Ohne Pickel oder Muttermale Glatte Haut wirkt vertrauenswürdig
03.12.2015, 13:11 Uhr
Pickel haben beim ersten Eindruck nicht nur Einfluss auf die Bewertung der Attraktivität.
(Foto: imago/fotoimedia)
Makellose Haut - wer will sie nicht. Doch die wenigsten Menschen haben diese auch. Was Pickel und Unebenheiten im Gesicht beim Gegenüber bewirken, untersuchen Forscher. Mit dem Wissen um die Ergebnisse will man schnell zum Abdeckstift greifen.
Der erste Eindruck zählt – und er wird innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde gefällt, wenn man einer Person zum ersten Mal gegenübersteht. Aus diesem Grund untersuchten Forscher der Jacobs University in Bremen erstmals die Wirkung von glatter, relativ makelloser Gesichtshaut im Vergleich zum Gesicht mit normalen Schönheitsfehlern wie Pickeln, Rötungen und Muttermalen.
Für die Untersuchung zeigten Dr. Elena Tsankova und Prof. Arvid Kappas insgesamt 130 Probanden Fotos von Gesichtern, die sie zum Teil veränderten. Mit Hilfe eines Computerprogramms entfernten sie alle Muttermale, Unreinheiten und sonstigen Schönheitsfehler von den Gesichtern auf den Fotos. Ein Teil der Probanden bekam dann die Originalbilder mit der natürlichen Erscheinung zu sehen. Der anderen Studienteilnehmer wurden die "geschönten" Bilder gezeigt. Anschließend sollten Glaubwürdigkeit, Kompetenz, Attraktivität und Gesundheit der abgebildeten Personen eingeschätzt werden.
Glatte Haut, mehr Kompetenz
Die Daten zeigen, dass Menschen mit glatter Haut nicht nur als gesund und attraktiv wahrgenommen werden, sondern auch als glaubwürdig und kompetent. Personen mit glatter Haut gelten zudem als vertrauenswürdig. "Es gibt einen direkten und einen indirekten Effekt", erklärt die Psychologin Dr. Elena Tsankova. "Einerseits beeinflusst das Hautbild unsere Wahrnehmung direkt, indem glatte Haut gesünder wirkt als unreine Haut." Andererseits existiere aber auch eine indirekte Wirkung: Glatte Haut suggeriere Reife und Sachverstand, da im Umkehrschluss unreine Haut häufig mit Unreife (zum Beispiel durch Akne in der Pubertät) und Armut (zum Beispiel durch das Unvermögen, sich gute Hautpflegeprodukte zu leisten) verknüpft würde.
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Mit diesem Wissen wird so mancher vor dem nächsten Vorstellungs- oder Verkaufsgespräch zum Abdeckstift oder zur Puderdose greifen, um Pickel oder Rötungen verschwinden zu lassen und so an Vertrauenswürdigkeit zu gewinnen. Die Forscherin ruft zudem dazu auf, die eigenen Zuschreibungen zu überdenken. "Wenn uns bewusst ist, wie wichtig das Hautbild für die Bewertung einer Person ist", erklärt Tsankova, "können wir unser eigenes Urteil über Fremde kritisch hinterfragen." Es sei sehr wichtig, in Zukunft den Druck auf Menschen mit Hautproblemen zu verringern, betont die Psychologin.
Quelle: ntv.de, jaz