Gefahr durch Weltraumschrott China vertagt Rückkehr dreier Astronauten
05.11.2025, 08:55 Uhr Artikel anhören
Die Astronauten Chen Dong, Chen Zhongrui und Wang Jie müssen noch im All bleiben.
(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)
Ein halbes Jahr haben sie im All experimentiert und den Schutz der chinesischen Weltraumstation "Tiangong" vor Weltraumschrott verbessert. Nun steht die Rückkehr dreier Astronauten zur Erde an. Die allerdings muss kurzfristig verschoben werden.
China verschiebt die ursprünglich für heute geplante Rückkehr dreier Astronauten von seiner Raumstation "Tiangong" auf die Erde. Grund sei der Verdacht auf einen Zusammenprall der Raumkapsel mit Weltraumschrott, so die Behörde für bemannte Raumfahrt in Peking. Derzeit laufe die Analyse und die Abwägung der Risiken, hieß es. Die Mission werde bis auf weiteres verschoben, um die Sicherheit der Astronauten zu gewährleisten.
Weltraumschrott ist schon länger ein Problem im All. Weltraumschrott sind alle nicht mehr verwendeten Objekte wie Satelliten oder Bruchstücke davon, die aus Kollisionen oder Explosionen entstanden sind. Sie können winzig sein oder mehrere Meter groß. Der Weltraummüll kreist unter anderem in erdnahen Bahnen um die Erde. Die Europäische Weltraumorganisation Esa schätzt, dass mehr als eine Million Müllstücke, die größer als ein Zentimeter sind, um die Erde rasen.
Die Crew der "Shenzhou 20" hätte heute wieder in der Wüste Gobi in Chinas Nordwesten landen sollen. Die Astronauten Chen Dong, Chen Zhongrui und Wang Jie hatten rund ein halbes Jahr im All wissenschaftliche Experimente durchgeführt und den Schutz der Raumstation gegen Weltraumschrott ausgebaut.
Zuvor hatte China drei neue Astronauten ins All geschickt, die in den vergangenen Tagen die Raumstation übergeben hatten. Auch die neue "Shenzhou 21"-Crew soll die Raumstation warten, wissenschaftliche Experimente durchführen und Weltraumspaziergänge absolvieren. Die Astronauten sind Zhang Lu, der mit der "Shenzhou 15" vor zwei Jahren im All war, sowie die Weltraum-Debütanten Wu Fei und Zhang Hongzhang. Die Mission ist Teil von Chinas langfristigen Weltraumplänen, zu denen auch eine bemannte Mondlandung bis 2030 gehört.
Quelle: ntv.de, lwe/dpa