Fed-Enttäuschung sitzt tief Ölpreis sackt ab
14.12.2011, 21:45 UhrDie Zurückhaltung der amerikanischen Notenbank hinsichtlich der Konjunkturhilfen trifft die Rohstoffmärkte hart. Der Preis für Kupfer gibt deutlich nach. Aber vor allem an den Ölpreisen ist die Enttäuschung der Investoren abzulesen.

Rollen mit Kupferdraht in einem metallverarbeitenden Betrieb in Dillenburg (Hessen).
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Sorgen vor einer Ausweitung der Euro-Schuldenkrise und ihre Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben am Mittwoch den Ölpreis einbrechen lassen. Ein Barrel WTI-Rohöl zur Lieferung im Januar verbilligte sich um mehr als 6 Dollar auf rund 94,20 Dollar. Der Preis für die Marke Brent gab mehr als fünf Dollar auf rund 104,40 Dollar nach. Der Rückgang des Ölpreises belastete den New Yorker Aktienhandel, wo vor allem Energiewerte Kursverluste erlitten.
Auch Kupfer gab deutlich nach. Der Preis rutschte um bis zu 2,2 Prozent auf 7435 Dollar je Tonne und war damit so billig wie seit zwei Wochen nicht mehr.
Nur Gold konnte sich von seinen jüngsten Preisrutsch etwas erholen und notierte 0,2 Prozent fester bei 1633 Dollar je Feinunze.
"Die Fed hält erst einmal ihr Pulver trocken, für den Fall, dass die Situation in Europa sich weiter verschlechtert", sagte Michael Hewson, Analyst bei CMC Markets. Das habe bei einigen Investoren für Enttäuschung gesorgt. Die Unsicherheit über die Auswirkungen der Euro-Krise schwebt wie ein Damoklesschwert über der US-Wirtschaft.
Schon jetzt ist das Wirtschaftswachstum in den Vereinigten Staaten im Sommerquartal mit aufs Jahr hochgerechnet 2,0 Prozent zu schwach ausgefallen, um eine nachhaltige Erholung des Arbeitsmarktes anzustoßen. "Die Krisen-Situation in Europa legt sich wie ein dunkler Mantel über die ganze Welt", sagte Thomas Lam, Volkswirt bei OSK-DMG in Singapur.
Quelle: ntv.de, bad/rts