Marktberichte

Von ISM bis Nexus 5 US-Anleger verabschieden sich mit Gewinnen

Das Ohr immer dicht am Markt: Im Handelssaal der New Yorker Börse filtern Händler Kaufsignale aus dem großen Rauschen.

Das Ohr immer dicht am Markt: Im Handelssaal der New Yorker Börse filtern Händler Kaufsignale aus dem großen Rauschen.

(Foto: AP)

Am Tag nach Halloween hellt sich die Stimmung an den New Yorker Börsen auf: Die Gespräche der Marktteilnehmer kreisen um Ergebnisse von Chevron und First Solar. Aber auch die Geldpolitik der Fed bleibt weiter ein Thema.

Nach zwei Verlusttagen haben die New Yorker Aktienbörsen am Freitag wieder an ihren vorherigen Aufwärtstrend angeknüpft. Zunächst negativ aufgenommene Konjunkturdaten konnten der Entwicklung letztlich wenig anhaben.

Der Dow Jones Industrial rutschte nach einem freundlichen Start kurz ins Minus. Dem folgte aber eine baldige Erholung: Zum Handelsschluss notierte der Leitindex 0,5 Prozent fester bei 15.616 Punkten, womit er allerdings etwas unter seinem frühen Tageshoch blieb. Auf Wochensicht stand ein Plus von 0,3 Prozent zu Buche. Ähnlich sah die Tagesentwicklung beim marktbreiten S&P-500-Index aus, der sich mit einem Anstieg von 0,3 Prozent bei 1762 Punkten verabschiedete. Beide Indizes hatten im Wochenverlauf Rekordstände erreicht. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq schloss 0,1 Prozent fester bei 3380 Punkten.

ISM und Fed

Die Stimmung in der US-Wirtschaft hatte sich im Oktober trotz des jüngsten Haushaltsstreits überraschend aufgehellt, wie der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe zeigte. Von einem Beobachter hieß es, nun gehe die Sorge um, dass die US-Notenbank Fed ihre Anleihekäufe zur Stützung der Konjunktur doch schon im Dezember drosseln und den Finanzmärkten damit Liquidität entziehen könnte.

Auch Experte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen konstatierte, die Zahlen deuteten auf eine weitere Konjunkturerholung hin. Allerdings zeige die Beschäftigungskomponente, "dass der Arbeitsmarktbericht in der kommenden Woche wohl nur moderate Verbesserungen zeigen wird". Die Fed hat eine Drosselung ihrer Anleihekäufe von einer nachhaltigen Wirtschaftserholung und insbesondere der Entwicklung am Arbeitsmarkt abhängig gemacht. Experten erwarteten dies bisher nicht vor dem kommenden Jahr.

Sonnenschein und Regen

Im Fokus der Anleger standen neben dem ISM-Index ein paar Quartalsberichte aus dem Energie- und Finanzsektor. Die Aktien von First Solar sprangen um 17,5 Prozent hoch und besetzten den Spitzenplatz im S&P 500. Der größte Solarzellenhersteller der USA hatte im dritten Quartal dank der Einnahmen aus neuen Projekten und dem Verkauf von Solarkraftwerken seinen Gewinn nahezu verdoppelt.

Beim Ölkonzern Chevron sorgte hingegen ein überraschender Gewinneinbruch für Kursverluste von 1,6 Prozent, womit sie Schlusslicht im Leitindex Dow Jones waren. Verantwortlich dafür war der Preiskampf bei Raffinerieprodukten. Analysten hatten derweil trotz der bekannten Überkapazitäten in der Branche mit einem Gewinnanstieg gerechnet.

Übernahmespekulationen trieben unterdessen die Aktien des britischen Telekomkonzerns Vodafone an. Einem Bloomberg-Bericht zufolge entwickelt der US-Telekommunikationsriese AT&T Strategien für eine mögliche Übernahme der Briten. Vodafone-Aktien stiegen an der Londoner Börse um 3,6 Prozent. Die Titel der Amerikaner bewegten sich dagegen kaum.

Die Aktien des in der Finanzkrise vom Staat geretteten Versicherers AIG büßten 6,5 Prozent ein. Dieser schrieb weiter satte Gewinne: Sowohl die Sach- und Unfallversicherungen als auch die Lebens- und Rentenversicherungen hatten mehr Geld abgeworfen. "Wir bleiben für die Zukunft zuversichtlich gestimmt", erklärte Firmenchef Robert Benmosche. Allerdings mache ihm die Erreichbarkeit einiger der Unternehmensziele für 2015 Sorgen.

Derweil sorgte der Verkaufsstart von Googles neuem Nexus-5-Smartphone mit Kampfpreisen kaum für Impulse: Die Papiere des Unternehmens zeigten sich mit minus 0,3 Prozent wenig inspiriert.

Freuen konnten sich indes die Aktionäre der Einzelhandelskette The Container Store: Den ersten Handelstag an der Börse beendete die Aktie bei 36,20 US-Dollar, was gut eine Verdoppelung gegenüber dem Ausgabepreis bedeutete.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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