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"Factory Campus" schürt Hoffnung Düsseldorf träumt von Start-ups

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Der "Factory Campus" erstreckt sich über eine Fläche von 34.000 Quadratmetern.

(Foto: Coworking Space GarageBilk)

Mit dem "Factory Campus" entsteht in Düsseldorf ein innovatives Umfeld. Das alte Fabrikgelände der Metso Lindemann GmbH ist die neue Heimat eines Coworking Space und soll sich zu einem Zentrum für Start-ups mausern.

Die alte Fabrikhalle ist mit neuem Leben gefüllt. In der Mitte steht eine große Bühne, rundherum Food Trucks und Stände mit Bier oder Cocktails. Dazu Musik eines DJs und eine bunt gemischte Menge, die den Beginn der Podiumsdiskussion erwartet. Thema der Veranstaltung, die im Rahmen der Start-up Woche Düsseldorf stattfindet, ist die Entwicklung des "Factory Campus" zum Zentrum für Start-ups. Nach und nach werden die Gäste auf das Podium gerufen: Yvonne Firdaus, Geschäftsführerin des Coworking Space "GarageBilk" und Initiatorin des Factory Campus, Oberbürgermeister Thomas Geisel, Malte Siewert, Gründer von Trivago, Tim Mois, Gründer von Sipgate und Franc J. Dorfer, Geschäftsführer der EF Eierfabrik Seed Capital GmbH.

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Björn Budack ist Unternehmensberater für Coworking-Anbieter und Business Center.

Die prominente Besetzung verdeutlicht den Stellenwert, der dem Factory Campus von Politik und Wirtschaft zugesprochen wird. Mit tatkräftiger Unterstützung der Wirtschaftsförderung Düsseldorf soll der Factory Campus ein Ort werden, an dem sich Start-ups ansiedeln und so der Szene in Düsseldorfer neuen Schwung verleihen.

Potenzial gibt es genug. Die Region verfügt über 700 Start-ups, ein starkes industrielles Rückgrat und mit dem "Startplatz" seit vergangenem Jahr noch einen weiteren Coworking-Space als Start-up-Inkubator.

Neue Arbeitswelt

Ausgangspunkt für das Projekt "Factory Campus" war eine Zwangslage: Der Garagenhof in der Bilker Allee, ein romantisches Gebäudeensemble aus den Fünfzigerjahren, sollte einem Neubauprojekt weichen und stellte damit auch Yvonne Firdaus, Gründerin des Coworking Space "GarageBilk", vor die Herausforderung einen neuen Standort zu suchen. Mit der Unterstützung eines Investors, zu dem der Kontakt durch die Wirtschaftsförderung Düsseldorf angebahnt wurde, konnte der neue Standort doch noch realisiert werden. Insgesamt stehen dort 34.000 Quadratmeter Fläche bereit, aufgeteilt in ein Verwaltungsgebäude mit 3200 Quadratmetern Büroraum, angrenzenden Werkshallen und vielen Freiflächen.

Auch das unmittelbare Einzugsgebiet des "Factory Campus" in Düsseldorf-Liehrenfeld hat Potenzial. Freie Büroräume im Viertel dienen als Erweiterungsmöglichkeiten und sollen weitere Unternehmen anziehen. Günstiger Wohnraum ist für die Mitarbeiter der Start-ups interessant. Und für die enge Anbindung an den Stadtteil werden dann auch Gastronomie, Dienstleistungen und nicht zuletzt sportliche Angebote sorgen. Die Erwartung ist, dass der Factory Campus Impulse zur Entwicklung des Stadtteils gibt und sich so eine lebendige Infrastruktur bilden kann.

Das Verwaltungsgebäude wird zuerst bezugsfertig sein und den Mitgliedern des Coworking Space eine neue Heimat geben. Ebenfalls einziehen wird hier auch ein Teil der "Eierfabrik", einem Düsseldorfer Seed Fund (Mit "SeedFunding" werden Investitionen in einem frühen Stadium der Unternehmensgründung beschrieben, Anm. d. Red.) mit Wurzeln in Berlin. Franc J. Dorfer, Geschäftsführer der Eierfabrik, sieht den Factory Campus dabei als "Dreh- und Angelpunkt" für die entstehende Start-up Community. Hier wird die Eierfabrik dann nicht alleine die Rolle eines ersten Investors ausfüllen. Auch im täglichen Geschäft soll die Nähe zwischen Investor und Start-ups die lebendige Zusammenarbeit fördern, in der die Eierfabrik den Gründern mit umsetzungsstarker Hands-On-Mentalität und einem aktiven Business Coaching zur Seite steht.

Düsseldorf steht im harten Wettkampf

Neben der Frühphasenförderung wird vor allem die Entwicklung von Start-ups, die bereits die ersten Schritte hinter sich haben, im Mittelpunkt stehen. Uwe Kerkmann, Leiter der Wirtschaftsförderung Düsseldorf, sieht großes Potenzial als "Scale-Up-City".

Die Metropolregion Düsseldorf mit einem Einzugsbereich von elf Millionen Einwohnern, einer starken Industrie und guter internationaler Anbindung, bietet nach Einschätzung des Amts für Wirtschaftsförderung Start-ups die Möglichkeit, in enger Zusammenarbeit mit Industrie sowie kleinen und mittelständigen Unternehmen zu wachsen, Mitarbeiter aus der Region zu rekrutieren und hier auch ihre Produkte zu platzieren. Die Wirtschaftsförderung sieht ihre Aufgabe hier nicht allein in der aktiven Förderung der Start-ups, sondern unterstützt auch bei der Einreise ausländischer Mitarbeiter und administrativen Fragestellungen.

Alle Beteiligten wissen, dass Düsseldorf keinen klingenden Namen als Start-up-Metropole hat und sich im harten Wettbewerb zu Berlin, Hamburg, München oder Köln befindet. Am Eröffnungsabend im Factory Campus aber überwiegt die Zuversicht, dass an diesem Ort etwas geschaffen werden kann, das Düsseldorf hinaus Strahlkraft für Unternehmensgründungen verleiht.

Quelle: ntv.de

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