Marktberichte

Kreditklemme und Apple China-Angst an der Wall Street

Könnte stressig werden: Das chinesische Finanzsystem scheint zu wackeln, und dann auch noch die Aussichten auf einen baldigen Fed-Ausstieg...

Könnte stressig werden: Das chinesische Finanzsystem scheint zu wackeln, und dann auch noch die Aussichten auf einen baldigen Fed-Ausstieg...

(Foto: AP)

Die Wall Street kann sich dem weltweiten Negativtrend zum Start in die neue Handelswoche nicht entziehen: Sorgen bereiten wie in Asien und Europa die chinesische Finanzpolitik sowie das absehbare Ende des billigen Geldes in den USA. Aber auch Schwergewichte wie Apple sorgen für Abgabedruck.

Die Furcht vor einer Finanzkrise in China hat die Verunsicherung an den US-Börsen am Montag verstärkt. Neben der Aussicht auf eine baldige Straffung der US-Geldpolitik trübten nun auch die Sorgen um die Bankenbranche in China und damit um das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft die Stimmung am Markt, sagten Händler.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit einem Abschlag von 0,9 Prozent bei 14.659 Punkten. Im Verlauf war er zwischen 14.551 und 14.759 Stellen gependelt. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 1,2 Prozent auf 1573 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel um 1,1 Prozent auf 3320 Stellen. In Frankfurt hatte der Dax 1,2 Prozent tiefer mit 7692 Punkten geschlossen.

Der S&P hat in den vergangenen fünf Handelstagen inzwischen rund fünf Prozent eingebüßt. Da er nun unterhalb wichtiger charttechnischer Linien liege, deute der Trend kurzfristig auf weiter fallende Kurse hin, erklärte der Handels- und Derivate-Experte Randy Frederick vom Finanzmakler Charles Schwab. Diese Entwicklung sei keine Gelegenheit für Schnäppchenjäger.

China bereitet Sorgen

Auf die Kurse weltweit drückte, dass die chinesische Zentralbank zwar Sorgen vor einer Kreditklemme in der Volksrepublik dämpfte. Zugleich forderte sie aber die Banken zu mehr Vorsicht bei der Kreditvergabe auf und deutete damit an, nicht mehr Geld in den Markt pumpen zu wollen. "Das alles ist ein Gesamtpaket", sagte Analyst Peter Kenny von Knight Capital. Es herrsche Furcht vor einem Mangel an Konjunkturhilfen und allmählich steigenden Zinsen und weltweit geringerer Liquidität.

US-Notenbank-Chef Ben Bernanke hatte am Mittwoch angedeutet, noch in diesem Jahr mit dem Ausstieg aus dem Aufkauf-Programm von Staatsanleihen zu beginnen und dies bis Mitte 2014 ganz einzustellen. Bislang kauft die Fed jeden Monat für rund 85 Milliarden Dollar Anleihen und stützt damit die Märkte.

Übernahmepoker und Analystenstimmen

In New York verloren vor allem Aktien aus den Bereichen Energie und Rohstoffe. So gaben im Cliffs Natural Resources 7,6 Prozent, Consol Energy 5,8 und Peabody Energy 7,2 Prozent nach.

Bei den Einzelwerten stand eine Milliarden-Übernahme in Gesundheitsbranche im Mittelpunkt. Der Klinik-Betreiber Tenet Healthcare will den kleineren Rivalen Vanguard Health Systems für 4,3 Mrd. Dollar einschließlich Schulden kaufen und damit stärker von der Gesundheitsreform profitieren. Tenet bietet 21 Dollar je Aktie. Vanguard-Papiere stiegen um 67 Prozent auf 20,70 Dollar. Tenet-Aktien legten 4,5 Prozent zu.

Apple-Titel litten unter negativen Analystenstimmen. Nachdem die Apple-Aktie kurzzeitig bis auf 398,05 Dollar abgesackt war, lag das Papier zum Börsenschluss in New York 3 Prozent im Minus bei gut 402 Dollar.

Quelle: ntv.de, rts

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