Höfliche Zurückhaltung Verluste in Tokio
30.05.2011, 09:10 UhrDie Sorgen über einen Dämpfer für die US-Wirtschaft und die europäische Schuldenkrise lässt die japanischen Anleger auch zum Start in die neue Handelswoche nicht los. Zudem drückt ein starker Yen auf die Stimmung der Exportwerte. Ein Minus ist da fast zwangsläufig.

Typisch japanisch präsentiert sich der Aktienmarkt in Tokio zum Start in die neue Handelswoche: höflich und zurückhaltend.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Tokioter Börsen sind mit Verlusten in die neue Woche gestartet. Da in den USA und auch in Großbritannien am Montag feiertagsbedingt nicht gehandelt wird, hielten sich Marktteilnehmer zurück.
Zudem warteten die Händler mit großer Vorsicht auf Arbeitsmarktdaten aus den USA zum Wochenschluss und damit Hinweise auf die Erholung der US-Wirtschaft. Der Euro gab im fernöstlichen Devisenhandel nach.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index beendete den Handel 0,18 Prozent niedriger bei 9504 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 0,15 Prozent auf 823 Zähler. Die Börsen in Taiwan, Singapur und Hongkong legten zu, während der Markt in Südkorea im Minus lag. Die US-Börsen hatten am Freitag angesichts wieder anziehender Rohstoffpreise im Plus geschlossen.
An 9500 Punkten festgezurrt
Die Sorgen über einen Dämpfer für die US-Wirtschaft und die europäische Schuldenkrise hält den Nikkei-Index seit zwei Wochen auf dem Niveau von um die 9500 Punkte - obwohl relativ günstige Preise zu Gewinnmitnahmen anspornten: Das Kurs-Buchwert-Verhältnis für die in Tokio gehandelten Aktien liegt bei nahezu 1,0. Analysten erwarten dennoch, dass der Index auch in den kommenden Tagen um diesen Stand pendeln werde.
"Zusätzlich zu der pessimistischen Stimmung gegenüber einer Erholung der US-Wirtschaft bereitet der starke Yen den japanischen Aktien Sorgen", sagte Analyst Yukutaka Miura von Mizuho Securities.
Der Yen und die Exportwerte
Die Stärke der japanischen Währung lastete vor allem auf Exportwerten. So gab der Aktienkurs von Toyota um 0,15 Prozent nach. Papiere des heimischen Konkurrenten Honda schlossen 1,3 Prozent im Minus. Der Autohersteller kündigte am Montag an, auf ein Aktienrückkaufprogramm zu verzichten. Das Geld werde für Reparaturen nach dem Erdbeben und Tsunami benötigt.
Nach dem Aufwärtstrend zum Ende der vergangenen Woche verlor der Euro am Montag 0,3 Prozent, nachdem er zuvor bei 1,4310 Dollar geschlossen hatte. Zum Yen lag die US-Währung kaum verändert nach 80,78 Yen im späten US-Handel.
Quelle: ntv.de, rts