China macht Preisen Beine Kupfer auf Rekordniveau
11.11.2010, 15:39 UhrDie Preise für Industriemetalle steigen wieder. Getrieben wird der Markt von einer Reihe neuer Wirtschaftsdaten aus China. Die Daten sprechen für eine anhaltend hohe Wirtschaftsaktivität des Landes. Auch der Ölpreis steigt angesichts dieser Zahlen.
In Erwartung einer steigenden Nachfrage im größten Verbraucherland China haben Anleger auf Kupfer gesetzt. Die Tonne des unter anderem in der Elektro- und Bauindustrie verwendeten Metalls verteuerte sich um bis zu 2,4 Prozent auf ein Rekordhoch von 8966 Dollar.
Nach Einschätzung der Rohstoffanalysten der Commerzbank sprechen jüngste chinesische Konjunkturdaten für eine anhaltend hohe Wirtschaftsaktivität in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft. Die chinesische Industrieproduktion ist im Oktober im Jahresvergleich um 13,1 Prozent gewachsen, die Einzelhandelsumsätze schossen um 18,6 Prozent nach oben. Zugleich zogen allerdings auch die Preise an, die Inflation stieg auf ein Zwei-Jahres-Hoch. "China wird daher weitere Maßnahmen zur Abkühlung der überhitzten lokalen Wirtschaft unternehmen müssen", prognostizieren die Commerzbank-Experten. Dies dürfte die Rohstoffnachfrage bremsen.
Von den chinesischen Konjunkturdaten profitierte Händlern zufolge auch der Ölpreis. Der Ausstoß der Raffinerien Chinas erreichte im Oktober ein Rekordniveau. Unterstützung erhielt der Preis weiter von dem am Vortag bekanntgegebenen überraschenden Rückgang der US-Öllagerbestände. China und die USA sind die beiden weltgrößten Ölverbraucher. Das Fass US-Öl der Sorte WTI verteuerte sich um bis zu 0,9 Prozent auf 88,63 Dollar und war damit so teuer wie zuletzt im Oktober 2008. Der Preis für ein Barrel Brent stieg um bis zu 0,8 Prozent auf 89,70 Dollar und damit den höchsten Stand seit Mai 2010. "Wir denken, dass die Preise auf dem Weg sind die Marke von 90 Dollar zu testen, mindestens im Brent-Markt", sagte Rohstoffanalyst Stefan Grabner von der Credit Suisse.
Der Goldpreis hielt sich in der Nähe seines am Dienstag erreichten Rekordhochs von 1424,10 Dollar je Feinunze. Die 31,1 Gramm schwere Einheit verteuerte sich um 0,4 Prozent auf 1408 Dollar. "Jeder sieht zu, dass er physisches Gold kauft, um dies anstelle von Währungen zu halten", sagte ein Händler. "Die zweite Runde der quantitativen Lockerungen in den USA hat bei weiteren Leuten das Interesse an Gold geweckt."
Quelle: ntv.de, rts