Marktberichte

Griechenland lässt Steine plumpsen Wall Street im Freudentaumel

(Foto: picture alliance / dpa)

Die US-Anleger reagieren erleichtert auch die Verabschiedung des Sparpakets durch das griechische Parlament. Wie die ganze Woche bereits legen die Kurse deutlich zu - auch bei der Bank of America. Griechenland ist dafür aber nicht der Grund. Auch bei News Corp. nicht.

Die Zustimmung des griechischen Parlaments zu einem verschärften Sparkurs hat an den US-Börsen am Mittwoch für Erleichterung gesorgt. Unter den Händlern wuchs die Zuversicht, dass eine Lösung für die griechische Schuldenkrise nun näher rückt. Die Risikofreude am Markt halte an, sagte Analyst Andrew Wilkinson von Interactive Brokers Group aus Boston.

Allerdings hielten sich die Gewinne in Grenzen, denn die Anleger hatten bereits in den vergangenen Tagen auf eine Verabschiedung des für weitere Hilfen von EU und IWF wichtigen Sparpakets in Griechenland gesetzt.

Begleitet von Straßenschlachten stimmte das Parlament in Athen neuen drastischen Sparplänen von Ministerpräsident Giorgos Papandreou zu. Sie sehen Leistungskürzungen, Steuererhöhungen und Privatisierungen vor. "Die Abstimmung ist ein Schritt in die richtige Richtung zur Lösung der Probleme gewesen", sagte David Levy von Kenjol Capital Management.

Dow Jones
Dow Jones 45.422,13

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,6 Prozent höher auf 12.261 Punkten. Im Handelsverlauf bewegte sich das Marktbarometer zwischen 12.175 und 12.284 Zählern. Der breiter gefasste S&P-500 legte 0,8 Prozent auf 1307 Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq rückte um 0,4 Prozent auf 2740 Punkte vor. In Frankfurt ging der Deutsche Aktienindex (Dax) mit einem Plus von 1,7 Prozent bei 7294 Punkten aus dem Handel.

BoA kauft sich frei

Bei den Einzelwerten verteuerten sich die Aktien der Bank of America um rund 3 Prozent. Das Geldhaus zieht mit dem wohl teuersten Vergleich in der Geschichte der Finanzbranche einen Schlussstrich unter ihre umstrittenen Hypothekengeschäfte. 8,5 Mrd. Dollar zahlt das Institut an 22 institutionelle Investoren, die mit verbrieften Immobilienkrediten viel Geld verloren haben, darunter auch deutsche Landesbanken.

Ebenfalls gefragt waren die Anteilsscheine von Monsanto mit einem Plus von gut 5 Prozent. Eine starke Nachfrage nach Saatgut und Pflanzenbiotech-Produkten füllte dem US-Agrarchemiekonzern im abgelaufenen Quartal die Kasse. Der Gewinn des weltgrößten Saatgutproduzenten aus St. Louis sprang im dritten Quartal bis Ende Mai binnen Jahresfrist um fast 80 Prozent auf 680 Mio. Dollar in die Höhe.

Kreditkartenanbieter gefragt

Zu einer regelrechten Kursexplosion kam es bei den Aktien der Kreditkartenanbieter Visa und Mastercard mit Aufschlägen von 15 Prozent und 11 Prozent. Hintergrund war ein Entwurf der US-Notenbank Fed für neue Obergrenzen bei den Gebühren für Debit-Karten-Transaktionen. Demnach sollen die Konzerne höhere Gebühren als zunächst erwartet von den Einzelhändlern verlangen dürfen. Über den Entwurf sollte im Verlauf des Mittwoch abgestimmt werden.

News Corp. wird MySpace los

News Corp. legten 1,3 Prozent zu. Nach anhaltenden Verlusten trennt sich Murdochs Medienkonzern vom einst weltgrößten Online-Netzwerk MySpace. Der neue Besitzer ist die weithin unbekannte Online-Werbefirma Specific Media aus Kalifornien. Sie gab den Kauf bekannt, ohne allerdings einen Preis zu nennen.

Ermutigende Daten kamen vom Immobilienmarkt. Der Verkauf bestehender Häuser stieg im Mai verglichen mit dem Vormonat um 8,2 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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