Neunte Verlustwoche in Folge Nikkei im Abwärtsstrudel
01.06.2012, 08:48 Uhr
Runter, runter, runter: Der Nikkei kennt derzeit nur eine Richtung.
(Foto: picture alliance / dpa)
Japans Leitindex büßt auch am Freitag weiter Boden ein. Der Nikkei beendet damit die neunte Woche in Folge mit Verlusten. Das ist die längste Durststrecke seit 20 Jahren. Immer mehr Anleger und Experten warnen vor den ausufernden Folgen der Euro-Schuldenkrise auf die Entwicklung der Weltwirtschaft.
Enttäuschende Konjunkturdaten aus China und den USA haben am Freitag die Aktienmärkte in Asien belastet. Der offizielle Einkaufsmanager-Index für die chinesische Industrie fiel im Mai überraschend kräftig auf 50,4 Punkte und damit den tiefsten Stand des Jahres. Im April hatte er noch ein 13-Monats-Hoch von 53,3 Punkten erklommen. Ebenfalls auf die Stimmung drückte, dass die US-Wirtschaft im 1. Quartal stärker an Tempo verlor als bislang angenommen.
Beides schüre Sorgen, dass sich die Schuldenkrise in Europa immer stärker auf die Weltwirtschaft auswirke, sagten Händler. Die Befürchtungen trieben auch den Yen an, der gegenüber dem Euro so hoch notierte wie zuletzt vor elfeinhalb Jahren. Dies belastete vor allem Exportwerte, die bereits mit einer sinkenden Nachfrage kämpfen.
Der Nikkei und die Exportwerte
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index verlor 1,2 Prozent auf 8440 Punkte und beendete damit die neunte Woche in Folge mit Verlusten. Das ist die längste Durststrecke seit 20 Jahren. Seit dem Einjahreshoch am 27. März ist der Leitindex um mehr als 17 Prozent eingebrochen. Der breiter gefasste Topix-Index gab knapp 1,5 Prozent auf 708 Punkte nach. Es war ebenfalls die neunte Woche in Folge mit Verlusten und damit die längste Serie seit 1975. Auch die Märkte in Taiwan, Australien, Singapur und Südkorea lagen im Minus. Lediglich in Hongkong ging es leicht bergauf.
Exportwerte zählten zu den größten Verlierern. So büßten die Aktien des Autobauers Nissan rund 3 Prozent ein. Die Papiere des Elektronikkonzerns Toshiba verloren 4,4 Prozent. Sony büßten 3,5 Prozent ein. Anleger suchten ihr Heil vor allem in defensiven Werten. Telekom-Anbieter NTT DoCoMo legte 3 Prozent zu.
Quelle: ntv.de, rts