Marktberichte

Wall Street mit zögerlichem Plus Krim-Krise verhindert Höhenflüge

An der Wall Steet steigen die Kurse.

An der Wall Steet steigen die Kurse.

(Foto: AP)

Die US-Aktienmärkte starten mit Gewinnen - und können diese auch halten. Positive Arbeitsmarktdaten hellen die Stimmung ebenso auf, wie Äußerungen von EZB-Präsident Draghi. Problem: Die Techies fallen aus dem Rahmen.

Positive Daten vom US-Arbeitsmarkt haben den New Yorker Börsen am Donnerstag zu einem Plus verholfen. Vor allem Standardwerte waren gefragt, während der Technologiebörse Nasdaq im Verlauf die Puste ausging. In der vergangenen Woche beantragten weniger Menschen erstmals US-Arbeitslosenhilfe als von Analysten erwartet. Die Zahl fiel um 26.000 auf 323.000. Das war der tiefste Stand seit drei Monaten.

S&P 500
S&P 500 6.740,38

Anders als die europäischen Börsen reagierte die Wall Street zudem positiv auf das Treffen der Europäischen Zentralbank (EZB), die Spekulationen auf eine weitere Lockerung ihrer Geldpolitik einen Dämpfer versetzte. Größere Höhenflüge der US-Börsen verhinderte jedoch die Krim-Krise: Viele Anleger ließen weiter Vorsicht walten.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,4 Prozent höher bei 16.421 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 erhöhte sich um 0,2 Prozent auf 1877 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,1 Prozent auf 4352 Zähler. Auch in Frankfurt gab der Dax seine anfänglichen Gewinne fast komplett ab und verabschiedete sich kaum verändert bei 9542 Punkten in den Feierabend.

Draghi und die Krim-Krise

Draghi betonte auf seiner monatlichen Pressekonferenz, dass die EZB an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten werde. Für zusätzliche Maßnahmen gebe es derzeit aber keinen Grund. "Das Ausbleiben einer geldpolitischen Lockerung oder anderer Maßnahmen hilft dem Euro, weil es darauf hindeutet, dass die Wirtschaft auf einem guten Weg ist", sagte Devisenstratege Vassili Serebriakov von der BNP Paribas. Der Euro stieg auf 1,3863 Dollar.

Für Gesprächsstoff an den Finanzmärkten sorgte weiter der Konflikt Russlands mit der neuen Regierung der Ukraine und dem Westen. "Niemand will einen Krieg führen und die Russen wollen nicht die Hälfte ihres Marktes wegbrechen sehen", sagte John Manley, Chef-Anlagestratege bei Wells Fargo Funds Management. Deshalb müsse der Disput endlich beigelegt werden. Doch die Bemühungen um Entspannung auf der Krim-Halbinsel liefen am Donnerstag weitgehend ins Leere.

Von Apple bis Staples

Bei den New Yorker Einzelwerten standen die Aktien von Staples im Mittelpunkt. Der größte US-Büroartikelhändler hat rasant Kunden an Wal-Mart und Amazon verloren und schließt deshalb 225 Geschäfte in Nordamerika. Der Umsatz brach im abgelaufenen Quartal um mehr als 10 Prozent auf 5,9 Milliarden Dollar ein. Die Anleger straften Staples ab, die Papiere verloren mehr als 15 Prozent.

Die Apple-Aktie verlor 0,3 Prozent, nachdem das Unternehmen gegen seinen Erzrivalen Samsung vor einem US-Gericht eine Niederlage erlitten hatte. Apple wollte eine dauerhafte gerichtliche Verfügung gegen einige Samsung-Produkte erwirken, die nach Auffassung von Apple Patente des iPhone-Herstellers verletzten. Den Antrag wies das Gericht nun zurück.

Ebay rückten um 0,7 Prozent vor. Aktivist Carl Icahn gibt keine Ruhe. In einem neuen Brief an die Aktionäre wiederholte er seine Kritik an der Unternehmensleitung und forderte abermals das Ausscheiden von Marc Andreessen und Scott Cook aus dem Board des Unternehmens.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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