Erst zweiter dokumentierter Fall Brite lebte 78 Jahre lang mit drei Penissen - ohne es zu wissen
17.10.2024, 12:27 Uhr Artikel anhören
Weltweit gibt es erst zwei dokumentierte Fälle der seltenen Anomalie Triphallie.
(Foto: IMAGO/Depositphotos)
Bei einem Mann aus Birmingham werden nach seinem Tod drei Penisse festgestellt. Offenbar hat er selbst nie davon gewusst. Es handelt sich weltweit erst um den zweiten dokumentierten Fall der seltenen Anomalie Triphallie.
Mediziner im britischen Birmingham machen eine außergewöhnliche Entdeckung, als sie den Leichnam eines Mannes sezieren. Denn der 78-Jährige, der seinen Körper nach seinem Tod der Wissenschaft spendete, lebte sein Leben lang mit drei Penissen. Das berichtet die australische Nachrichtenplattform news.com.au.
Laut den Studierenden der Birmingham Medical School war nur einer der Penisse funktionsfähig, während sich die anderen beiden, kleineren Penisse innerhalb des Hodensacks befunden haben. Die Mediziner gehen deshalb davon aus, dass der Mann sein Leben lang nichts von seinem Geburtsfehler gewusst hat.
Es sei jedoch möglich, dass er aufgrund der "anormalen Anatomie an funktionellen Defiziten gelitten hat, zu denen Harnwegsinfektionen, Erektionsstörungen oder Fruchtbarkeitsprobleme gehören können", schreiben sie in der Fachzeitschrift "Journal of Medical Case Reports".
Eins von fünf bis sechs Millionen Babys betroffen
Im Gegensatz zu der etwas häufiger auftretenden Diphallie, also einer Doppelbildung des Penis, gibt es bislang nur einen weiteren dokumentierten Fall von Triphallie. Das erste Mal überhaupt wurde die Anomalie im April 2021 bei einem Baby im Irak festgestellt.
Der Fall aus Birmingham ist jedoch der erste, bei dem die innere Struktur der Anomalie durch Sektion des Leichnams sorgfältig untersucht werden konnte. Laut dem "International Journal of Surgery Case Reports" ist rund eins von fünf bis sechs Millionen Neugeborenen von einer Überzahl an Penissen betroffen.
Anomalie verbreiteter als angenommen?
Da die beiden überschüssigen Penisschäfte des 78-Jährigen aus Birmingham sein Leben lang unentdeckt blieben, gehen die Mediziner laut dem Wissensmagazin ZME Science davon aus, dass Diphallien und Triphallien weitaus verbreiteter sein könnten als bisher angenommen: "Ohne Symptome kann es sein, dass sich ein versteckter interner Penis nicht bemerkbar macht, was eine Diagnose verhindert."
Viele Menschen mit interner Penisverdoppelung oder -verdreifachung wissen also möglicherweise nie, dass bei ihnen diese Anomalie vorliegt. Dies, so die Forscher, sollte Gesundheitsdienstleister dazu veranlassen, die Möglichkeit solcher anatomischen Anomalien bei Patienten mit urologischen Symptomen in Betracht zu ziehen.
Quelle: ntv.de, apr