Das "Beige Book" der Fed Dow rutscht unter die 15.000
05.06.2013, 22:40 Uhr
(Foto: AP)
Die US-Börsen gehen mit Verlusten in den Tag - und kommen davon auch nicht weg. Im Mittelpunkt des Interesses steht die Geldpolitik der amerikanischen Notenbank - und der damit verbundene konjunkturelle Einblick in das sogenannte Beige Book der Fed.
Die Ungewissheit über weitere Zentralbank-Hilfen hat die Wall Street auch am Mittwoch unter Druck gesetzt. Mit Spannung warteten Börsianer auf den Konjunkturbericht der Notenbank Fed. Kaum Klarheit brachten neue Konjunkturdaten, die durchwachsen ausfielen. So signalisierte der Arbeitsmarktbericht des privaten Anbieters ADP zwar einen weiteren Stellenaufbau in den USA, der aber langsamer ist als gedacht. Eine Umfrage im Dienstleistungssektor zeigte eine anziehende Geschäftstätigkeit, zugleich jedoch ein dürftiges Beschäftigungswachstum. Ferner zog die Industrie zuletzt nicht so viele Aufträge an Land wie von Volkswirten prognostiziert.
"Die Zahlen heute morgen waren nicht überraschend. Sie waren nichts, was die Leute dazu bringt, in den Markt einzusteigen und die Indizes auf neue Höchststände zu treiben", sagte Rick Meckler, Präsident der Investmentfirma LibertyView Capital Management. "Generell herrscht einfach Vorsicht." Als wichtiger Wegweiser gilt der monatliche Arbeitsmarktbericht der Regierung, der am Freitag vorgelegt wird. Die Entwicklung der Beschäftigungslage ist für die Fed ein wichtiger Faktor, der die Geldpolitik bestimmt.
Auch vom "Beige Book" der Federal Reserve gab es keine Impulse: Die amerikanische Wirtschaft konnte demnach ihr Wachstumstempo von April bis Mai in etwa halten. Die Erholung sei allerdings nur "mäßig bis moderat" verlaufen, hieß es in dem Konjunkturbericht der Federal Reserve. Die wirtschaftliche Entwicklung in den zwölf regionalen Notenbankbezirken, auf denen der Bericht fußt, scheint aber auf einem breitem Fundament zu basieren. Wachstum habe es unter anderem in der Industrie, im Dienstleistungssektor und bei den Konsumausgaben gegeben. Der krisengeschüttelte Immobilienmarkt habe sich sogar stark erholt.
Der Dow Jones mit den 30 Standardwerten schloss 1,4 Prozent tiefer mit 14.960 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 verlor ebenfalls 1,4 Prozent auf 1608 Zähler. Der Nasdaq gab 1,3 Prozent nach auf 3401 Stellen. In Frankfurt schloss der Dax 1,2 Prozent im Minus bei 8196,18 Punkten und fiel damit auf den niedrigsten Stand seit vier Wochen.
General-Motors-Aktien verbilligten sich um 2,7 Prozent. Die US-Regierung verkauft erneut Aktien der Opel-Mutter und verringert damit ihren Anteil an dem vor Jahren mit staatlichen Hilfen geretteten Autobauer.
Amazon rückten 0,6 Prozent vor. Der weltgrößte Online-Händler will Insiderinformationen zufolge im großen Stil in das Geschäft mit Lebensmitteln einsteigen.
Der Apple-Kurs sank um 0,9 Prozent. Zuvor hatte Rivale Samsung im langwierigen Patent-Streit einen Punktsieg errungen. Die US-Handelskommission ITC sieht es als erwiesen an, dass Apple bei seinen älteren iPhone- und iPad-Geräten ein Patent der Südkoreaner verletzt hat.
Quelle: ntv.de, rts