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Durchbruch bei Virus-Bekämpfung Billiger Urintest weist zuverlässig Zika nach

Das Zika-Virus wird unter anderem von der Ägyptischen Tigermücke übertragen.

Das Zika-Virus wird unter anderem von der Ägyptischen Tigermücke übertragen.

(Foto: AP)

Der neuentwickelte Nachweis für das Zika-Virus ist ebenso einfach zu handhaben wie ein Schwangerschaftstest: Auf den Test urinieren und warten, ob er sich verfärbt. Forschern gelingt damit ein Meilenstein - der auch noch weniger als einen Dollar kostet.

Forscher in den USA haben einen einfachen und preiswerten Test für den Nachweis des Zika-Virus entwickelt. Dabei wird eine Scheibe aus Papier zur Untersuchung von Blut-, Speichel- oder Urinproben benutzt, wie die Wissenschaftler der Harvard-Universität mitteilten. Verfärbt sich die Scheibe violett, liegt das Virus vor.

Der nun entwickelte Test kann den Angaben zufolge das Virus auch dann feststellen, wenn es in relativ niedrigen Konzentrationen vorkommt. Dies unterscheide ihn von bisherigen Testverfahren. In Blut, Speichel und Urin seien die Konzentrationen des Virus normalerweise extrem niedrig.

Das von der Ägyptischen Tigermücke (Aedes aegypti) übertragene Zika-Virus grassiert derzeit vor allem in Südamerika. Besonders betroffen ist Brasilien: Die Zahl der Zika-Infektionen wird dort auf 1,5 Millionen geschätzt. Das Virus kann nach Angaben von US-Wissenschaftlern Mikrozephalie bei Babys verursachen, also einen abnormal kleinen Kopf und damit einhergehende schwere Hirnschäden. Zudem kann das Virus das Guillain-Barré-Syndrom, eine schwere Nervenkrankheit, herbeiführen.

Der neue Test hat den Harvard-Forschern zufolge den Vorteil, dass er genauer und weniger kompliziert ist als bisherige Verfahren. Selbst ein ungeschultes Auge könne anhand der wechselnden Farben leicht feststellen, ob das Virus vorhanden sei oder nicht. In bisherigen Testverfahren werde Zika häufig auch mit anderen Erregern wie dem Dengue- oder West-Nil-Virus verwechselt. Zudem koste der Test weniger als einen US-Dollar pro Patient.

Quelle: ntv.de, lsc/AFP

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