Schnell gefangen und verschlucktFrösche überleben giftige Stiche von Riesenhornissen
Asiatische Riesenhornissen gelten als gefährlich, doch Dunkelfleckfrösche zeigen sich unbeeindruckt. Die Stiche der giftigen Insekten können ihnen keinen Schaden zufügen. Wie die Frösche das überstehen, ist jedoch noch immer ein Rätsel.
Asiatische Riesenhornissen wirken gigantisch - erst recht im Vergleich zu einem kleinen Frosch. Dennoch schnappen die Lurche zu und überleben die Giftstiche ihrer wehrhaften Beute, wie eine Studie an einer japanischen Froschart zeigt. "Während eine Maus ähnlicher Größe an einem einzigen Stich sterben kann, zeigten die Frösche selbst nach wiederholten Stichen keinerlei erkennbare Schäden", sagte Shinji Sugiura von der Kobe University zu Ergebnissen einer Testreihe seines Teams.
Hornissengift kann stechende Schmerzen sowie lokale Gewebeschäden, die Zerstörung roter Blutkörperchen und Herzfunktionsstörungen verursachen, die im Extremfall tödlich sein können. Dennoch jagen bestimmte Vögel, Spinnen und Frösche die wehrhaften Insekten. Unklar war bisher, ob sie die giftigen Stiche tolerieren oder ihnen lediglich ausweichen, erläutern die Forschenden im Fachjournal "Ecosphere".
Stiche ins Maul und in die Augen
Das untersuchten die Forschenden nun bei Dunkelfleckfröschen (Pelophylax nigromaculatus). Jeweils ein Frosch von 6 bis 76 Gramm Gewicht wurde dafür mit Hornissen aus einer von drei einbezogenen Spezies zusammengesetzt: der weltweit größten Hornisse Vespa mandarinia (Asiatische Riesenhornisse), Vespa simillima oder Vesoa analis. Fast alle Frösche griffen die Hornissen an und fraßen sie, obwohl sie ins Maul und in die Augen gestochen wurden. Erkennbare Folgen hatten die Stiche für sie nicht.
Offen ist den Forschenden zufolge, ob die Frösche über Mechanismen verfügen, die den Schmerz und die Toxizität des Hornissengifts blockieren, oder ob Hornissengifte bei Amphibien wenig oder gar nicht wirken. Zudem wurde für die Studie jeder Frosch nur einmal getestet. Es sei daher unklar, ob die Tiere womöglich eine Aversion entwickeln und nach dem beobachteten ersten Versuch seltener oder gar nie wieder nach Hornissen schnappen.
