Sorgen bei Apple und um Eurozone Wall Street mit Minus
24.09.2012, 22:30 Uhr
(Foto: AP)
Die US-Börsen erwischen keinen guten Start in die neue Handelswoche. Zu sehr lasten die Sorgen um die Konjunktur und die Eurozone auf der Stimmung. Auch Börsen-Superstar Apple läuft trotz Rekordverkäufen beim iPhone 5 nicht rund.
Konjunktursorgen in Deutschland haben die Wall Street stotternd in die neue Woche starten lassen. Der fünfte Rückgang des Ifo-Geschäftsklimaindex' in Folge sorgte am Montag für Ernüchterung bei den Investoren auf der anderen Seite des Atlantiks. Denn er zeigt, dass sich die Unternehmen in der größten europäischen Volkswirtschaft schwerer tun, die Folgen der Euro-Schuldenkrise zu verdauen als erwartet. Der Ifo-Index sank unerwartet um 0,9 auf 101,4 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit Februar 2010.
Der Rückgang trübte auch die Stimmung an der Wall Street, wo Anleger mit einer globalen Konjunkturabkühlung rechnen. Der Dow Jones mit den 30 Standardwerten fiel um 0,1 Prozent auf 13.558 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,2 Prozent auf 1456 Zähler nach. Der technologieorientierte Nasdaq sank 0,6 Prozent auf 3160 Zähler. In Frankfurt schloss der Dax mit 7413 Zählern und damit 0,5 Prozent im Minus.
Berichtssaison naht
Selbst Börsen-Superstar Apple konnte sich dem Abwärtstrend nicht entziehen: Der Aktienkurs des US-Unternehmens mit dem höchsten Börsenwert fiel nach dem Allzeithoch in der vergangenen Woche um mehr als 1,3 Prozent auf 690 Dollar. Grund sind Sorgen im Markt, das Kultunternehmen könne die riesige Nachfrage nach dem neuen iPhone nicht erfüllen. Schuld sind Krawalle beim chinesischen Zulieferer Foxconn.
Dagegen sind die Papiere der Suchmaschine Google so beliebt wie nie zuvor: Der Kurs der Google-Aktie stieg um über zwei Prozent auf den neuen Höchststand von 749,38 Dollar.
Kurz vor der Berichtssaison für das dritte Quartal blicken die Investoren hoffnungsvoll auf Hedgefonds. Sie könnten sich kurz vor Ende des Vierteljahres mit den Aktien von Überfliegern eindecken, so Analysten.
Zu den größten Verlierern an den Börsen gehörte einmal mehr die Aktie von Facebook, die um gut 9 Prozent fiel. Auslöser war eine Story im Barron's vom Wochenende, in der das Anlegermagazin in einer eigenen Analyse zu dem Ergebnis kam, dass die Titel lediglich 15 Dollar wert seien.
Die Aktien von United Health, die am Montag zum ersten Mal im Dow Jones Index geführt wurden, schlossen marktkonform mit einem Minus von 0,4 Prozent. ===
Konjunkturdaten folgen
Die makroökonomische Seite mache unverändert Sorgen, sagte Matthew Keator von der gleichnamigen Vermögensverwaltung in Lenox Massachusetts unter Verweis auf die Krise in der Eurozone und den steigenden Schuldenberg in den USA. Mehr und mehr US-Anleger befürchten, dass die von der Fed angekündigten neuen Konjunkturhilfen ein Hinweis auf einen schlechten Zustand der US-Volkswirtschaft sind.
Neue Konjunkturindikatoren müssten nun das Gegenteil beweisen. Mit Spannung wird eine Reihe von Daten erwartet. Am Dienstag steht das Verbrauchervertrauen für September an und am Mittwoch der Eigenheimabsatz für August. Zwar hat sich der Immobilienmarkt in den letzten Monaten etwas stabilisiert. Die US-Industrie und die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit machen dies aber wieder zunichte.
Neue Hinweise wird es am Donnerstag geben mit dem Auftragseingang für langlebige Güter im August, Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die Woche bis zum 22. September sowie den endgültigen BIP-Daten für das zweite Quartal.
Quelle: ntv.de, nne/rts