Marktberichte

Dow Jones schließt im Minus Wall Street-Anleger nehmen Gewinne mit

Stark war gestern: Die Aufholjagd an der Wall Street flacht sich ab.

Stark war gestern: Die Aufholjagd an der Wall Street flacht sich ab.

(Foto: AP)

Nach der Rally vom Vortag kehrt an der Wall Street die Vorsicht zurück. Die Anleger nehmen lieber Gewinne mit, als weiter auf Risiko zu gehen. Denn die Furcht vor einer zweiten Virus-Welle geht um.

Die imposante Aufwärtsbewegung an den US-Börsen ist aus dem Tritt gekommen. Anleger nahmen Kursgewinne mit, vor allem bei den zuletzt überdurchschnittlich gut gelaufenen Titeln wie Boeing oder den Aktien der US-Airlines. An der Technologiebörse Nasdaq setzte sich dagegen die Rekordjagd unvermindert fort. Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 1 Prozent auf 27.272 Punkte. Zuvor war das Börsenbarometer seit Monatsbeginn um fast 9 Prozent gestiegen. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,7 Prozent auf 3207 Zähler nach.

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Apple 257,13

Ganz anders der Nasdaq 100, der gegen den Markttrend erneut zulegte und den dritten Tag in Folge ein Rekordhoch markierte. Er rückte um 0,66 Prozent auf 9967 Punkte vor und überwand vorübergehend erstmals die 10.000er Marke. Angeschoben wurde er von Schwergewichten wie Apple und Amazon, die ebenfalls Höchstmarken erreichten. Microsoft-Aktien stellten das Rekordhoch vom Februar ein.

"Nach einer Rally wie der gestern ist die Stimmung auf Gewinnmitnahmen ausgerichtet", sagte Chefstratege Luca Paolini von Pictet Asset Management. Es sei "keine Schande", die Positionen zu neutralisieren und zu pausieren. Zumal der Ausblick für die Weltwirtschaft "sehr, sehr herausfordernd" sei.

Amazon
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So ist die US-Wirtschaft im Februar offiziell in die Rezession übergegangen - und dies nach einer 128 Monate andauernden Expansion. Sorgen bereitete unverändert die Entwicklung der Corona-Pandemie. In über einem Dutzend US-Bundesstaaten hatte die Zahl der Neuinfektionen stärker zugenommen als in der Vorwoche. Allerorten ging nun das böse Wort von der "zweiten Welle" um.

Gold und Anleihen profitieren von Risikoaversion

Am Devisenmarkt sank der ICE-Dollarindex um 0,3 Prozent. Der Euro stieg auf 1,1Dollar nach Wechselkursen um 1,12 im Tagestief. Marktteilnehmer hielten einen Paradigmenwechsel der US-Notenbank zum Mittwoch für ausgeschlossen - trotz der jüngst ermutigenden Signale vom Arbeitsmarkt. Daher bleibe es bei der Dollarflut durch die Fed, hieß es mit Blick auf günstigere Konditionen für das Fed-Programm zugunsten kleiner und mittlerer Unternehmen.

Gold in USD
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Gold war mit der wieder gestiegenen Risikoscheu begehrt. Der Preis der Feinunze stieg im späten Geschäft um 1,2 Prozent auf 1.716 Dollar. Dasselbe galt für Anleihen, deren Rendite mit steigenden Notierungen unter Druck geriet. Die Zehnjahresrendite sank um 5,8 Basispunkte auf 0,82 Prozent. Rentenhändler sprachen von der Sorge einer zweiten Coronawelle.

Am Ölmarkt ging es volatil zur Sache: Zunächst hatte erneut die Sorge vor einem Überangebot dominiert. Vor allem bremste die verbreitete Erwartung, US-Förderer könnten die Produktion hochfahren. Zudem will Saudi-Arabien zusätzliche Förderbegrenzungen nur noch bis zum nächsten Monat aufrechterhalten. Das Königreich hatte sich verpflichtet, zunächst mehr Erdöl als mit der Opec vereinbart vom Markt zu nehmen.

Quelle: ntv.de, mau/dpa/DJ

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