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Wohl dunkelster Strom der Welt Dieser Fluss ist schwärzer als der Rio Negro

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Der Ruki ist ein Nebenfluss des Kongo-Flusses.

Der Ruki ist ein Nebenfluss des Kongo-Flusses.

(Foto: Matti Barthe/ETH Zürich/dpa)

Manche Flüsse haben eine grünliche Färbung, andere sind lehmfarben - und wieder andere schwarz. Forschende haben nun den womöglich dunkelsten Strom der Erde entdeckt. Dieser liegt in Afrika und war bislang kaum erforscht. Ursache für seine ungewöhnliche Farbe sind organische Substanzen.

Ein bislang kaum untersuchter Dschungelstrom in Afrika ist nach einer Studie aus Zürich womöglich der dunkelste Schwarzwasserfluss der Erde. Zumindest ist der Ruki in der Demokratischen Republik Kongo schwärzer als der berühmte Rio Negro, wie ein Forschungsteam unter der Leitung der Schweizer Universität ETH herausfand. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben den 105 Kilometer langen Strom analysiert und mit anderen dunklen Flüssen verglichen.

Organische Substanzen lassen den Ruki extrem dunkel wirken.

Organische Substanzen lassen den Ruki extrem dunkel wirken.

(Foto: Matti Barthe/ETH Zürich/dpa)

Schwarzwasserflüsse, die üblicherweise eine bräunliche Farbe haben, gehören neben Weißwasserflüssen, deren Wasser eher lehmfarben erscheint, und Klarwasserflüssen, die eine gelb- bis olivgrüne Färbung aufweisen, zu den drei in den Tropen dominierenden Flusstypen. Verantwortlich für die Farbe sind bei Schwarzwasserflüssen bestimmte organische Substanzen wie Huminsäuren im Wasser. Der Ruki enthalte deutlich mehr davon als der berühmte Rio Negro im Amazonas, teilte die Universität mit.

"Der Ruki ist eigentlich Dschungeltee", wurde Mitautor Travis Drake zitiert. Die gelösten organischen Substanzen in dem breiten Fluss stammten aus abgestorbener Dschungelvegetation im Umland und würden vom Regenwasser in den Strom gespült, erläuterte das Forschungsteam. Der Waldboden in der Gegend stehe oft wochenlang hüfttief unter Wasser, das nur langsam abfließe.

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Der Ruki ist ein Nebenfluss des Kongo-Flusses. Er hat kaum Gefälle. Die Mündung liegt nahe der Stadt Mbandaka etwa 645 Kilometer stromaufwärts der Hauptstadt Kinshasa.

Das Team hatte ein Jahr lang Messungen gemacht, Proben entnommen und diese analysiert. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift "Limnology and Oceanography" veröffentlicht. Limnologie ist die Wissenschaft von den Binnengewässern.

Quelle: ntv.de, hny/dpa

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