Kurz vor geplantem Start "Artemis"-Mission zum Mond verschoben
29.08.2022, 14:43 Uhr
Der mit Spannung erwartete Start eines ersten, noch unbemannten Testflugs der "Artemis"-Mission zum Mond ist abgeblasen worden. Grund soll ein Problem mit dem Triebwerk sein. Wann der Start wiederholt wird, ist noch unklar.
Der Start des ersten Testflugs der "Artemis"-Mission zum Mond ist vorerst verschoben worden. An Spitze der Schwerlastrakete "Space Launch System" (SLS) sollte die noch unbemannte "Orion"-Kapsel auf ihre Reise zum Mond gehen. "Der Start von Artemis I findet heute nicht mehr statt, da die Teams an einem Problem mit einer Triebwerksentlüftung arbeiten", schrieb die US-Weltraumbehörde NASA auf Twitter. Weitere Daten würden gesammelt. "Wir werden Sie über den Zeitpunkt des nächsten Startversuchs auf dem Laufenden halten."
Bereits kurz vor dem auf 14.33 Uhr MESZ angesetzten Start hatte die NASA Probleme mit einem der Triebwerke gemeldet. Ein Sprecher hatte mitgeteilt, dass ein Triebwerk nicht die nötige Zieltemperatur erreicht habe. Auch ein Problem am Tanksystem war mitgeteilt worden. Ein neues Startdatum wurde zunächst nicht bekannt, als weitere mögliche Starttermine hatte die NASA im Juli den 2. und den 5. September genannt.
Geplant war im Rahmen der Mission "Artemis I" der erste unbemannte Testflug des neuen Crew-Raumschiffs "Orion", an dessen Bau deutsche Firmen beteiligt waren. So wurde das Service- und Antriebsmodul von "Orion", das sogenannte "European Service Module" (ESM) hauptsächlich in Deutschland gebaut. Das ESM wurde laut Wirtschaftsministerium über die europäische Weltraumorganisation ESA zu 50 Prozent aus Deutschland finanziert.
Die NASA kosten "Orion" und SLS zusammen nach eigenen Angaben insgesamt mindestens 37 Milliarden Dollar. Bei dem seit mehr als zehn Jahren laufenden Projekt hat es immer wieder Verspätungen gegeben. Auch Budget-Limits wurden gerissen.
Erste Landung für 2025 geplant
Für den am Montag geplanten Start versammelten sich rund um Cape Canaveral Tausende Zuschauer, um mit Ferngläsern die mehr als 30 Stockwerke hohe Rakete auf ihrem Weg ins All zu beobachten. Nach einem erfolgreichen Start soll die "Orion"-Kapsel rund 90 Minuten später die Erdumlaufbahn verlassen. Auf einem 42-tägigen Flug soll Orion bis auf knapp 100 Kilometer an die Mondoberfläche heranfliegen und anschließend in den Pazifik fallen.
Wenn das Vorhaben letztlich gelingt, sollen 2024 bei der Nachfolgemission "Artemis II" erstmals wieder Astronautinnen und Astronauten um den Mond fliegen. Frühestens 2025 sollen mit "Artemis III" wieder Menschen auf dem Mond landen.
Quelle: ntv.de, kst/dpa/rts