Marktberichte

Die Krise bewegt Spanien sticht Asien-Börsen

Ob das gutgeht?

Ob das gutgeht?

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Verunsicherung rund um das Thema Euro-Schuldenkrise lässt auch in Asien die Marktteilnehmer aufhorchen. Die Anleger zweifeln, dass das Land angesichts der angespannten Wirtschaftslage seine Sparziele schaffen kann. Gleichzeitig klettern bei Anleiheauktionen die Zinslast.

Die Furcht vor einer neuen Verschärfung der Euro-Schuldenkrise hat am Dienstag den Aktienhandel in Fernost belastet. An den japanischen Börsen ging es nach den hohen Verlusten zu Wochenbeginn abermals bergab, auch wenn sich die Abschläge vergleichsweise in Grenzen hielten. Fest im Blick hielten die Asien-Anleger vor allem Spanien, das in seinem Kampf gegen Schuldenkrise und Konjunkturflaute wieder stärker ins Visier der Finanzmärkte gerät. Die Risikobereitschaft der Investoren hielt sich im Vorfeld einer spanischen Bond-Auktion im Verlauf des Tages in Grenzen. Auch der Euro geriet unter Druck.

Nikkei
Nikkei 43.018,75

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss in Tokio 0,1 Prozent im Minus bei 9464 Zählern. Der breiter  gefasste Topix-Index verlor ebenfalls 0,1 Prozent auf 803 Punkte. Besonders deutlich nach unten zeigte das Börsenbarometer in Taiwan mit einem Minus von fast 1,9 Prozent. Der Shanghai Composite Index lag ebenfalls im Minus bei 2353 Punkten. Der Kospi in Seoul verlor 0,4 Prozent auf 1985 Punkte. Der Euro gab 0,3 Prozent auf 1,3102 Dollar nach.

Spanien gibt den Takt vor

"Die Investoren beginnen daran zu zweifeln, dass Spanien angesichts der sich verschlechternden Wirtschaftslage seinen Sparkurs durchziehen kann", sagte Takao Hattori von Mitsubishi UFJ Morgan Stanley Securities. "Die Eurozone-Sorgen, vor allem um Spanien, lasten auf der Marktstimmung, so dass die Aktienmärkte die vergleichsweise starken US-Einzelhandelsumsätze vom Vortag zu ignorieren scheinen", sagte ein Analyst der Credut Agricole. Wegen des nur langsamen Wachstums gerieten Immobilienpreise unter Druck und die Gefahren durch faule Kredite stiegen rapide an.

Am Montag waren die Zinsen für zehnjährige spanische Staatsanleihen zum ersten Mal in diesem Jahr über die kritische Marke von 6 Prozent geklettert. Dabei wartete die Regierung in Madrid vergeblich auf Schützenhilfe der EZB: Trotz der bereits in der Vorwoche heftig gestiegenen Renditen für spanische Bonds kaufte die EZB zuletzt erneut keine Anleihen von klammen Schuldenstaaten am Markt.

Manche Anleger fürchten, dass Spanien, die viertgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone, mit internationalen Finanzhilfen gerettet werden muss. Der Internationale Währungsfonds (IWF) ringt derzeit um eine Aufstockung seiner Mittel, um die Ausbreitung der Schuldenkrise über Europa hinaus zu verhindern. Japan wagte sich am Dienstag als erstes nicht-europäisches Land aus der Deckung und stellte 60 Milliarden Dollar in Aussicht. Der IWF erwartet laut seiner Chefin Christine Lagarde insgesamt zusätzliche Mittel von mehr als 400 Milliarden Dollar. 

Foxconn und die Minenwerte

Gegen den allgemeinen Börsentrend gefragt waren in Tokio die Anteilsscheine von Toshiba Tec mit einem Aufschlag von fast 7 Prozent. Eine Zeitung hatte berichtet, dass die Toshiba-Tochter für 870 Mio. Dollar das Registrierkassen-Geschäft von IBM kauft.

In Hongkong geriet dagegen der Apple-Zulieferer Foxconn in den Sog der Apple-Aktien. Die Papiere des iPhone- und iPad-Herstellers gaben zuvor an der Wall Street den fünften Handelstag in Folge nach. Foxconn büßte daraufhin 6,7 Prozent an Wert ein.

Minenwerte litten unter den eingetrübten globalen Wachstumsaussichten und einem Rückgang der Gold- und Kupferpreise. BHP Billiton fielen in Sydney um 0,1 Prozent, Aluminum Corp of China sanken in Hongkong um 2,1 Prozent und Jiangxi Copper um 0,6 Prozent in Shanghai.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen