Marktberichte

Anleger wollen klares Ergebnis Wahlfieber an der Wall Street

Romney oder Obama?

Romney oder Obama?

(Foto: AP)

Optimismus an den US-Börsen: Die Präsidentenwahl und ihre Folgen sind die allesbestimmenden Themen. Am Rande interessiert die Börisaner aber auch die Berichtssaison. AOL überrascht beispielsweise mit seinem Quartalsbericht.

Die Bullen haben am Tag der US-Präsidentenwahl die Wall Street beherrscht. Amtsinhaber Barack Obama und sein Herausforderer Mitt Romney steuerten Umfragen zufolge auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zu, das wohl nur durch Resultate in einigen wenigen Bundesstaaten entschieden wird. Gebannt hielten die Investoren an Dienstag auch die Abstimmung über einige Sitze im Senat und Repräsentantenhaus im Blick. Die Zusammensetzung des Kongresses gilt als wichtig für die Frage, ob die USA die gefürchtete "Haushaltsklippe" umschiffen können. Andernfalls drohen zum Jahresende automatische Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen im Volumen von 600 Mrd. Dollar.

Dow Jones
Dow Jones 45.422,13

Der Dow-Jones-Index gewann 1,0 Prozent auf 13.242 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 stieg um 0,8 Prozent auf 1428 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,4 Prozent auf 3011 Punkte.  In Frankfurt ging der Dax 0,7 Prozent höher mit 7377 Punkten aus dem Handel.

Die Angst vor der "fiscal cliff"

Ein Machtwechsel im Weißen Haus könnte vor allem für die Gesundheitsbranche, den Energiesektor und die Finanzwelt neue Bedingungen schaffen. Doch im Mittelpunkt die Anleger steht, dass es einen klaren Ausgang und keine Hängepartie gibt. 

"Das Rennen ist sehr, sehr knapp", sagte Peter Cardillo von Rockwell Global Partners. "Wenn es - wie schon einmal - erst von Gerichten entschieden wird, dann gibt es noch mehr Ungewissheit und Verunsicherung." Damit steige die Bedrohung durch die "Fiskalklippe", weil sich die Washingtoner Politik erst mit Verzögerung um eine Etat-Einigung kümmern könne.

Mit dem Begriff "fiscal cliff" sind Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen im Volumen von 600 Mrd. Dollar gemeint, die ohne einen Haushaltskonsens zwischen Präsident und Kongress automatisch in Kraft treten und die Konjunkturerholung abwürgen könnten.

Für Obama zu einem günstigen Zeitpunkt kam am Dienstag die Nachricht, dass der in der Finanzkrise vor dem Kollaps gerettete Hypothekenfinanzierer Freddie Mac nach einem weiteren Gewinnquartal vorerst nicht mehr nach Staatshilfe rufen wird. Freddie Mac war nach dem Zusammenbruch des US-Häusermarktes faktisch unter staatliche Kontrolle gestellt worden und hat Milliardensummen verschlungen.

Von AOL bis Fossil

AOL
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Zu den Gewinnern bei den Einzelwerten zählten die Aktien von AOL mit einem Kursplus von mehr als 20 Prozent. Der einst weltgrößte Internet-Anbieter kommt bei seinem Comeback-Versuch in kleinen Schritten voran und konnte zur Freude der Anleger seine Werbe-Einnahmen steigern.

Dagegen ging es für den Betreiber der New Yorker Börse, Nyse Euronext, bergab: Der Rivale der Deutschen Börse bekommt die Folgen des zähen Finanzmarktgeschäfts zu spüren und musste im dritten Quartal einen Umsatz- und Gewinneinbruch hinnehmen. Die Papiere gaben um rund 5 Prozent nach.

Noch steiler abwärts ging es für die Aktie von Fossil. Der Hersteller von Mode-Accessoires verfehlte wegen eines schwachen Europa-Geschäfts und des starken Dollar die Umsatzerwartungen und wurde dafür an der Börse mit einem Minus von rund 10 Prozent abgestraft.

Der Wert des Video-Spiele-Herstellers THQ halbierte sich gar, nachdem das Unternehmen zum Entsetzen der Investoren die Veröffentlichung neuer Titel verschob und dringenden Geldbedarf anmeldete.

Die Papiere des Sportbekleidungsriesen Nike zogen dagegen leicht an: rund 1 Prozent. Der Adidas-Rivale plant Insidern zufolge, eine weitere größere Sparte zu veräußern. Die Bekleidungsfirma Cole Haan wird demnach demnächst an die Investorengruppe Apax Partners gehen.

Quelle: ntv.de, rts

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