Marktberichte

Nasdaq wieder im Minus Wieder Tech-Verluste nach Ausverkauf-Woche

Es war keine gute Woche für die Technologiewerte.

Es war keine gute Woche für die Technologiewerte.

(Foto: AP)

Eine ernüchternde Börsenwoche geht zu Ende - die Technologiewerte erleben an der Wall Street einen Ausverkauf und belasten die großen Indizes, allen voran den Nasdaq. Doch es gibt auch Hoffnungsschimmer.

Die Wall Street ist ihrem Wochenmuster treu geblieben. Die Woche war geprägt von hoher Volatilität - vor allem im Technologiesektor. Dieses Muster zeigte sich zum Wochenschluss auch während der Sitzung. Am Ende hielt sich der breite Markt deutlich besser als der Technologiesektor, der einmal mehr den Ausreißer stellte. Händler hatten bereits zur Mittagszeit gewarnt, es gebe kaum Kaufargumente und die Kurse könnten gerade vor dem Wochenende schnell wieder abrutschen. Das galt insbesondere für die Technologiewerte, deren Volatilität sich derzeit noch höher als jene des breiten Markts präsentiert.

Nasdaq Composite
Nasdaq Composite 22.484,07

"Eine länger währende Korrektur kann nicht ausgeschlossen werden", warnte Chefmarktstratege Frederique Carrier von RBC Wealth Management mit Blick auf die technologielastige Nasdaq. Diese war seit ihrem jüngsten Hoch im September um 10 Prozent abgerutscht und somit in den Korrekturmodus gefallen. So schnell war dies nie zuvor geschehen. Der Dow-Jones-Index kletterte um 0,5 Prozent auf 27.666 Punkte, der S&P-500 stieg um 0,1 Prozent. Der Nasdaq-Composite verlor nach einem Ausflug ins Plus 0,6 Prozent. An der Nyse gab es 1.462 (Donnerstag: 1.014) Kursgewinner und 1.537 (2.005) -verlierer. Unverändert schlossen 75 (71) Aktien. Der Nasdaq-Composite verbuchte im Wochenverlauf den stärksten Abschlag seit dem Absturz Mitte März. Vor allem die Kursverluste bei den Technologieschwergewichten Apple, Facebook, Amazon, Microsoft und Alphabet, die auf Tagessicht bis zu 1,9 Prozent einbüßten, belasteten das Sentiment. Auf Wochensicht verloren die Titel 4,5 Prozent und mehr.

Volatilität dürfte hoch bleiben

Apple
Apple 255,46

Händler rechneten mit einer weiter hohen Volatilität vor dem Hintergrund der Spannungen im Handelsstreit zwischen den USA und China, dem US-Wahlkampf und dem anhaltenden Ringen um ein neues Stimuluspaket in den USA. "Investoren sollten darauf vorbereitet sein", sagt Investmentstratege Altaf Kassam von State Street Global Advisors. Jedoch dürfte der Technologiesektor weiterhin von den Entwicklungen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie profitieren. "Fundamental bleiben die Unternehmen in einer Pole-Position", ergänzte Portfolioverwalter Binay Chandgothia von Principal Global Investors.

Meta
Meta 743,75

Etwas Unterstützung für den Aktienmarkt kam von gestiegenen US-Realeinkommen im August, nachdem diese im Juli noch rückläufig gewesen waren. Angesichts der Bedeutung des privaten Konsums für das BIP seien das gute Nachrichten, sagte ein Händler. Passend dazu zog auch die Inflation auf Basis der Verbraucherpreise etwas deutlicher als vorausgesagt an.

Oracle trotz guter Zahlen im Minus

Unter den Einzelwerten ging es für die Aktien von Oracle nach besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen um 0,6 Prozent abwärts, wofür Händler die schlechte Stimmung im Technologiesektor verantwortlich machten. Tesla gewannen 0,4 Prozent. Gestützt hatte die Kreisemeldung, wonach der Elektroautobauer seine in China produzierten Fahrzeuge des Typs Model 3 auch in anderen asiatischen Ländern und Europa verkaufen wolle.

Amazon
Amazon 219,78

Der Aktienkurs des Supermarktbetreibers Kroger sank um 1,1 Prozent. Der Einzelhandelskonzern hatte in der zweiten Periode besser abgeschnitten als vom Markt erwartet. Allerdings berichtete der Konzern von gestiegenen Lohnkosten und hohen Kosten für Sicherheitsmaßnahmen für die Belegschaft in Corona-Zeiten.

Marriott International meldete für August einen Umsatzeinbruch pro verfügbarem Hotelzimmer. Die schwachen Zahlen stellten noch immer eine Verbesserung gegenüber den Tiefs der Monate Februar und März dar. Doch zeigten sich Anleger wenig überzeugt von der positiven Tendenz. Der Kurs fiel um 1,1 Prozent.

Euro unter 1,19 Dollar - Öl auf Wochensicht 6 Prozent billiger

Am Devisenmarkt stagnierte der Dollar-Index. Der Euro lag mit 1,1840 Dollar leicht über Vorabendniveau, aber unter der Marke von 1,19 Dollar, die er am Vortag nach Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde kurzzeitig übersprungen hatte. Sollten Spekulanten, die auf einen fallenden Euro setzten, erst einmal aus dem Markt verdrängt sein, dürfte der Euro in die Spanne 1,25 bis 1,35 Dollar vorrücken, so Marktexperte Kit Juckes von der Societe Generale. Die Wachstumslücke zwischen der Eurozone und den USA werde "signifikant enger" in den kommenden Jahren und das werde den Euro stützen, erwartet Juckes.

Alphabet
Alphabet 246,54

Die Ölpreise erholen sich im Sitzungsverlauf von den Tagestiefs - etwas gestützt von einer gesunkenen Anzahl aktiver Ölförderanlagen in den USA. Händler sprachen aber von einem impulslosen Handel ohne klare Richtung. Weiterhin nach oben gedeckelt bleibe der Erdölmarkt kurzfristig durch den überraschenden Anstieg der wöchentlichen Öllagerdaten in den USA am Vortag, hieß es. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 0,1 Prozent auf 37,33 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich um 0,6 Prozent auf 39,83 Dollar. Auf Wochensicht war Erdöl 6 Prozent günstiger zu haben.

Für den Goldpreis ging es um 0,7 Prozent auf 1.942 Dollar nach unten. Auf Wochensicht stand allerdings vor dem Hintergrund der Turbulenzen an den Aktienmärkten ein Plus zu Buche. "Gold sieht immer noch bullisch aus, aber es wird Mühe haben, die 2.000er-Marke wieder zu durchbrechen, bis der Dollar seinen Abwärtstrend fortsetzt", so Marktanalyst Edward Moya von Oanda.

Wenig Bewegung gab es am US-Rentenmarkt. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen büßte 0,8 Basispunkte auf 0,67 Prozent ein.

Quelle: ntv.de, vpe/DJ

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