Mit Fernglas sichtbar Esa erwartet neu entdeckten Kometen am Abendhimmel
18.09.2025, 07:13 Uhr Artikel anhören
Der Komet "wird im Oktober abends im Südwesten stehen und Anfang November im Süden", so der Vorsitzende der Vereinigung der Sternfreunde, Uwe Pilz.
(Foto: picture alliance/dpa)
Kometen fliegen seit Beginn unseres Sonnensystems durch das All. Immer wieder nähern sie sich auch der Erde. Himmelsbeobachter können sich bereitmachen, den neu entdeckten "C/2025 R2" bereits Ende Oktober zu erspähen.
Aus Richtung der Sonne kommend wird ein neu entdeckter Komet am Abendhimmel auf der Erde sichtbar. Der helle Himmelskörper mit dem Spitznamen "Swan25B" und nun der offiziellen Bezeichnung "C/2025 R2" wird sich im Oktober auf gut 30 Millionen Kilometer unserem Heimplaneten nähern, sagte der Experte der europäischen Raumfahrtbehörde Esa, Richard Moissl.
Die größte Annäherung wird Moissl zufolge um den 20. Oktober sein. "Aktuell besteht da eine Ungenauigkeit von plus/minus fünf Tagen für den Zeitpunkt der größten Annäherung." Der Komet sei vergangene Woche mit einer Kamera einer Raumsonde aufgenommen worden. Er sei als erdnaher Komet klassifiziert, allerdings bei der Entfernung keine Gefahr für die Erde.
"Er wird ab Mitte Oktober flach am Abendhimmel sichtbar sein", sagte der Vorsitzende der Vereinigung der Sternfreunde mit Sitz im südhessischen Bensheim, Uwe Pilz. Nach jetziger Prognose wird er dann bei gutem Wetter zwar nicht mit dem bloßen Auge zu sehen sein, aber mit einem Fernglas. Danach steige er höher an den Himmel, verliere aber auch rasch an Empfindlichkeit, bis er im ersten Novemberdrittel wieder unsichtbar werde. "Er wird im Oktober abends im Südwesten stehen und Anfang November im Süden."
1500 Menschen 2013 durch Meteor in Tscheljabinsk verletzt
Kometen sind mehrere Milliarden Jahre alt und stammen aus der Anfangszeit unseres Sonnensystems. Sie bestehen aus einer Mischung von Eis, Staub und Gestein. Nähert sich ein Komet der Sonne, beginnt sein meist nur wenige Kilometer großer Kern zu verdampfen und bildet eine dichte Staub- und Gaswolke. Später entsteht der Kometenschweif. Dabei handelt es sich um Gasmoleküle und Staubteilchen. Ein Kometenschweif kann mehrere Millionen Kilometer lang werden.
Himmelskörper, die aus Richtung der Sonne kommen, sind für die Raumfahrtagentur teils schwer zu entdecken. Es sind Teleskope im All geplant, mit denen auch aus Richtung der Sonne kommende Objekte besser entdeckt werden können.
Ohne Vorwarnung explodierte im Februar 2013 ein 20 Meter großer Brocken über der Millionenstadt Tscheljabinsk. Durch die Druckwelle und splitterndes Glas wurden rund 1500 Menschen verletzt.
Millionen von Asteroiden und Kometen rasen durch das Sonnensystem. Unterschieden werden sie vor allem anhand ihrer Zusammensetzung; ganz klar definiert ist der Unterschied jedoch nicht. ASTEROIDEN sind die kleineren Geschwister der Planeten, sie bestehen aus Gestein und Metallen. Weil sie klein und leicht sind, bleibt ihre Bahn um die Sonne nicht unbedingt konstant, sondern kann sich durch die Gravitationskräfte anderer Körper verändern. Für sehr kleine Objekte mit weniger als einigen Dutzend Metern Durchmesser wurde die Bezeichnung METEOROIDEN eingeführt. Verglühen sie beim Eintritt in die Erdatmosphäre nicht komplett, sondern erreichen noch den Boden, werden sie METEORITEN genannt. Jeden Tag gelangen viele Tonnen kosmischen Materials auf die Erde, allerdings zum größten Teil als Staub. KOMETEN oder Schweifsterne sind ebenfalls Überreste der Entstehung des Sonnensystems und bestehen aus Eis, Staub und lockerem Gestein.
Quelle: ntv.de, gri/dpa