Marktberichte

Und täglich grüßt die Krise Händler erwarten Wackel-Dax

(Foto: Pixelio/Julian Stöckl)

Marktbeobachter sehen die Stimmungsaufhellung auf dem internationalen Börsenparkett auf wackeligen Beinen. Schuldenkrise und Konjunkturausblick beinhalteten Abwärtspotenzial. Als Belastungsfaktor Nummer eins machen sie die Schuldenkrise aus, die im hohen Maße von politischen Entscheidungen abhängig bleibt. Auch verhaltene Unternehmensausblicke könnten enttäuschen.

Händler rechnen wegen der Hängepartie um den Schuldenschnitt für Griechenland zur Eröffnung am Montag mit wenig veränderten Kursen am deutschen Aktienmarkt. "Der Markt wartet auf die Vereinbarung zu den griechischen Schulden", so ein Händler. Die Weichen für die Märkte dürften erst im Anschluss neu gestellt werden - je nach Ausgang. Im Vorfeld könnte der Dax ein paar Punkte nachgeben.

Auch an den Börsen in Asien bremste der unklare Ausgang der Verhandlungen zu Griechenland die Kauflust. Der Nikkei-Index schloss kaum verändert. Der Shanghai-Composite blieb wegen der Neujahrsfeierlichkeiten geschlossen. Am Wochenende waren die Gespräche der Regierung mit den Gläubigerbanken über einen Forderungsverzicht von geschätzten 100 Mrd. Euro unterbrochen worden.

Der Euro als Indikator für die Risikobereitschaft bröckelt im asiatischen Geschäft etwas ab, die US-Staatsanleihen können sich etwas erholen, wobei das asiatische Geschäft wegen des chinesischen Neujahrsfestes dünn ist.

Aus technischer Sicht sei der Dax überkauft, meint der technische Analyst Holger Struck von hslivetrading. "Ein Rückgang via 6.330 auf etwa 6.200 wäre ein technischer Normalfall", so der technische Analyst. Als Widerstand gilt das Oktober-Hoch bei 6.431 Punkten. Daneben steht die 200-Tage-Linie bei 6.372 Punkten weiter im Blick des Marktes.

Einem Börsianer zufolge hängt die Messlatte des Marktes bei einer Griechenland-Lösung nicht hoch: "Jede Einigung auf eine Umschuldung Athens wird der Markt positiv interpretieren. Dabei ist es völlig unerheblich, ob der Forderungsverzicht bei 60 Prozent, 70 Prozent oder 80 Prozent liegen wird. Wichtig ist, dass Griechenland nicht ungeordnet in die Insolvenz geht", so der Marktteilnehmer.

Alleine im März müssen die Hellenen Staatsanleihen im Volumen von 14,5 Mrd. Euro bedienen. Darüber hinaus treffen sich in Brüssel die Finanzminister der Eurogruppe, dort soll die Ausformulierung des Fiskalpakts im Zentrum stehen.

An der Front der Berichte der Unternehmen zum Geschäftsverlauf im vierten Quartal bleibt es zu Wochenbeginn ruhig. Erst nach Handelsschluss an der Wall Street wird Texas Instruments Zahlen vorlegen. Analysten rechnen für das Schlussvierteljahr 2011 mit einem Gewinn von 0,39 Dollar je Aktie. Der US-Halbleiterhersteller gilt etwa als wichtiger Wettbewerber der deutschen Infineon.

Die Aktien von ThyssenKrupp werden an diesem Montag mit einem Dividendenabschlag von 0,45 Euro gehandelt. Zum Freitagschluss von 21,17 Euro bedeutet dies einen Abschlag von 2,1 Prozent.

Quelle: ntv.de, ddi/rts/DJ/dpa

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