Marktberichte

Lagarde-Effekt Euro kämpft sich vor

Die öffentliche Kandidatur von Frankreichs Finanzministerin Lagarde für den IWF-Chefposten verschafft der europäischen Gemeinschaftswährung etwas Luft. Zumindest die Sorgen um den IWF sollten damit beendet sein. Dennoch bleibt die Unsicherheit. Denn das Thema Staatsschulden ist nicht aus der Welt geschafft.

Auf Kurse reagieren kann jeder bessere Computer, Kurse verstehen kann nur der Mensch.

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(Foto: AP)

Deutlich erholt zeigt sich der Euro am Mittwochmittag. Die kräftige Erholung der Aktienmärkte spiegle sich auch an den Devisenmärkten, heißt es. Damit beruhige sich die Risikoscheu der Anleger wieder etwas und die Gemeinschaftswährung nähert sich erneut der 1,41-Dollar-Marke an.

Stützend wirkte die nun öffentliche Kandidatur von Frankreichs Finanzministerin Lagarde für den Chefposten beim IWF. "Damit dürften die Querelen um den IWF schneller beendet sein als befürchtet wurde", sagte ein Händler. Die Sorge um dessen Handlungsfähigkeit während des Prozesses um den alten Chef Strauss-Kahn hatte Ängste um die Abwicklung der Griechenland-Krise geschürt.

Auch die erhöhte Umsatzprognose des deutschen Baugewerbes gab Rückenwind. Das starke Bau-Geschäft hatte bereits am Vortag für einen überraschend unveränderten Ifo-Index gesorgt. Hinzu kam die Zustimmung des finnischen Parlaments zur Beteiligung des Landes am Rettungsschirm für Portugal.

Händler sagten, mit dem Ja der Finnen seien die Sorgen um die Zukunft der Euro-Zone ein wenig gedämpft worden. Doch immer noch schwebe die Unsicherheit über die weitere Entwicklung in Griechenland über der Währung. Griechenlands Ministerpräsident Giorgos Papandreou beteuerte, das Land werde in der Euro-Zone bleiben. Den schwächer als erwartet ausgefallenen GfK-Konsumklima-Indikator aus Deutschland steckte der Markt vergleichsweise gut weg.

Mittelfristig rechnen Händler allerdings weiter mit Druck auf die Gemeinschaftswährung. Der Markt dürfte sich demnächst wieder auf die Realisierbarkeit der Privatisierungsankündigungen in Griechenland einschießen. "Für viele Vermögenswerte gibt es Pläne, aber weder Vergleichspreise noch Käufer", kritisierte ein Händler bereits am Morgen.

Charttechnisch habe der Euro noch oberhalb seiner Unterstützung bei 1,3970 Dollar nach oben gedreht. Dies sei ein positives Zeichen. Ob ein Sprung über den kräftigen Widerstand bei 1,41 Dollar gelinge, sei jedoch weiter fraglich.

Quelle: ntv.de, DJ

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