Maßhalten statt VöllegefühlDamit Weihnachten nicht wieder zum Gelage wird

Weihnachtsbraten, Stolle, Punsch: An den Festtagen wird ordentlich zugelangt. Das führt nicht nur zu Magenproblemen, sondern belastet hauptsächlich die Leber. Mit ein paar kleinen Veränderungen kann man vorbeugen. Ein Überblick.
Ist Weihnachten ein Dickmacher?
Nicht unbedingt. Grundsätzlich werden die Menschen "nicht zwischen Weihnachten und Neujahr dick, sondern zwischen Neujahr und Weihnachten", sagen Ernährungsexperten. Wer sich das Jahr über vollwertig ernährt, muss also wegen der weihnachtlichen Schlemmerei kein schlechtes Gewissen haben. Und zwei Pfund mehr auf der Waage sind mit Bewegung bis zum Frühjahr meist wieder weg.
Welche Folgen hat die Schlemmerei?
Reichliches und oft auch fettes Essen bringt den Verdauungstrakt häufig an die Belastungsgrenze. Die Folge sind Völlegefühl, Blähungen und Magenkrämpfe. "Manche Menschen konsumieren allein am Weihnachtstag bis zu 6000 Kalorien, was dem Dreifachen der empfohlenen Tageszufuhr entspricht und speziell unser wichtiges Stoffwechselorgan Leber extrem belastet", warnt die Deutsche Leberstiftung.
Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin wirken sich die vorweihnachtlichen Genüsse und der Festschmaus auch auf Cholesterin- und Blutzuckerwerte aus. Laut einer dänischen Studie sind die Cholesterinwerte nach Weihnachten und Neujahr oft erhöht. Dauerhaft hohe Cholesterinwerte sind ein Risikofaktor für Herzkreislauferkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt.
Wie kann gegengesteuert werden?
Das Wichtigste ist Maßhalten. Auch langsames und bewusstes Essen ist entscheidend, denn das Sättigungsgefühl setzt erst nach etwa 15 Minuten ein. Zudem sollte ab und an eine Mahlzeit gestrichen oder gleich ein Fastentag mit viel Obst eingelegt werden. Statt fettreicher Klassiker wie Gänsebraten empfiehlt die Deutsche Leberstiftung leichtere Varianten wie Putenbrust oder Lachs. Auch Desserts lassen sich leberfreundlich gestalten - mit frischem Obst oder kleinen Portionen dunkler Schokolade.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin rät generell zu mehr Fleischverzicht. Besonders Vorspeisen wie Suppen und Gemüsegerichte kommen gut ohne aus. Experten empfehlen an den Festtagen zudem ausgiebige Spaziergänge. Das regt den Stoffwechsel an, hilft gegen einen rebellierenden Magen und bringt Ruhe rein.
Welches Maß beim Alkohol wahren?
Auch beim Alkohol empfehlen Gesundheitsexperten Zurückhaltung. Als Regel für einen risikoarmen Alkoholkonsum gilt für Frauen maximal ein kleines Glas Alkohol am Tag, das sind nicht mehr als 0,3 Liter Bier oder 125 Milliliter Wein. Bei Männern sollten es maximal zwei kleine Gläser pro Tag sein, also nicht mehr als 0,6 Liter Bier oder 250 Milliliter Wein.
An zwei Tagen in der Woche sollte generell ganz auf Alkohol verzichtet werden. Auch bieten sich alkoholfreie Alternativen wie Punsch, Schorlen oder Wasser mit Zitrusfrüchten an. Nicht zuletzt sollten womöglich aufkommender Frust oder Stress nicht mit Alkohol ertränkt werden. Womöglich fallen im angetrunkenen Zustand Worte, die später bereut werden.