Von Berkshire Hathaway bis Tesla Wall Street schließt im Minus
16.05.2013, 22:30 Uhr
Das sind harte Nüsse, die es zu knacken gilt: Sind die schwache US-Daten nun gute oder schlechte Nachrichten?
(Foto: REUTERS)
Die Konjunkturdaten der USA fallen durchwachsen aus und verderben den Anlegern somit die Kauflaune. Die gute Nachricht ist aber, nach dem Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und der Korrektur der Baubeginne dürfte die US-Notenbank wohl an ihrer laxen Geldpolitik festhalten. Und das ist Wasser auf den Mühlen der Märkte - aber dann gibt es auch noch Zahlen.
Eine flaue Wirtschaft und die Furcht vor einem Ende des billigen Geldes haben am Donnerstag an der Wall Street die Kurse gedrückt. Wie bereits am Vortag zeigte sich die Konjunktur von der düsteren Seite. Ob Arbeitsmarkt, ob Immobilienmarkt, ob Geschäftsklima: überall blieben die Daten hinter den Prognosen. Der Philadelphia-Fed-Index zum Beispiel - eine Umfrage zum Klima unter Herstellern - kam mit minus 5,2 heraus, erwartet worden waren plus 2.
Im späten Geschäft lasteten dann noch Aussagen des Präsidenten der Federal Reserve von San Francisco, John Williams. Er sagte zwar, dass sich der Arbeitsmarkt noch nicht genügend erholt habe, um die Anleihekäufe durch die Notenbank zu beenden. Doch sollte sich die Wirtschaft so entwickeln wie erhofft, könnten diese Käufe bereits in den kommenden Monaten reduziert werden.
Indes bleibt der Inflationsdruck in Amerika überraschend gering. Die Verbraucherpreise sanken im April insgesamt etwas stärker als erwartet. In der viel beachteten Kernrate, ohne die Preise für Nahrungsmittel und Energie, wurde ein Anstieg um 0,1 Prozent verzeichnet, während Volkswirte mit plus 0,2 Prozent gerechnet hatten.
Der Dow-Jones-Index verlor 0,3 Prozent auf 15.233 Punkte. Der S&P-500 fiel um 0,5 Prozent auf 1.650 Punkte. Der Nasdaq-Composite gab um 0,2 Prozent ab auf 3.465 Punkte.
Techies und Wal-Mart
Deutlich besser als der Gesamtmarkt schnitten die Technologiewerte ab. Grund waren Zahlen von Cisco vom späten Mittwoch. Der Netzwerkspezialist hatte im zum dritten Geschäftsquartal besser als erwartet abgeschnitten und sich zuversichtlich zu den Ertragsaussichten im vierten Quartal geäußert. Die Cisco-Aktie lohnte es mit einem Sprung von 12,6 Prozent und stieg damit auf ein Zweieinhalbjahreshoch. Im Dow lagen HP, IBM und Microsoft mit Gewinnen zwischen 1,8 und 0,6 Prozent ganz vorne.
Der Einzelhandelsgigant Wal-Mart hatte vorbörslich Geschäftszahlen zum 1. Quartal vorgelegt, die sowohl umsatz- als auch ergebnisseitig die Erwartungen verfehlten. Erstmals seit mehreren Quartalen ging der bereinigte Umsatz zurück. Analysten bezweifeln nun, dass das Unternehmen seine Jahresziele erreichen wird. Die Wal-Mart-Aktie gab 1,7 Prozent nach.
Auch die Kaufhauskette Kohl's hat auf bereinigter Basis einen Umsatzrückgang verbucht. Allerdings übertraf der Gewinn im ersten Quartal die Erwartungen des Unternehmens. Das trieb die Aktie um 4,7 Prozent nach oben.
Mit den Aktien von Berkshire Hathaway ging es abwärts. Die B-Klasse verlor 1,1 Prozent, nachdem Standard and Poor's das Rating für die Holdinggesellschaft von Großinvestor Warren Buffett um eine Stufe gesenkt hat. Das Unternehmen sei bei seinen Dividenden-Einnahmen zu abhängig vom Versicherungssektor, monieren die Experten.
Tesla-Aktien sprangen um 8,7 Prozent nach oben. Der Produzent von Elektrofahrzeugen plant die Veräußerung von Aktien sowie die Begebung einer Wandelanleihe, um Schulden abzubauen sowie für andere Unternehmenszwecke. Tesla will den unlängst stark gestiegenen Kurs nützen. Der Elektroauto-Pionier hatte jüngst die Gewinnschwelle erreicht.
Quelle: ntv.de, ddi/DJ/rts