Marktberichte

"Kein Beinbruch für den Greenback" Euro überwindet die Marke

Symbol eines historischen Großprojekts: Das "E" des Euro ragt hier an der Rechten einer Statue vor dem Europaparlament in Brüssel empor.

Symbol eines historischen Großprojekts: Das "E" des Euro ragt hier an der Rechten einer Statue vor dem Europaparlament in Brüssel empor.

(Foto: REUTERS)

An den Devisenmärkten wirkt der Lagebericht aus Washington auch zu Beginn der neuen Woche noch nach: Der schwache Stellenaufbau im Inneren der US-Wirtschaft verschiebt im Handel mit Dollar und Euro die Gewichte. Mit einer nachhaltigen Schwächung rechnen Experten allerdings nicht.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,16

Der Euro ist zu Wochenbeginn über die markante Kursmarke bei 1,32 Dollar gestiegen. Am frühen Nachmittag notiert die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,3206 Dollar und damit deutlich über dem Niveau von Ende vergangener Woche. Am späten Freitagabend war der Euro in New York noch bei 1,3177 Dollar gelegen.

Nach dem Wochenende gehen Analysten nicht davon, dass der enttäuschende Regierungsbericht zur Lage am US-Arbeitsmarkt im August den US-Dollar nachhaltig schwächen dürfte. Als "kein Beinbruch für den Greenback", bezeichnet etwa die Commerzbank den jüngsten Job Report. Die Feinunze Gold kostet zu Wochenbeginn 1386,30 Dollar und bleibt damit unter dem Freitagsniveau von 1392 Dollar.

Am Rentenmarkt dürfte der Arbeitsmarktbericht jedoch den Anstieg der Zinsen vorerst stoppen, prognostizierten  die Analysten der National-Bank. Die Beschäftigung in den USA wachse langsamer als erwartet. "Wir sehen uns in unserer Auffassung bestätigt, dass die Zinsen der Entwicklung bereits etwas zu weit vorausgeeilt sind", erklärte Volkswirt Jan Bottermann. Zehnjährige Bundesanleihen rentieren mit 1,96 Prozent und damit wieder unterhalb der Marke von 2 Prozent.

Der Renditeabstand zwischen italienischen und spanischen Zehnjahresanleihen hat sich unterdessen auf phasenweise nur noch einen Punkt eingeengt. Hintergrund ist Händlern zufolge das im Tagesverlauf anstehende Gerichtsurteil über den früheren Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, dem der Ausschluss aus dem Senat droht. Damit verbunden seien Sorgen über den Fortbestand der wackligen Koalitionsregierung, heißt es. Die Zehnjahresrendite Italiens liegt aktuell bei 4,50 Prozent, jene Spaniens bei 4,53 Prozent.

"Wenn man dies im Hinterkopf hat und dann noch bedenkt, dass im Lauf der Woche noch italienische Anleihen auf den Markt kommen, würden wir nicht ausschließen, dass sich spanische Anleihen besser entwickeln", meinten Analysten der Citigroup.

Auf Konjunkturseite stehen zu Wochenbeginn keine richtungsweisenden Daten an: Die nächsten, aus der Sicht deutscher Aktienanleger gewichtigeren Termine sind die Angaben zur französischen Industrieproduktion im Juli und die zweite Veröffentlichung zum Bruttoinlandsprodukt in Italien im zweiten Quartal. Die Daten sind für den morgigen Dienstag um 8.45 Uhr beziehungsweise 10.00 Uhr angekündigt.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen