitel der Citigroup. Die Großbank setzt ihre Schrumpfkur fort und verkauft das Kreditkartengeschäft in Brasilien. Das größte Geldhaus des südamerikanischen Landes, Itau Unibanco, übernimmt die Sparte für umgerechnet gut 1 Mrd. Euro. Die Citi-Papiere verteuerten sich um 2,5 Prozent.

Gefragt waren auch die Anteilsscheine von Macy's mit einem Aufschlag von 2,5 Prozent. Der Einzelhändler hatte zuvor einen höheren Gewinn für das erste Quartal ausgewiesen und seine Dividende kräftig erhöht.

Zu den größten Gewinnern zählten die Aktien des Internet-Spieleanbieters Zynga mit einem Aufschlag von gut vier Prozent. Zuvor hatte der Hegefonds Jana Partners bekanntgegeben, bei dem Unternehmen mit rund 3 Prozent der umlaufenden Aktien engagiert zu sein.

Google-Aktie über 900 Dollar

Die Börsianer griffen auch bei den Anteilsscheinen von Bristol-Myers Squibb zu. Das Papier des Pharmakonzerns stieg beflügelt von Hoffnungen auf positive Studiendaten für eine neue Behandlung von Hautkrebs um mehr als 5 Prozent.

Die Aktien von Google verteuerten sich um 3,2 Prozent, nachdem der weltgrößte Suchmaschinenbetreiber einen eigenen Musik-Abo-Dienst vorgestellt hatte. Sie schlossen bei 916 Dollar und waren damit so teuer wie nie.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen