Marktberichte

Stürme und Berechnungsfehler US-Öl unter 78 Dollar

An den Rohstoffmärkten ziehen sich die Notierungen für die wichtigsten Rohölsorten weiter zurück. Über die Gründe sind sich die Experten uneins. Während die einen auf die Wetterlage im Golf von Mexico verweisen, blicken andere mit Sorgen auf die Wirtschaft der Chinesen.

Dunkle Wolken über dem Golf von Mexiko: Wenn die Stürme zuschlagen, geht die Katastrophe erst richtig los.

Dunkle Wolken über dem Golf von Mexiko: Wenn die Stürme zuschlagen, geht die Katastrophe erst richtig los.

(Foto: AP)

Die Ölpreise sind am Dienstag im asiatischen Handel gesunken. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US- Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im August fiel unter die Marke von 78 Dollar und kostete 77,61 Dollar. Das sind 64 Cent weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im August sank um 55 Cent auf 77,04 Dollar.

Neue Wettervorhersagen gehen davon aus, dass der Tropensturm Alex die Ölförderanlagen am Golf von Mexiko weitgehend verschonen wird. In den vergangenen Tagen hatte die drohende Aussetzung der Förderung die Ölpreise nach oben getrieben.

Zudem hatte eine scharfe Revision eines Frühindikators für China Händlern zufolge die Aktienkursen im asiatischen Markt belastet. Beobachter gingen davon aus, dass dies auch im europäischen Handel neue Konjunktursorgen auslösen dürfte. Das Conference Board hat den Frühindikator für China im April auf ein Plus von 0,3 Prozent von zuvor 1,7 Prozent revidiert. Als Grund nannte das Board einen Fehler bei der Berechnung des Indikators. "Die Revision fällt üppig aus, weshalb die Kursreaktion vor allem in China deutlich ist", sagte ein Händler. Im März war der Indikator noch um 1,2 Prozent gestiegen.

Sollte sich die Dynamik der chinesischen Wirtschaft tatsächlich abschwächen, müssten die Analysten auch die Nachfrageerwartung an den Rohstoffmärkten korrigieren. Laut asiatischen Marktteilnehmern hat die Revision des Frühindikators auch Käufe von US Treasurys und von japanischen Staatsanleihen ausgelöst.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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