Marktberichte

EZB behält Zinskurs bei Euro steigt

Ein Graffitti am Bauzaun des Neubaus der EZB zeigt Mario Draghi mit einem Goldbarren im Mund. Der EZB-Chef hat am Donnerstag wichtige Marktinformationen "ausgespuckt". Alles bleibt (vorerst), wie es ist.

Ein Graffitti am Bauzaun des Neubaus der EZB zeigt Mario Draghi mit einem Goldbarren im Mund. Der EZB-Chef hat am Donnerstag wichtige Marktinformationen "ausgespuckt". Alles bleibt (vorerst), wie es ist.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Euro bekommt durch Aussagen von Mario Draghi Rückenwind. Europas oberster Währungshüter gibt zwar einen trüberen Wirtschaftsausblick, die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinssenkungen sinkt aber dennoch. Der Euro steigt bis auf knapp 1,32 Dollar.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Die Projektionen der EZB zu Wachstum und Inflation in der Eurozone haben den Spekulationen auf eine weitere Zinssenkung am Nachmittag einen Dämpfer verpasst.

Der Euro baute seine Kursgewinne noch während der Pressekonferenz zum Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank aus. Im Laufe des Nachmittags verteuerte er sich im Tageshoch bis auf 1,31975 Dollar von zuvor 1,3101 Dollar.

Notenbankpräsident Draghi stellte den Finanzmärkten zwar weiter Billiggeld in Aussicht, konkrete Hilfe für die lahmende Wirtschaft wollte er aber vorerst nicht anbieten. Dabei senkte die EZB ihre Konjunkturprognose für den Euroraum. Sie rechnet nun damit, dass die Wirtschaftsleistung 2013 um 0,6 Prozent schrumpft. Darüber hinaus stellt sie sich auf einen noch stärkeren Rückgang der Inflation ein. Dennoch ließen die Notenbanker den Leitzins auf dem erst im Mai beschlossenen Rekordtief von 0,5 Prozent.

Dass die EZB trotz der eingetrübten Aussichten nicht erneut am Zinsrad gedreht hat, lässt die meisten Analysten nun spekulieren, dass sie dies auch in den kommenden Monaten nicht tun wird.

"Sollten sich die jüngsten Anzeichen einer Stabilisierung der Wirtschaft des Euroraums in den kommenden Wochen und Monaten bestätigen, wovon wir derzeit ausgehen, könnte die EZB wohl auf zusätzliche stimulierende Maßnahmen verzichten", kommentierte Ökonom Heinrich Bayer von der Postbank. Allerdings stellt der Experte seine Annahme unter Vorbehalt: Sollten die "harten" Konjunkturdaten die jüngste Verbesserung der Stimmungsindikatoren nicht nachvollziehen, müsse mit weiteren Schritten der EZB einschließlich einer nochmaligen Senkung des Leitzinses gerechnet werden.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84910 (0,85105) britische Pfund, 129,96 (130,13) japanische Yen und 1,2357 (1,2371) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1400,00 (1404,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 33 740,00 (33 800,00) Euro.

Quelle: ntv.de, ddi/rts

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