Marktberichte

Nikkei tanzt aus der Reihe Madrid lässt Asien-Börsen jubeln

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(Foto: AP)

Das spanische Sparprogramm entspannt an den asiatischen Märkten zum Wochenausklang etwas die Sorge um die Schuldenkrise in der Eurozone. Die Kurse in Japan ziehen jedoch nicht mit, sie leiden unter den befürchteten wirtschaftlichen Folgen des Inselstreits mit China.

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Mehrheitlich mit Aufschlägen haben sich die Börsen in Asien am Freitag präsentiert. Lediglich Tokio fiel aus der Reihe. Dort sorgten überraschend schwache Daten zur japanischen Industrieproduktion und verstärkte Gewinnmitnahmen am letzten Handelstag des dritten Quartals für fallende Kurse. Etwas entspannt wurde die Lage durch die Sparanstrengungen, die Spanien am Donnerstag beschlossen hat. Die Beschlüsse drängten die Sorgen um die Eurozone-Schuldenkrise wieder etwas in den Hintergrund.

In China gewann der Shanghai-Composite 1,5 Prozent auf 2086 Punkte. Hier wirkte auch die Liquiditätsspritze der chinesischen Notenbank vom Vortag noch positiv nach, die zu einem Kurssprung geführt hatte. Noch am Mittwoch war der Index auf den niedrigsten Stand seit 44 Monaten gefallen.

Nun sind die Analysten allerdings schon wieder etwas zuversichtlicher. Nach dem Ende der anstehenden Feiertagswoche könnte es weiter nach oben gehen, erwarten die Analysten von Jefferies. Die Börse in Shanghai bleibt wegen der Nationalfeiertage die ganze kommende Woche geschlossen.

In Hongkong steht ein verlängertes Wochenende an, dort wird ab Mittwoch wieder gehandelt. Impulsgeber dürfte auch der Einkaufsmanagerindex (PMI) aus China am 1. Oktober werden. Ohne neues Störfeuer könnte der Index Kurs auf die Widerstandsmarke bei 2.100 Punkten nehmen, hieß es weiter.

Der Kospi in Seoul gewann vor einem verlängerten Wochenende 0,4 Prozent auf 1996 Punkte. An der südkoreanischen Börse findet am Montag feiertagsbedingt kein Handel statt. Der australische S&P/ASX schloss mit einem Aufschlag von 0,1 Prozent bei 4387 Punkten. Der Hang-Seng-Index in Hongkong kletterte um 0,4 Prozent auf 20.840 Punkte.

Der Nikkei-225 in Tokio gab dagegen um 0,9 Prozent auf 8.870 Punkte nach. Hier drückten vor allem Gewinnmitnahmen bei Exportwerten zum Ende des Quartals das Sentiment. "Mit Blick auf die kommende Woche steht auch der Tankan-Bericht an, der nicht allzu rosig ausfallen dürfte", sagte ein Teilnehmer. Zudem bestehe das Risiko, dass die Unternehmen ihre Prognosen nach unten nehmen könnten.

Von Auto bis Hightech

Zum Wochenausklang standen in Tokio vor allem Auto- und Industriewerte unter Druck. Die Titel von Toyota Motor verloren 2,7 Prozent und die Aktie des Maschinenherstellers Fanuc fiel um 0,9 Prozent. Im Technologiebereich gaben die Papiere von Tokyo Electron um 2,2 Prozent nach. Unter Abgabedruck standen auch die Titel von Astellas Pharma, die 2 Prozent verloren. Laut einem Zeitungsbericht ist der operative Gewinn im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahr um rund 10 Prozent zurückgegangen.

Im Fokus der Anleger standen in Japan die Aktien des Spieleentwicklers Gree, die sich um 3,4 Prozent erholten. Am Donnerstag war der Kurs noch in den Keller gerauscht nach einem Medienbericht, wonach der Mobilfunkanbieter NTT DoCoMo ein konkurrierendes Spiele-Netzwerk für Smartphones plant.

Außerdem stachen Stahlhersteller hervor. So stiegen die Aktien von Kobe Steel 3,3 Prozent und Nippon Steel 0,6 Prozent. Zuvor hatte der größte börsennotierte Stahlproduzent Chinas, Baoshan, mitgeteilt, seine Fertigung in einem verlustbringenden Werk anzuhalten.

Im Fokus standen ferner Sony und Olympus. Laut einem Bericht des Nikkei planen die Unternehmen eine Kapitalverflechtung. So soll Sony aus einer Privatplatzierung bis Jahresende Olympus-Aktien im Wert von 50 Mrd. Yen übernehmen. Damit würde Sony mit 11 Prozent größter Anteilseigner bei Olympus. Die Sony-Aktie verlor 1,1 Prozent, während es für die Olympus-Titel um 1,7 Prozent nach oben ging.

In Hongkong hätten Investoren in der Hoffnung weiterer geldpolitischer Maßnahmen am Quartalsende zugekauft, berichteten Händler. Allerdings habe die Sorge um eine weitere Abschwächung der chinesischen Konjunktur das Aufwärtspotenzial des Marktes begrenzt, hieß es.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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