US-Arbeitsmarktdaten wirken nach Kursverluste in Asien
09.04.2012, 11:45 Uhr
Grüne Kurse bedeuten in Japan nichts Gutes.
(Foto: AP)
Enttäuschende Jobdaten aus den USA, wachsender Preisdruck in China und ein aufwertender Yen - an den Aktienmärkten in Asien ist angesichts dieser Ansammlung von Belastungsfaktoren zum Wochenauftakt kein Blumentopf zu gewinnen.
Enttäuschende Daten vom US-Arbeitsmarkt haben zu Wochenbeginn die Aktienmärkte in Asien gedrückt. Händler zogen sich aus risikoreicheren Anlagen zurück, da Sorgen über den Zustand der US-Konjunktur wieder in den Vordergrund rückten.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index ging mit einem Minus von 1,5 Prozent auf 9546 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste Topix-Index verlor ebenfalls 1,5 Prozent auf 813 Zähler. Auch an anderen Märkten in Asien ging es in ähnlichen Größenordnungen nach unten. In Südkorea verlor der Kospi um 1,4 Prozent.
Der Markt sei zuletzt von einer Erholung der größten Volkswirtschaft ausgegangen, sagte Naohiro Niimura, Partner bei der Beratungsgesellschaft Market Risk Advisory. Nun müssten die Anleger die auf dem Boden der Realität ankommen. In Folge des schwächer als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktberichts gab der Ölpreis nach, auch der Dollar geriet unter Druck. Die Hoffnung auf weitere Konjunkturstimuli der US-Notenbank Fed gab dagegen dem Goldpreis Auftrieb.
Auf dem Aktienmarkt in Shanghai lastete zusätzlich die unerwartet hoch ausgefallene Inflation in China im März. Der Shanghai Composite gab um 0,9 Prozent nach. Die Märkte in Hongkong und Australien blieben wie viele Börsen in Europa wegen des Feiertags Ostermontag geschlossen. An die Wall Street kehrten dagegen die Anleger bereits wieder zurück.
Die schwächelnde US-Wirtschaft schaffte im März mit 120.000 neuen Jobs deutlich weniger Stellen als von Experten erhofft. Der Anstieg der Stellen war der schwächste seit Oktober. Zuletzt war der Eindruck entstanden, dass die langsam wieder Tritt fassende Wirtschaft immer mehr Amerikaner in Lohn und Brot bringt.
Der Dollar fiel zum Yen auf den niedrigsten Stand seit einem Monat. Die starke japanische Währung lastete wiederum auf Exportwerten wie Autobauern. Toyota-Aktien fielen ebenso wie Honda -Papiere 2,4 Prozent. Nissan ließen 3,4 Prozent Federn.
Gegen den Trend am Gesamtmarkt legten die Papiere von Sony um 0,6 Prozent zu. Einem Pressebericht zufolge will der neue Konzernchef Kazuo Hirai den defizitären Elektroriesen mit Stellenstreichungen wieder auf Trab bringen. Für Canon ging es um 1,7 Prozent abwärts, während Samsung in Seoul um 1,1 Prozent nachgaben. LG Electronics rauschten um 3,9 Prozent nach unten.
Zu den Verlierern an den Börsen des chinesischen Festlands gehörten vor allem die Aktien von Automobilherstellern, Immobilienentwicklern und Banken. In Schanghai verloren Gemdale Corp 1,6 Prozent und Poly Real 1,9 Prozent, während China Vanke Co. in Shenzen um 1,9 Prozent nachgaben.
Quelle: ntv.de, nne/rts/DJ