Marktberichte

Griechenland und Portugal belasten Euro verliert an Boden

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(Foto: picture alliance / dpa)

Der Euro vollzieht am Dienstag eine wahre Berg- und Talfahrt und bewegt sich unterhalb der Marke von 1,30 US-Dollar. Die Frage der griechischen Teilentschuldung ist noch immer ungeklärt. Portugal verunsichert zunehmend die Investoren.

hat den Euro am Dienstag auf Zickzack-Kurs geschickt. Die Gemeinschaftswährung legte - auch angetrieben von guten Wirtschaftsdaten aus der Eurozone - auf bis zu 1,3062 Dollar zu, gab aber wieder all ihre Gewinne ab und notierte am Nachmittag unterhalb der Marke von 1,30 Dollar. Im Fokus der Anleger standen Meldungen rund um die Verhandlungen der Euro-Länder und Griechenlands mit privaten Gläubigern um einen Schuldenschnitt für das südeuropäische Land.         

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Die Achillesferse der Gespräche ist vor allem der Durchschnittszins für die 30-jährigen Papiere, die die Banken oder Versicherungen im Tausch erhalten. Laut Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker soll dieser Zins deutlich unter vier Prozent liegen. Für die Banken war dies bisher die Schmerzgrenze. Griechenland verhandelt bereits seit Wochen mit dem internationalen Bankenverband IIF über den Forderungsverzicht. Die Gespräche standen bereits mehrmals vor dem Scheitern.     

"Ich gehe davon aus, dass eine Einigung erreicht wird, was für den Euro/Dollar-Kurs aber bereits eingepreist ist", sagte Lauren Rosborough, Währungsstrategin bei Societe Generale. Zudem hätten viele Anleger ihre Positionen für einen fallenden Euro nicht aufgegeben. , hielten den Eurokurs ebenfalls im Zaum. Zunehmend verunsichert zeigten sich Investoren angesichts der Verhandlungen um die griechischen Schulden über die Perspektiven für Portugal. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen des südwesteuropäischen Landes schnellte in der Spitze bis auf 15,27 (spätes Vortagesgeschäft: 14,5) Prozent, bröckelte im Verlauf aber wieder ab.

Rückenwind erhielt die Gemeinschaftswährung indes vom Einkaufsmanagerindex für die gesamte Privatwirtschaft im Euroraum, der im Januar überraschend um 2,1 auf 50,4 Punkte zulegte und damit Wachstum signalisierte. Vielleicht seien einige Investoren zu pessimistisch eingestellt, was die Konjunktur im Währungsraum angehe, sagte Jane Foley, Währungsstrategin bei der Rabobank.   

Spanien lediglich zur Kenntnis genommen

Wie der Euro befand sich auch der Bund-Future am Dienstag auf Irrfahrt. Er schwankte zwischen 137,18 und 137,90 Punkten. Am Mittag notierte der Terminkontrakt 38 Ticks fester bei 137,82 Zählern. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte bei 1,953 Prozent. Dass Spanien bei einer Auktion 2,5 Milliarden Euro zu günstigeren Bedingungen als zuletzt einsammeln konnte, sorgte für keine großen Reaktionen unter Börsianern. Die Rendite für spanische Anleihen mit zehnjähriger Laufzeit stiegen leicht auf 5,227 Prozent.       

Die Vorsicht der Bankenwelt angesichts der weiter schwelenden Schuldenkrise ließ sich auch einmal mehr am Geldmarkt ablesen: Die als "Angstkasse" der Banken bezeichnete Einlagefazilität bei der Europäischen Zentralbank war mit rund 490 Milliarden Euro weiter enorm hoch.

Quelle: ntv.de, rts

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